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Projekt BioApfel: Ernte 2021 zeigt QualitÀt vor QuantitÀt

Auf dieser Streuobstwiese hatte der Frost zum GlĂŒck keine negativen Auswirkungen auf den Ertrag. Foto: NFW

WETTERAUKREIS / KARBEN. - Wie in den Jahren zuvor haben auch in diesem Herbst die Teilnehmer/innen des BioApfel Projektes des Naturschutzfonds Wetterau e.V. ihre Äpfel bei der Sammelstelle abgegeben.

Von dort wird die wertvolle Ernte nach Karben zur Kelterei Rapp‘s transportiert und zu regionalem Bio-Apfelsaft weiterverarbeitet. Leider fiel die Ernte, wie in anderen Gebieten auch, in diesem Jahr geringer aus. Grund dafĂŒr sind die tiefen Temperaturen im FrĂŒhjahr.

Schon seit 1997 unterstĂŒtzt der Naturschutzfonds Wetterau e.V. die Bewirtschafter/innen von heimischen Streuobstwiesen durch unterschiedliche Projekte und hilft so diesen besonderen Lebensraum zu erhalten. Von langer Tradition geprĂ€gt vereinen sich auf Streuobstwiesen GrĂŒnlandvegetation und hochstĂ€mmige

ObstbĂ€ume. Typische Vogelarten wie Gartenrotschwanz und Steinkauz brĂŒten in den ObstbĂ€umen, zahlreiche Insekten, Amphibien und Reptilien profitieren vom GrĂŒnland und finden hier Nahrung und Lebensraum. GefĂ€hrdet ist diese Bewirtschaftung vor allem durch Nutzungsaufgabe oder mangelnde Pflege der BĂ€ume.

Aus dem ehemaligen Bio-Ess Projekt des Naturschutzfonds, in dem Bioessig aus den Äpfeln hergestellt wurde, hat sich inzwischen eine Kooperation zur Saftherstellung mit der Kelterei Rapp‘s entwickelt.

Dabei organisiert der Landschaftspflegeverband die Zertifizierung der ObstbĂ€ume und der Apfel-Sammelstelle, der Kelterei Bonacker in Glauburg. Um an dem Projekt teilnehmen zu können, mĂŒssen die ObstbĂ€ume nach EU-Bio Richtlinie bewirtschaftet und jĂ€hrlich durch eine Öko-Kontrollstelle kontrolliert werden.

In diesem Jahr beteiligten sich ungefĂ€hr 20 Teilnehmer/innen an dem Projekt. WĂ€hrend die Apfelernte in guten Jahren schon bei 200 Tonnen lag, fiel sie in Diesem wesentlich geringer aus. Grund dafĂŒr ist unter anderem das Klima.

Die Folgen der letzten Trockenjahre haben die BĂ€ume vielerorts bereits vorgeschĂ€digt. In diesem Jahr haben zudem die frostigen Temperaturen im FrĂŒhjahr teilweise zu erheblichen ErnteausfĂ€llen gefĂŒhrt.

Neben Erfrierungen der empfindlichen ApfelblĂŒten haben die niedrigen Temperaturen massiv die BestĂ€ubungsleistung der Insekten herabgesetzt. Denn Wild- und Honigbienen sind die wichtigsten BestĂ€uber fĂŒr die ObstbĂ€ume.

Diese fĂŒhlen sich bei Temperaturen im einstelligen Bereich jedoch weniger wohl und fliegen dementsprechend kaum aus, um BlĂŒten zu bestĂ€uben und Nektar zu sammeln.

„Trotz des geringeren Ertrages ist die QualitĂ€t der Äpfel gut, sodass sich Groß und Klein auch in diesem Jahr ĂŒber leckeren regionalen Bio-Apfelsaft aus Karben freuen können!“ freut sich Landrat Jan Weckler, Vorsitzender der Naturschutzfonds Wetterau e.V..