Wetterauer Schulen starten gut vorbereitet in Präsenzunterricht nach den Ferien
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Die hessischen Schülerinnen und Schüler starten in ein neues Schuljahr. An den Schulen des Wetteraukreises wurden kontinuierlich verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um auf einen erneuten Schulstart unter Pandemiebedingungen gut vorbereitet zu sein.
Nach den Sommerferien starten die hessischen Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen in den Präsenzunterricht. Das Land Hessen hat zudem angekündigt bis auf weiteres auf Wechsel- und Distanzunterricht verzichten zu wollen.
Um den schulischen Alltag nach der Rückkehr aus dem Sommerurlaub möglichst sicher zu gestalten, besteht nach Vorgaben des Landes in den ersten zwei Unterrichtswochen nach Ferienende wieder eine Maskenpflicht im Unterricht, zudem werden mindestens drei Mal pro Woche Corona-Schnelltests stattfinden.
Danach sind zwei Tests pro Woche für Schülerinnen und Schüler sowie das schulische Personal verpflichtend, die Maskenpflicht gilt dann nur in Landkreisen mit einer Inzidenz über 100.
„Die Corona-Pandemie stellt Schulen vor große Herausforderungen, da dort naturgemäß jeden Tag viele Menschen aufeinandertreffen. Daher hat der Wetteraukreis die Schulen seit Ausbruch der Pandemie kontinuierlich unterstützt“, betont Landrat und Schuldezernent Jan Weckler.
Hygienekonzept und verstärkte Reinigung
In mehreren Rundschreiben haben die Schulen seit April 2020 Hinweise, ein Hygienekonzept sowie verschiedene Informationen erhalten. Der durch das Land Hessen stetig aktualisierte Hygieneplan gilt ebenso für alle Schulen des Wetteraukreises.
In der Kreisverwaltung wurden feste Ansprechpartner für die Schulen etabliert, außerdem wurden die Budgets für Anschaffungen wie CO2-Ampeln und Plexiglastrennwände erweitert und die Reinigungsfrequenz in den Schulräumen erhöht.
Schutzmaßnahmen und mobile Luftreiniger
Seit Ende des Jahres 2020 nutzt der Wetteraukreis zudem das Förderprogramm des Landes für Schutzmaßnahmen in Schulen und Kitas. Das Land Hessen stellt seinen Kommunen für Schutzmaßnahmen an Schulen, Kitas und in der Kindertagespflege insgesamt 75 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Hessens gute Zukunft sichern“ zur Verfügung.
Zusätzlich erbringen die Kreise und Kommunen noch einen Eigenanteil von 25 Prozent der Ausgaben. Zunächst galt es, die Mittel bis Ende April zu verausgaben. Im Juli hat das Hessische Ministerium der Finanzen mitgeteilt, dass die noch zur Verfügung stehenden Mittel nun bis Ende August abgerufen werden können.
Der Wetteraukreis hat den Schulen des Kreises über die Sommerferien noch einmal die Gelegenheit gegeben, dem Infektionsschutz dienliche Verbrauchsmaterialien wie z.B. Desinfektionsmittel, Seife, Schutzmasken und Schnelltests, aber auch CO₂-Ampeln zum Bestimmen von Lüftungsintervallen oder Spuckschutzwände zu bestellen.
Darüber hinaus wurden die Sommerferien vom Wetteraukreis genutzt, um für seine Schulen im Rahmen des Förderprogramms weitere mobile Luftreinigungsgeräte anzuschaffen.
Im Juli hat das Umweltbundesamt seine Empfehlungen für Lüftung, Lüftungsanlagen und mobile Luftreiniger an Schulen aktualisiert, an denen sich der Wetteraukreis entsprechend der Vorgaben von Bund und Land orientiert.
Das Umweltbundesamt teilt Räume in verschiedene Kategorien ein. Laut Umweltbundesamt ist der Einsatz von mobilen Luftreinigern dann sinnvoll, wenn Räume nicht ausreichend zu lüften sind, z.B. weil Fenster lediglich kippbar sind (Kategorie 2).
Unabhängig davon sei zu beachten, dass mobile Luftreiniger die Notwendigkeit für das Lüften nicht ersetzen können. Der Wetteraukreis hat daher über die Sommerferien weitere Fenster an Schulen ertüchtigt, um die Lüftungssituation weiter zu verbessern.
„Nach der Konkretisierung durch das Umweltbundesamt sind wir noch einmal mit denjenigen Schulen in Kontakt getreten, von denen wir bisher noch keine Rückmeldung zur Lüftungssituation erhalten hatten.
Zusätzlich zu den 64 Luftreinigungsgeräten, die wir bereits zu Beginn des Jahres beschafft hatten, haben wir während der Ferien noch 70 weitere Geräte bestellt und an die betreffenden Schulen liefern lassen.
Somit sind die Räume an den Wetterauer Schulen, in denen keine ausreichende Lüftung möglich ist und auch keine bauliche Anpassung möglich ist, nun entsprechend der aktuellen Empfehlungen des Umweltbundesamts mit mobilen Luftreinigern ausgestattet“, so Landrat Weckler.
Verstärkerbusse
Auch auf dem Schulweg wird der Infektionsschutz berücksichtigt. Der Kreistag hatte bereits am 23.09.2020 auf Initiative des Landrats den Einsatz von Verstärkerbussen im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs beschlossen, um die Schülerbeförderung zu entlasten.
Zunächst sollten die zusätzlichen Busse lediglich zwischen den vergangenen Herbst- und Osterferien verkehren. Sowohl im März als auch im August 2021 hat der Kreisausschuss entschieden, dass die Verstärkerbusse auch weiterhin fahren sollen.
Aktuell ist geplant, dass die zusätzlichen Busse mindestens bis zu den Herbstferien dieses Jahres eingesetzt werden, bei Bedarf auch bis zu den Weihnachtsferien.
Impfungen
„Erfreulich ist auch, dass wir – sofern die jeweiligen Schulleitungen zustimmen – allen Schülerinnen und Schülern, die das 12. Lebensjahr vollendet haben, kurzfristig ein Impfangebot direkt vor Ort an den Schulen machen können“, sagt Jan Weckler.
Mobile Impfteams der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. RV Rhein-Main werden in den kommenden Wochen die Schulen des Kreises besuchen und interessierte Schülerinnen und Schüler mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten impfen.