Kunst in Kirchen endet mit einem Konzert des Bonifatius-Ensembles Lißberg
WETTERAUKREIS / GLAUBERG. - Kunst in Kirchen in der Wetterau geht seinem Ende entgegen. Am Samstag, 9. Oktober, um 19 Uhr findet die Abschlussveranstaltung des Kunstprojektes in der evangelischen Kirche in Glauburg-Glauberg statt.
Am Sonntag, 10. Oktober, öffnen dann die beteiligten Kirchen zum letzten Mal ihre Pforten, um die Werke von Künstlerinnen und Künstlern zu zeigen, die über einen Zeitraum von fünf Wochen fünf Kirchen entlang der Bonifatius-Route zu Kunsträumen gestaltet haben.
Landrat Jan Weckler zieht ein positives Resümee der siebten Auflage des renommierten Kunstprojektes, das in den katholischen Kirchen in Altenstadt und Düdelsheim und den evangelischen Kirchen Glauberg, Düdelsheim und Staden viele Kunstinteressierte in die Kirchen gelockt und viele Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesucher mit zeitgenössischer Kunst konfrontiert hat.
In Altenstadt zeigten Dorthe Goeden und Verena Freyschmidt vier hinterleuchtete Glasobjekte. In der katholischen Kirche in Düdelsheim stellte Eberhard Ross seine großformatigen Arbeiten vor, bei denen er sich von der Musik von Keith Jarrett inspirieren ließ.
Sebastian Scheid war der Künstler, der den Wetteraukreis bei dem Projekt vertrat. Der Keramiker arbeitet seit vielen Jahren in Düdelsheim und hat dort in der evangelischen Kirche ausgestellt. Malte Lück ist bekannt für seine Performances und seine installativen Arbeiten, die er in diesem Jahr in der evangelischen Kirche zu Glauberg zeigte.
„Hinschauen“ heißt das Motto des Kunstprojekts in diesem Jahr. Hinschauen und Hand anlegen soll man auch bei dem Kunstprojekt von fünf Schülern der Johann-Peter-Schäfer-Schule, Schule für Blinde und Sehbehinderte, in Friedberg.
Die fünf Schüler haben ein Mosaik, bestehend aus 25 Quadraten mit farbigen Steinen geschaffen und wollen mit dem Erleben von Kunst mit dazu beitragen, Barrieren im zwischenmenschlichen Leben zu überwinden und inklusives Denken voranzubringen.
Im Rahmen des Programms fanden auch drei Wanderungen von und zwischen den Kirchen statt. Jetzt am kommenden Samstag endet das Programm mit einem Konzert des Bonifatius-Ensembles Lißberg.
„Nachdem wir in den vergangenen Wochen entlang der Bonifatius-Route Kunst in verschiedenen Kirchen präsentiert haben, passt es hervorragend, dass das Ensemble unter Leitung des langjährigen Lißberger Pfarrers Kurt Racky die musikalische Umrahmung der Abschlussveranstaltung gestaltet.
Dabei werden Chor- und Solostücke aus acht Jahrhunderten teilweise mit historischen Vorläufern der Drehleier begleitet“, sagt Joachim Albert, Kurator von Kunst in Kirchen.
„Hinschauen“ auf die schöne Schöpfung Gottes, aber auch Schauen hinter die Kulissen des nicht mit dem Auge Sichtbaren, Visionen von Gottes Herrlichkeit hinter den Dingen und von seinem himmlischen Thron werden in Kompositionen von Moniot d’Arras (13. Jahrhundert) bis Shawn Kirchner (21. Jahrhundert) zu Gehör gebracht. Dazwischen ausgesuchte Perlen der Chorliteratur von Renaissance über Barock und Romantik bis zur Moderne.
Das Bonifatius-Ensemble besteht in wechselnder Besetzung aus Solistinnen und Solisten des Singkreises Lißberg bis hin zum Gesamtchor. Zur Abschlussveranstaltung des Kunstprojektes singt es in Vollbesetzung mit teilweise mehr als achtstimmigen Chorwerken.