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Ein Baum zum Abschied

Pfarrerin Julia Marburger pflanzte zum Abchied gemeinsam mit ihrer Ehefrau Carina Schmidt-Marburger eine Kanadische Felsenbirne im Herrengarten. Bürgermeister Eike See freut sich, dass bei der Blüte im Frühjahr Insekten hier Nahrung finden werden. Foto: Sebastian Göbel

MELBACH / SÖDEL. - Pfarrerin Julia Marburger verlässt zum 15. Oktober die Kirchengemeinden Melbach und Södel. Sie war seit Januar 2019 als Pfarrerin in den beiden Ortsteilen tätig. Nun verlässt sie das Dekanat in Richtung Universität.

Aufgewachsen ist Marburger in einem neuapostolischen Elternhaus bei Sigmaringen in Oberschwaben. Doch während eines freiwilligen ökologischen Jahres lernte sie neue Formen des Glaubens kennen.

Sie wurde Protestantin und studierte in Mainz, Marburg und Münster evangelische Theologie. Wenn Julia Marburger nicht Pfarrerin geworden wäre, hätte sie vielleicht Försterin als Beruf gewählt, schreibt sie in einem Steckbrief auf der Webseite der EKHN.

Umweltfragen sind ihr seit dem ökologischen Jahr wichtig. So ist es nicht verwunderlich, dass sie zum Abschied etwas bleibendes hinterlässt und privat einen Baum für den Södeler Herrngarten gespendet hat.

Gemeinsam mit ihrer Ehefrau Carina Schmidt-Marburger, traf sie sich mit Bürgermeister Eike See zur symbolischen Pflanzung im Herrengarten. Bei dem Baum handelt es sich um eine Kanadische Felsenbirne, die im Frühjahr blüht und Nahrung für Insekten bietet.

Ein weiterer Baum wurde bereits am Melbacher Haag gepflanzt. „Es ist sehr schade, dass Frau Marburger unsere Gemeinde verlässt. Sie hat in den vergangenen beiden Jahren Impulse gesetzt und etwas in unserer Gemeinde bewegt,“ unterstreicht Bürgermeister Eike See.

Als Beispiele führt er die Gottesdienste am Wölfersheimer See oder bei den Södeler Handballern an. Zur Hochphase der Corona-Pandemie wurden Videos von Gottesdiensten online veröffentlicht.

„Frau Marburger pflegte auch abseits der Kirchengemeinde einen engen Kontakt zu den Vereinen und zur Gemeinde. Eine Auflistung ihres vielseitigen Engagements kann nur unvollständig sein.

Sie war allen Menschen gegenüber offen und wird eine große Lücke in unserer Gemeinde hinterlassen. Ich bin mir sicher, dass man sich gerne an sie und ihre Weltoffenheit, aber auch Bodenständigkeit erinnert“, so Bürgermeister Eike See.

Am Baum soll in den nächsten Wochen noch eine Hinweistafel montiert werden. Julia Marburger ist mit ihrer Ehefrau nach Marburg gezogen und wird dort promovieren.