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IG BAU Gelnhausen-Friedberg fordert besseren Schutz von Erntehelfern

Hohe Corona-Infektionsgefahr der 1.200 BeschÀftigten im Wetteraukreis

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Gelnhausen-Friedberg hat die Einhaltung der Arbeitsschutz- und Hygienevorschriften in der Landwirtschaft angemahnt.

„SaisonbeschĂ€ftigte in der Region, die in der Ernte und Aussaat arbeiten, tragen ein besonders hohes Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Ein Großteil der Erntehelfer ist nach wie vor in GemeinschaftsunterkĂŒnften untergebracht.

Genauso gefĂ€hrlich ist es, wenn BeschĂ€ftigte in Sammeltransporten zu den Feldern gefahren werden“, kritisiert IG BAUBezirksvorsitzender Karl-Otto Waas. Die Unternehmen mĂŒssten alles dafĂŒr tun, dass die Branche nicht zum Corona-Hotspot werde.

Außerdem seien verstĂ€rkte Arbeitsschutzund Hygienekontrollen der Behörden notwendig. SaisonbeschĂ€ftigte dĂŒrften nicht ungeschĂŒtzter sein als Menschen, die in BĂŒros oder auf Baustellen arbeiteten.

Nach Angaben der Arbeitsagentur beschĂ€ftigt die Landwirtschaft im Wetteraukreis insgesamt rund 1.200 Menschen. „Mehrere Corona-AusbrĂŒche in der Fleischbranche, aber auch auf Bauernhöfen haben im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig der Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Pandemie ist“, so Waas.

Die ĂŒberwiegend aus Osteuropa stammenden SaisonkrĂ€fte sorgten dafĂŒr, dass in den SupermĂ€rkten Spargel, Erdbeeren und Gurken nicht ausgingen. Dabei arbeiteten sie zu niedrigen Löhnen und hĂ€ufig ohne Krankenversicherungsschutz.

Nach einer neuen Regelung können Erntehelfer in diesem Jahr 102 statt wie bislang 70 Tage lang sozialversicherungsfrei in der Landwirtschaft arbeiten, was sie in ihrer sozialen Absicherung schlechterstellt, kritisiert die Gewerkschaft.