Im Schatten des Keltenfürsten
Autorin Uli Aechtner liest aus ihrem Buch „Mein Lover, mein Ex und der Andere“WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Ein beeindruckender Gast begrüßt seit dem vergangenen Jahr die Besucherinnen und Besucher des Kreishauses am Friedberger Europaplatz: eine lebensgroße Replik des Keltenfürsten vom Glauberg.
Passend zu seinem „Besuch“ veranstaltet der Wetteraukreis eine Reihe von Lesungen im Schatten des Keltenfürsten. Für die nunmehr vierte Lesung ist die Bad Vilbeler Autorin Uli Aechtner zu Gast.
Beim Namen Uli Aechtner denken die meisten an Krimis, an Titel wie „Todesrauscher“, „Mordswetter“, „Keltenzorn“ oder „Die Bach runter“. Bei der Lesung im Schatten des Keltenfürsten haben ihre Fans nun die Gelegenheit, Uli Aechtner von einer anderen Seite kennenzulernen.
Ihr neuester Roman „Mein Lover, mein Ex und der Andere“ ist eine Liebeskomödie, um die sie ihr Verlag gebeten hat. „Es war ein tolles Gefühl, aus heiterem Himmel einen Schreibauftrag zu bekommen, statt ein Manuskript anpreisen zu müssen“, sagt sie. Das Besondere: die Handlung durfte in ihrer Wahlheimat spielen – in Bad Vilbel und der Wetterau.
Protagonistin des Romans ist Henni, eigentlich Henriiette, aber der ungeliebte Name erinnert an die noch ungeliebtere Tante Henriette. Hennis Leben ist gerade schwierig: Sie trauert immer noch ihrem Exfreund nach, hat ihren Job in einer Boutique am Frankfurter Flughafen verloren und zu allem Überfluss kündigt ihr der Vermieter wegen Eigenbedarf.
Unterschlupf findet sie bei Tante Alma in Dortelweil. Auf nicht ganz astreine Weise ergattert sie sich einen Job als Regieassistentin bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen und findet sich bald in einer Romanze mit dem Regisseur wieder.
„Mein Lover, mein Ex und der Andere“ ist ein turbulenter Roman, der hinter die Kulissen der Burgfestspiele führt und nebenbei durch die ganze Wetterau: Dottenfelder Hof, Neue Mitte in Bad Vilbel, Rosenhang in Karben, Keltenwelt auf dem Glauberg.
Uli Aechtners Liebe zum Schreiben begann früh. „Ich habe schon in der Grundschule gern gelesen. Am liebsten Enid Blytons ‚Geheimnis um…‘-Serie, in der Kinder Detektiv spielen.
In der fünften Klasse zwang ich meine beste Freundin, eine Stunde lang mit mir einen Busbahnhof zu beobachten, um verdächtige Personen auszumachen. ‚Leider‘ herrschte an dem Tag dort ein ganz normaler Betrieb. Aber die Idee, Geschichten nicht nur zu lesen, sondern selbst zu erfinden, war geboren“, erzählt sie.
Die Lesereihe im Kreishaus bietet regionalen Autorinnen und Autoren eine Plattform, „denn gerade während der Corona-Pandemie hatten es Kulturschaffende sehr schwer. Ich freue mich, dass wir mit Uli Aechtner eine weitere Wetterauer Schriftstellerin dafür gewinnen konnten“, sagt Landrat Jan Weckler.
Die Lesung findet statt am Mittwoch, 26. April, im Kreishaus, Gebäude A (Foyer) in Friedberg. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Besucherinnen und Besucher können das Werk im Anschluss an die Lesung kaufen und sich signieren lassen.
Zur Autorin
Uli Aechtner wurde in Bonn geboren, ist in Bad Honnef aufgewachsen und studierte an der Universität Bonn Germanistik, Philosophie und Kunstwissenschaften. Beim französischen Fernsehen TF1 in Bonn arbeitete sie als Journalistin und ging anschließend zum Südwestfunk nach Mainz.
Dort war sie für die aktuelle Berichterstattung tätig und moderierte die tägliche Nachrichtensendung Landesschau, sozusagen die rheinland-pfälzische Hessenschau. 1985 gewann sie das Stipendium der Stiftung Journalistes en Europe und verbrachte ein Jahr in Paris. Seit 1992 lebt sie als freie Autorin in der Wetterau.