Digitalisierung im Alter gewĂŒnscht
WETTERAUKREIS. - Im August 2020 hat der Wetteraukreis Tablets an stationĂ€re Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen fĂŒr Menschen mit Behinderungen als âDigitale LuftbrĂŒckeâ verteilt, damit die Bewohnerinnen und Bewohner in Zeiten der auĂergewöhnlichen Herausforderungen dennoch ihre sozialen Kontakte pflegen können.
Damit die Tablets zum Einsatz kommen und die Hilfe, die Digitalisierung bieten kann, genutzt wird, stellt der Wetteraukreis nun zusammen mit der Volkshochschule Wetterau (vhs) und der Altenhilfeplanung verschiedene UnterstĂŒtzungsmöglichkeiten vor.
Bereits im August verteilte Sozialdezernentin Becker-Bösch zusammen mit der Fachstelle Leben im Alter Tablets an stationĂ€re Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen fĂŒr Menschen mit Behinderungen.
Die GerĂ€te wurden dem Wetteraukreis von der Hessischen Landesregierung zur VerfĂŒgung gestellt.
âDie Nutzung der Tablets kann einen entscheidenden Impuls setzen, um Menschen in stationĂ€ren Einrichtungen ĂŒber die âvirtuelle TĂŒrâ den Weg zu Familie und Freunden ĂŒber zeitliche und rĂ€umliche Distanz hinweg zu ermöglichen und Teilhabe zu leben.
Weiter bieten sich die Anwendungen (Apps) auf den Tablets an, um zum Beispiel das GedĂ€chtnis zu trainieren und Impressionen, wie Musik, Bilder, Filme und anderes aus der Vergangenheit wieder medial lebendig werden zu lassenâ, so Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Becker-Bösch.
âWir mĂŒssen allerdings einen Schritt weiter gehen, und auch UnterstĂŒtzungsangebote fĂŒr die Nutzung der Tablets geben.
Im Hinblick auf Digitalisierung und das Leben im Alter werden, neben Bildungsprojekten, die Handlungsfelder Wohnen, MobilitĂ€t, Gesundheit, Pflege und das Leben im Sozialraum an Bedeutung gewinnenâ, so Landrat Weckler und Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch.
âDigitalisierung ist eine der zentralen Entwicklungen unserer Zeit. FĂŒr die meisten Menschen, auch fĂŒr viele Ăltere, ist es zu einem selbstverstĂ€ndlichen Teil ihres Alltags geworden, immer wieder neue digitale Technologien und entsprechende GerĂ€te und Anwendungen kennenzulernen, sie zu nutzen und das Leben zu gestaltenâ, sagt Landrat Jan Weckler.
Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch ergĂ€nzt: âMittlerweile sind viele Informationen ohne Zugang zum Internet nicht zugĂ€nglich, und mehr und mehr Dienstleistungen können nur ĂŒber das Internet in Anspruch genommen werden.â
Viele dieser Entwicklungen haben gerade erst begonnen und es ist bislang noch nicht in jedem Bereich klar abzusehen, welche Folgen sie fĂŒr das Leben im Alter haben werden.
Auch die Altenhilfeplanung des Wetteraukreises setzt sich mit Fragen der Digitalisierung im Alter auseinander: Welche Möglichkeiten bieten digitale Technologien Àlteren Menschen?
Wo spielen sie im Leben Àlterer Menschen bereits eine wichtige Rolle? Wie verÀndert sich das Leben im Alter durch die Verbreitung digitaler Technologien? Wie können die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden, um lÀnger aktiv und selbstbestimmt an der Gesellschaft teilzuhaben.
Hier arbeitet die Altenhilfeplanung des Wetteraukreises mit unterschiedlichen Akteuren zusammen. Auch die vhs Wetterau hat sich mit dem Thema befasst, und ein spezielles Schulungsangebot entwickelt.
Die UnterstĂŒtzungsangebote im Bereich der Nutzung der Tablets werden von der vhs Wetterau und der Altenhilfeplanung vom Wetteraukreis in zwei Schritten vorgesehen:
1. Schulung von BetreuungskrÀften der Altenpflegeheime durch Kursleiterinnen und Kursleiter der vhs Wetterau.
2. GenerationsĂŒbergreifende Bildungsprojekte: SchĂŒler und SchĂŒlerinnen ab dem Jugendalter zeigen Senioren und Seniorinnen in der Pflegeeinrichtung auf einer niedrigschwelligen, geselligen Ebene die Grundlagen von Social Media (E-Mail, WhatsApp, Skype).
Eine Schulung fĂŒr die Jugendlichen (Datenschutz, Werbung, Aufforderungen, technische Störungen, Besonderheiten und Ă€hnliches) wird vorab und begleitend von der vhs Wetterau durchgefĂŒhrt.
Der zweite Schritt, der auf einen Austausch zwischen den Generationen ausgelegt ist, ist aufgrund von Corona zurzeit nicht durchfĂŒhrbar. Die Altenpflegeheime beschrĂ€nken die Besuche von auĂen auf die notwendigsten Kontakte.
Ein geselliger Austausch von Jugendlichen und Senioren und Seniorinnen in den Pflegeheimen ist daher erst zu einem spÀteren Zeitpunkt möglich.