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NĂ€chster Schritt in Richtung Fairtrade Landkreis

Kreisbeigeordneter Matthias Walther und Marlu MĂŒller-Bremm, Inhaberin des Bioladens Regenbogen in Friedberg.

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Der Wetteraukreis will zertifizierter Fairtrade Landkreis werden.

„FĂŒr dieses Ziel suchen wir EinzelhandelsgeschĂ€fte, CafĂ©s, Restaurants, Floristen und öffentliche Einrichtungen, die mindestens zwei Produkte aus fairem Handel verkaufen oder verwenden“, sagt Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Aktuell wurde damit begonnen, die ersten Akteure, die zur Zertifizierung benötigt werden, zu gewinnen.

„Viele Akteure gibt es in Bad Nauheim, was daran liegt, dass Bad Nauheim bereits den Titel Fairtrade Town trĂ€gt. Unser Wunsch ist darĂŒber hinaus, den Fairtrade Gedanken in die FlĂ€che zu bringen und möglichst in jeder unserer 25 Kommunen Mitstreiter fĂŒr das Thema zu gewinnen“, betont Walther.

Das erste EinzelhandelsgeschĂ€ft außerhalb Bad Nauheims, das nun die notwendige ErklĂ€rung unterzeichnet hat, ist der Bioladen Regenbogen in Friedberg.

„Wir waren schon da, lange bevor die Themen faire Beschaffung oder Nachhaltigkeit die mediale Aufmerksamkeit bekamen, die sie heute genießen“, sagt GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Marlu MĂŒller-Bremm, die zusammen mit ihrem Team in diesem Jahr das 40-jĂ€hrige JubilĂ€um des Bioladens Regenbogen feiern darf.

Im GesprĂ€ch mit MĂŒller-Bremm ging es Kreisbeigeordnetem Matthias Walther um den besonderen Fokus, der mit Fairtrade verbunden ist. In erster Linie soll es sozialer Ungerechtigkeit im globalen SĂŒden entgegen wirken, da in konventionellen Lieferketten oftmals bei den Produzenten vor Ort nur sehr wenig Gewinn ankommt.

„Fairtrade versteht sich ausdrĂŒcklich als ErgĂ€nzung und nicht als Gegensatz zu den heimischen und regionalen Bioprodukten, die natĂŒrlich fair und nachhaltig sind, auch ohne Fairtrade-Siegel“, macht Walther deutlich.

Kriterien auf dem Weg zum Fairtrade-Landkreis

Der Kreistag hatte 2019 die Verwaltung damit beauftragt, sich offiziell um dieses Label zu bewerben. Eine Projektgruppe, die das Thema in Zukunft gemeinsam mit weiteren Akteurinnen und Akteuren im Wetteraukreis organisiert, wurde ins Leben gerufen.

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Zertifikat: Bei allen Gremiensitzungen und in den BĂŒros der drei hauptamtlichen Dezernenten sowie in der Cafeteria der Kreisverwaltung wird seit Mitte 2020 Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt. Auf der Website des Wetteraukreises wird ĂŒber das Thema informiert und es gibt alle nötigen Unterlagen zum Download.

Die Zertifizierung des Kreises kann erfolgen, wenn mindestens 40 EinzelhandelsgeschÀfte und 20 Floristen oder Cafés und/oder Restaurants mindestens zwei Produkte aus fairem Handel verkaufen.

Außerdem mĂŒssen mindestens je zwei öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Vereine und Kirchen) fair gehandelte Produkte verwenden und es muss einmal jĂ€hrlich eine attraktive Bildungsveranstaltung zu diesem Thema durchgefĂŒhrt werden. Nach ErfĂŒllung der Kriterien wird der Titel zunĂ€chst fĂŒr zwei Jahre vergeben.

Die grĂ¶ĂŸte Herausforderung auf diesem Weg ist die Gastronomie. „Wir wissen, dass alle Gastronomen aktuell große Sorgen plagen, allerdings möchten wir indirekt die Möglichkeit anbieten, Eigenwerbung fĂŒr die Zeit nach dem Lockdown zu betreiben“, sagt Matthias Walther. Denn alle Mitstreiter werden nach erfolgreicher Zertifizierung auf der Internetseite des Kreises gelistet.

Wer bereits die Kriterien erfĂŒllt oder es gerne möchte kann Kontakt aufnehmen mit Martin Langlitz, der im Fachdienst Kreisentwicklung Ansprechpartner fĂŒr Fairtrade ist. Telefon: 06031/83-4105, E-Mail: fairtrade(at)wetteraukreis.de. Weitere Informationen und alle notwendigen Unterlagen unter https://www.wetteraukreis.de/wetterau/fairtrade-im-wetteraukreis/mitmachen/