Brigitte Meinecke wird neue Pfarrerin in Bad Nauheim
BAD NAUHEIM. - Fragt man Kinder, was sie einmal werden möchten, kommen dabei in den meisten FĂ€llen BerufswĂŒnsche wie Polizist, Ritter, Prinzessin oder Superheldin heraus.
Anders war es bei Brigitte Meinecke. Im Alter von 10 Jahren verkĂŒndete sie wĂ€hrend einer Fahrt im Schulbus voller Stolz, dass sie spĂ€ter Pfarrerin werden möchte. Und anders als bei den meisten
BerufswĂŒnschen im Kindesalter setzte Meinecke ihren um.
âIch komme aus einem kleinen Dorf an der Lahn. Schon dort hat mir die kirchliche Kinderarbeit sehr viel SpaĂ gemacht. FĂŒr mich fĂŒhlte sich diese Gemeinschaft wie ein StĂŒck Heimat anâ, erklĂ€rt Meinecke.
Auch ihre Mutter war fĂŒr die Kirche tĂ€tig und laut eigenen Aussagen hatte Meinecke einen sehr guten Religionslehrer. All dies zusammen festige ihren Entschluss, Pfarrerin zu werden.
Nach ihrem Abitur in Bad Ems verschlug es Brigitte Meinecke zuerst nach Mainz und dann nach Marburg, wo sie Theologie studierte. âBereits im ersten Semester merkte ich, dass ich angekommen bin, dass dies genau mein Handwerk ist. Ich versuchte mich auch an einem Semester Psychologie, was aber nicht so meins warâ, erinnert sich Meinecke.
Es folgten Stationen in Laubach (Lehrvikariat) und Friedberg (Predigerinnenseminar), Bad Nauheim (Seelsorgerinnenpraktikum) und schlieĂlich Rheinhessen, wo Meinecke ihre erste Stelle als Pfarrvikarin antrat. âDanach arbeitete ich acht Jahre im Dekanat Mainz, bis ich dann nach
Frankfurt kamâ, so Meinecke.
15 Jahre war sie Pfarrerin im Norden der Mainmetropole. Jetzt wechselt sie nach Bad Nauheim. âIch habe intensiv ĂŒber einen Neuanfang nachgedacht. Mit Mitte 50 ist mit bewusst: Jetzt oder nie. Ich möchte mich neuen Herausforderungen stellen und meine Komfortzone verlassen.
Auch wenn es mir schwerfĂ€llt. In Frankfurt war ich jahrelang zu Hause, war Teil einer Gemeinde, die mir ans Herz gewachsen istâ, so die Pfarrerin. Da wundert es kaum, dass der Abschied alles andere als einfach war.
Mit einer Mischung aus Bedauern und Freude verlĂ€sst Meinecke ihre Gemeinde und fĂ€ngt mit ihrem Sohn in Bad Nauheim neu an. âFĂŒr Bad Nauheim habe ich mich entschieden, da mir einerseits die Stadt selbst gefĂ€llt und andererseits das Team wirklich toll ist.
Themen, die angesprochen werden mĂŒssen, kommen auf den Tisch und werden auch behandeltâ, erklĂ€rt die Literaturliebhaberin. Apropos Literatur: Bereits in Frankfurt begeisterte Meinecke ihre Gemeindemitglieder mit einer Kombination aus Literatur und Gottesdienst.
âMein Hobby ist die Lyrik. Ich liebe einfach Gedichte, seit ich als Kind ein Gedichtband gefunden und diesen förmlich verschlungen habe. So entstand die Idee, einen Gottesdienst zu halten, der literarische und auch musikalische Elemente enthĂ€lt. Und genau das möchte ich in Bad Nauheim machenâ, sagt Meinecke abschlieĂend.
Am Sonntag, 14. Mai um 14 Uhr, wird Pfarrerin Meinecke in einem Gottesdienst in der Dankeskirche von Dekan Volkhard Guth eingefĂŒhrt.