ArchÀologische Untersuchungen in Rockenberg wieder aufgenommen
WETTERAUKREIS / . Die Wetterau ist eine uralte Kulturlandschaft. Das zeigt sich regelmĂ€Ăig bei archĂ€ologischen Ausgrabungen.
Seit 2019 arbeiten ArchĂ€ologen zwischen Rockenberg und Oppershofen. Dabei konnten Funde aus der Zeit der Vorgeschichte bis zum FrĂŒhmittelalter gesichert werden.
Nur wenige der aktuell zahlreichen AusgrabungsstĂ€tten im Wetteraukreis liegen so prominent zwischen zwei Ortslagen und somit im Fokus der Ăffentlichkeit, wie die Untersuchungen zwischen Rockenberg und Oppershofen.
Leider war es wegen der Pandemielage bisher nicht möglich, die Bevölkerung bei einem Tag der offenen TĂŒr direkt ĂŒber die Ergebnisse der Grabungen zu informieren. Diese Veranstaltungen werden unter normalen Bedingungen in guter Tradition gemeinsam von hessenARCHĂOLOGIE, archĂ€ologischer Denkmalpflege des Wetteraukreises sowie der vor Ort tĂ€tigen Grabungsfirma veranstaltet.
Dies soll, wenn möglich, in der zweiten JahreshĂ€lfte zusammen mit dem Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen durchgefĂŒhrt werden.
Bereits in den ersten Grabungskampagnen 2019/20 zeigte sich die gesamte zeitliche Bandbreite der Fundstelle, die ĂŒber mehrere Zeitstufen der Vorgeschichte bis in die SpĂ€tantike und an den Beginn des FrĂŒhmittelalters reicht.
Neben den Siedlungsbefunden aus der Jungstein- und Bronzezeit standen vor allem zahlreiche GrĂ€ber im Mittelpunkt der Untersuchung. AuĂer einfachen Urnenbestattungen und KörpergrĂ€bern konnten auch Reste von aufwendigeren GrabhĂŒgeleinfassungen dokumentiert werden.
Leider waren die Erhaltungsbedingungen in groĂen Abschnitten des Untersuchungsgebietes vor allem im oberen und mittleren Hangbereich, bedingt durch die Bodenerosion relativ schlecht.
Dennoch gelang es bisher 11 GrĂ€ber als die letzten Spuren eines sicher ehemals gröĂeren vorgeschichtlichen Bestattungsplatzes zu erfassen.
Im unteren Hangbereich fĂŒhrte die Ablagerung von Bodenmaterial umgekehrt zu sehr guten Erhaltungsbedingungen und dadurch zur Ăberlieferung einer ganz besonders hervorzuhebenden archĂ€ologischen Fundstelle â einem spĂ€tantiken/frĂŒhmittelalterlichen Bestattungsplatz.
Durch die relativ einfache Ausgestaltung der meist nur relativ flach eingebrachten BrandgrĂ€ber sind diese im Regelfall nur schwer zu entdecken. Auch die wenigen, spĂ€rlichen Grabbeigaben tragen kaum zum Auffinden dieser, fĂŒr das VerstĂ€ndnis der nachrömischen Besiedlung in der Wetterau, wichtigen Denkmalgruppe bei.
Bisher konnten neben einzelnen Glasperlen, verschmolzenen Bronzeresten und etwas Keramik nur wenige Funde geborgen werden. Mittlerweile sind die Feldarbeiten östlich der HauptstraĂe weitgehend abgeschlossen, sofern die Witterung mitspielt, sollen in absehbarer Zeit die Arbeiten westlich der L 3134 aufgenommen werden.
Dort wird die zugehörige Siedlung vermutet. Die archĂ€ologischen Untersuchungen werden durch die ortsansĂ€ssige Grabungsfirma SPAU in enger Abstimmung mit der ArchĂ€ologischen Denkmalpflege des Wetteraukreises und der hessenARCHĂOLOGIE durchgefĂŒhrt.