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Entwicklung des Standorts Konradsdorf: Radwegeplanung kommt voran

An der Entwicklung des Standorts Konradsdorf wirken viele Beteiligte mit.

WETTERAUKREIS / KONRADSDORF. - Im vergangenen Jahr hat der Wetteraukreis eine Potential-und Machbarkeitsanalyse für den Standort Konradsdorf in Ortenberg erstellen lassen.

Dort bietet sich durch die Nachbarschaft einer historischen Klosteranlage, die in ihrem Ursprung über 1000 Jahre alt ist, einer landwirtschaftlich genutzten Staatsdomäne mit gut frequentiertem Bioladen und einer Gesamtschule mit Oberstufe für die umliegenden Städte und Gemeinden eine besondere Situation.

Genau dazu hat die Studie Vorschläge unterbreitet, deren Umsetzungsmöglichkeiten nun regelmäßig mit den Beteiligten erörtert werden. Zentrale Themen waren der geplante Radweg nach Ranstadt und die Landesgartenschau 2027.

„Konradsdorf hat Zukunft. Die vom Wetteraukreis beauftragte Potential- und Machbarkeitsstudie soll kein Staubfänger werden.

Daher laden wir regelmäßig alle, die für Konradsdorf Verantwortung tragen, ein, um sich gegenseitig auf dem neuesten Stand zu halten und die nächsten Schritte zu besprechen“, erläutert Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Eine operative Rolle kommt dem Wetteraukreis als Schulträger der benachbarten Gesamtschule Konradsdorf zu. Der Kreis sieht seine Funktion daher in der Moderation und Koordination.

Für das ehemalige Prämonstratenserkloster ist die Verwaltung der hessischen Schlösser und Gärten verantwortlich. Die Propstei des Klosters wird derzeit durch das Land Hessen instandgesetzt.

Die Anlage hat ein enormes touristisches Potential für die Region. Daher soll dort im Erdgeschoss der Propstei eine Informationsausstellung eröffnet werden. Auch eine Kooperation mit Schule, Vereinen und Gästeführern wird angestrebt.

Ob eine darüber hinaus gehende kulturelle Nutzung dieses besonderen Ortes möglich ist, steht noch auf der Tagesordnung weiterer Gespräche. Immerhin war die Ruine schon in der Vergangenheit Veranstaltungsort von Theateraufführungen.

„Diese hatten eine enorme überregionale Resonanz“, weiß der Ortenberger Schauspieler Hans Schwab, dem der Ort auch besonders am Herzen liegt.

Die Hessische Landgesellschaft (HLG) verwaltet die Staatsdomäne, die seit vielen Jahren an den Bio-Landwirt Helmut Keller verpachtet ist. Neben der Pächterfamilie leben noch weitere Menschen dort.

HLG-Geschäftsführer Gero Sczech hält es für wichtig, dem Vorschlag der Studie zu folgen und den landwirtschaftlichen Schwerverkehr vom jetzigen Bereich auf die westliche Seite der Gemeindestraße zu verlegen.

Nur so kann sich der Kernbereich der Domäne weiter entwickeln. Mit dem Umbau der ehemaligen Brennerei zu einem Hofladen wurde der erste Schritt getan. Der Umbau der benachbarten Scheune hat begonnen und damit kann dem Hofladen mit Café mehr Raum zur Verfügung gestellt werden.

Die weitere Entwicklung des Standorts ist eng damit verknüpft, dass vor Ort mit Produktion und Vermarktung Einkünfte erwirtschaftet werden, die wiederum vor Ort Investitionen ermöglichen.

Auch der Verein Oberessen hat Konradsdorf im Visier. Dessen Projektmanager Florian Hermann erläutert, dass der Ort im Bereich der Nidder als eine der Kernzonen der geplanten interkommunalen Landesgartenschau gesehen wird. Gibt es hier grünes Licht, könnten weitere Fördermittel in die Region und auch nach Konradsdorf fließen.

Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring sieht Konradsdorf als wichtigen Wertschöpfungsstandort für Ortenberg und die Region.

„Die Realisierung des Radweges von Ranstadt nach Selters ist für die verkehrliche Anbindung von Konradsdorf, insbesondere als Schulstandort von besonderer Bedeutung“, hebt sie hervor. Und hierzu gibt es Neuigkeiten.

Radweg nach Ranstadt könnte in vier Jahren gebaut sein

Egon Weß, Planungsdezernent bei HessenMobil kann berichten, dass für den geplanten Radweg die Entwurfsplanung bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll. Die Genehmigungsplanung soll im 1. Quartal 2021 beendet werden.

Die Querung der B275 zwischen Effolderbach und Konradsdorf wird mittels einer Unterführung erfolgen. Diese wird eine Breite von 5 und eine Höhe von 2,5 Metern aufweisen und ist somit auch für den Viehtrieb nutzbar.

Eine Realisierung kann bei günstigem Verlauf des Planungs- und Genehmigungsprozesses frühestens 2024 erfolgen.

Kreisbeigeordneter Matthias Walther zeigt sich mit dem aktuellen Sachstand zufrieden: „Alle Beteiligten wollen ihren Teil dazu beitragen, dass Konradsdorf an regionaler und überregionaler Bedeutung gewinnt.

Der Wetteraukreis wird diesen fruchtbaren Prozess weiter moderieren und versuchen, die verschiedenen Interessen zusammenzuführen.“