Teilhabe, Kultur und FreirĂ€ume fĂŒr Jugendliche
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Ob Konzerte, ProberĂ€ume fĂŒr Schlagzeuger, Klassenfeste oder Geburtstagsfeiern â die Jugendkultureinrichtung Junity ist seit nun fast elf Jahren eine feste Anlaufstelle fĂŒr Jugendliche in Friedberg und Umgebung.
Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernentin Stephanie Becker-Bösch besuchte die Jugendeinrichtung Junity in Friedberg. Im GesprĂ€ch mit Einrichtungsleiter Lukas Hölzinger sprach sie ĂŒber die Wichtigkeit offener Jugendarbeit.
FĂŒr Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren bietet das Junity RĂ€ume fĂŒr unterschiedliche Veranstaltungen und jeder Art der Freizeitgestaltung. âDas Junity ist eine BegegnungsstĂ€tte unterschiedlicher Gruppen.
Hip-Hop, Skater und Biker, KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler - wir haben hier vor Ort einiges zu bieten und sind darĂŒber hinaus auch fĂŒr viele Vereine, VerbĂ€nde und Initiativen aus dem Spektrum formeller Sozial- und KulturtrĂ€ger eine feste GröĂe fĂŒr Kooperationen und Vernetzungâ, erzĂ€hlt Einrichtungsleiter Lukas Hölzinger, der von Beginn an im Junity dabei ist.
In diesem Jahr feiert das Junity bereits sein elfjĂ€hriges Bestehen. Das Erfolgsrezept? âDie Jugendlichen, die zu uns kommen gestalten, wirken und sprechen hier mit. Sie ĂŒbernehmen Verantwortung. Dadurch identifizieren sie sich natĂŒrlich umso mehr mit dem Hausâ, so Hölzinger.
âWenn man Jugendlichen die FreirĂ€ume gibt, die sie brauchen, um ihre Ideen zu entfalten, dann zeigt sich ihr enormes Potential. DafĂŒr braucht es aber auch Vertrauen und Offenheit ihnen gegenĂŒber. Man sollte ihnen zuhören, sie ernst nehmen und ihnen die Möglichkeit geben mitzugestalten.â
Dass die Jugendlichen viel Eigeninitiative ergreifen, beweisen die zahlreichen Konzerte und Workshops, die von und fĂŒr Jugendlichen organisiert werden. âEs geht bei uns um mehr als nur um SpaĂ haben. Jugendliche finden hier einen emotionalen Halt.
FĂŒr viele ist das Junity ein wichtiger Ort fĂŒr Jugendkultur, Bildung und Begegnung geworden. Sie knĂŒpfen hier neue Beziehungen, lernen Konflikte auszutragen, lernen sich selbst zu organisieren und Regeln auszuhandeln.
Eine Jugendeinrichtung sollte kein Ort sein, an dem alle pĂ€dagogischen Prozesse didaktisch und methodisch durchgeplant werden, sondern sie muss Frei-Raum und Lernort fĂŒr differenzierte Beziehungsformen, interkulturelle Erfahrungen, Selbstinszenierung und VerantwortungsĂŒbernahme seinâ, fasst Hölzinger den Anspruch an das Haus und die Mitarbeiter/innen zusammen.
Dieser Anspruch, ist Hölzinger ĂŒberzeugt fĂŒhrt auch dazu, dass Jugendliche erfahren, ihre Umwelt aktiv gestalten und verĂ€ndern zu können.
Selbstwirksamkeit, Gestaltungs- und VerĂ€nderungsmöglichkeiten sind fĂŒr Hözinger wesentliche Aspekte in demokratischen Lernprozessen und notwendig um die Grundwerte unserer Demokratie fĂŒr Jugendliche erlebbar zu machen.
An dieser Stelle wĂŒnscht sich Hölzinger eine gröĂere Ăffnung der Politik und ihrer Gremien fĂŒr Jugendliche und Heranwachsende.
âDie Beteiligung Jugendlicher wie sie in der HGO, der Hessischen Gemeindeordnung geregelt ist, kann keine âSoll-Bestimmungâ bleiben, sondern muss vor Ort in entsprechenden Modellen wie JugendbeirĂ€ten umgesetzt werden.â
Auch Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernentin Stephanie Becker-Bösch betont die Wichtigkeit von Jugendeinrichtungen wie dem Junity: âDie offene Jugendarbeit â und dazu gehören auch JugendrĂ€ume â bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Eigenverantwortung ausfĂŒllen zu können.
Sie brauchen einen Raum, in dem sie eigene LebensentwĂŒrfe experimentieren, eigene Interessen und BedĂŒrfnisse definieren können. Gleichzeitig leistet offene Jugendarbeit auch einen prĂ€ventiven Beitrag.
Denn Jugendliche haben hier die Möglichkeit, oft herausfordernde persönliche Probleme anzusprechen, wÀhrend es vielleicht zu Hause in der Familie nicht möglich ist.
Aus diesem Grund ist es in meinen Augen enorm wichtig, dass wir im Wetteraukreis verstĂ€rkt JugendrĂ€ume wie das Junity aufbauen und diese wichtige Arbeit weiterhin unterstĂŒtzen.â