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Schritt zurĂŒck zur NormalitĂ€t ist nicht einfach

Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch mit Einrichtungsleiter Stefan Fuchs.

WETTERAUKREIS / BAD NAUHEIM. - Senioreneinrichtungen standen in Corona Zeiten stark im Fokus der Öffentlichkeit. Die jĂŒngsten Lockerungen fĂŒhren in den Pflegeheimen zu einem leichten Aufatmen. Der Weg zurĂŒck zum Alltag ist jedoch nicht leicht.

Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch war zu Besuch im Diakoniewerk Elisabethhaus bei Einrichtungsleiter Stefan Fuchs.

Das Diakoniewerk Elisabethhaus liegt in einer kleinen Parkanlage, direkt gegenĂŒber dem SĂŒdpark in Bad Nauheim. Vom Apartmenthaus ĂŒber Wohnungen und Zimmer fĂŒr „Betreutes Wohnen“ bis hin zur vollstĂ€ndigen Pflege in allen Pflegestufen – je nach Bedarf finden sich unter dem Dach des Diakoniewerks Elisabethhaus verschiedene Angebote der Altenpflege.

Insgesamt stehen 66 Zimmer zur VerfĂŒgung, die als Einzel- oder Doppelzimmer genutzt werden können, wie auch 85 Zimmer des Propst-Weinberger-Hauses.

„Zurzeit liest man in den Tageszeitungen oft nur dann etwas von stationĂ€ren Altenpflegeeinrichtungen, wenn es dort nicht gut lĂ€uft. Die Anforderungen an die Einrichtungen sind sehr hoch – und das ganz unabhĂ€ngig von Corona“, erklĂ€rt Stephanie Becker-Bösch, Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin des Wetteraukreises.

Wie herausfordernd die letzten Monate waren, war immer wieder den Medien zu entnehmen. Enorme InfektionsausbrĂŒche und zahlreiche Tote bestimmten den Alltag der Einrichtungen. Auch fĂŒr diejenigen, die von Corona verschont blieben, waren die Monate krĂ€fteraubend.

Einfach mal mit den Nachbarinnen zusammensitzen, Kaffee trinken oder einen kleinen Spaziergang im nahe gelegenen Gesundheitspark – was vorher selbstverstĂ€ndlich war, war ĂŒber Monate hinweg fĂŒr die Bewohnerinnen und Bewohner nur mit großen Schwierigkeiten möglich oder gar unmöglich.

Einrichtungsleiter Stefan Fuchs erinnert sich gut: „StĂ€ndiges Testen unserer Senioren und PflegekrĂ€fte, dann ein notwendiges vorĂŒbergehendes Besuchsverbot, dann endlich die Impfung im Haus. Das war fĂŒr die Bewohner, deren Angehörigen und unsere Mitarbeiter keine leichte Zeit.

Wir haben von Anfang an versucht, unsere PflegekrĂ€fte durch zusĂ€tzliche Mitarbeiter zu entlasten und Sicherheit fĂŒr unsere Bewohner zu schaffen. Gerade die gute fachliche Begleitung durch den Fachdienst Gesundheit war in dieser schwierigen Zeit sehr wichtig.

Jetzt versuchen wir eine schrittweise RĂŒckkehr in einen halbwegs normalen Alltag, wobei dieser Schritt auch nicht so einfach ist. Noch immer schwingt die Angst mit, dass wieder Infektionen ausbrechen können, die alles lahm legen.“

Dass die Heime auch jetzt nicht alleine gelassen werden dĂŒrfen, betont Becker-Bösch: „Wir sind auch jetzt noch weit entfernt von einer NormalitĂ€t. Den Spagat zu schaffen zwischen Öffnung und Vermeidung der Ansteckungsgefahr ist nicht leicht.

Die stationĂ€re Altenpflege ist ein wichtiger Baustein im Gesundheitswessen des Wetteraukreises, daher ist es jetzt wichtig die richtigen Lehren aus dieser Pandemie fĂŒr die Heime und ihre Bewohner, die Angehörigen und PflegekrĂ€fte zu ziehen.

Das Vertrauen in die Heime hat durch die Krise gelitten, gleichzeitig hat sie viele Spuren hinterlassen. Depressionen, Verschlimmerung der Demenz, Muskelabbau, um nur ein paar Folgen fĂŒr die Bewohner zu nennen.

Auch fĂŒr die PflegekrĂ€fte, die ein Engagement gezeigt haben, das ĂŒber festgelegte DienstplĂ€ne hinausgeht, ist der Weg nicht einfach. Die Menschen haben gelitten.

Ein einfaches ‚zurĂŒck zur NormalitĂ€t‘ darf es nicht geben, gemeinsam mĂŒssen wir deshalb hier ansetzen um die Folgen der Pandemie aufzuarbeiten.“