50 Jahre Wetteraukreis: Chornachmittag in der Friedberger Stadthalle
Bei Eintracht Rodheim 1842 e.V. singen schon die Kleinen â Angebote fĂŒr alle AltersgruppenWETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - In diesem Jahr wird der Wetteraukreis 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass lĂ€dt Landrat Jan Weckler fĂŒr den 28. August zu einem Liedernachmittag mit zehn Chören aus der Wetterau in die Stadthalle Friedberg ein.
âDie Chöre in der Wetterau sind ein unverzichtbarer Teil im Kulturangebot unserer StĂ€dte und Dörfer. Gerade sie haben in der Pandemie besonders gelitten. Dennoch haben viele Chöre mit groĂem Engagement und genauso viel Umsicht den Chorbetrieb aufrechterhalten und so den Verein durch diese schwierige Zeit gebracht.
Deshalb freue ich mich besonders, gemeinsam mit hoffentlich vielen GĂ€sten dieses Fest der Musik zu feiern.â Die teilnehmenden Chöre stellen wir in einer kleinen Reihe vor.
Eintracht Rodheim 1842 e.V.
In Rodheim ist die SĂ€ngerwelt noch in Ordnung. Singen gehört im Dorf zur Tradition, âIn manchen Familien wird ein Neugeborenes gleich nach der Taufe beim Chor angemeldetâ, sagt Sebastian RĂ€uber scherzend.
RĂ€uber ist der Vorsitzende eines der Ă€ltesten Gesangvereine im Wetteraukreis. Einst als ein reiner MĂ€nnergesangverein gegrĂŒndet, ist die Eintracht Rodheim heute deutlich breiter aufgestellt.
Mit dem Kinderchor âGoldkehlchenâ und den âGoldkehlchen Juniorâ, beide werden von Rosalie Langstrof geleitet, dem gemischten Chor âVoicesâ und dem traditionellen MĂ€nnerchor, beide Chöre dirigiert Björn Nolting, werden alle Geschlechter und Altersgruppen angesprochen.
Beim MĂ€nnerchor, hier sind noch 20 MĂ€nner aktive SĂ€nger, reicht das Repertoire von Pop Hits hin zu klassisch traditionell.
Das Repertoire von Voices, mit 60 aktiven SĂ€ngerinnen und SĂ€ngern der gröĂte der vier Chöre, reicht von den Klassikern der Popmusik wie âBridge over Troubled Waterâ von Simon and Garfunkel ĂŒber âHallelujaâ von Leonard Cohen bis hin zu den Beatles.
Die Goldkehlchen sind in zwei Gruppen aufgeteilt, die âGroĂenâ im Alter ab zehn Jahre und die Goldkehlchen Junior von vom Vorschulalter bis zur dritten Klasse.
Bis zum Beginn der Pandemie war der Chor sehr aktiv mit vielen Projekten. Zu den gröĂten Erfolgen zĂ€hlen sicherlich die Feierlichkeiten zum 175-jĂ€hrigen Bestehen des Vereins mit dem Musiker und Comedian Matthias Keller von der Popgruppe âU-Bahn Kontrolleureâ.
2018 lautete das Projektmotto âJust Sing fitâ. Von traditionell besinnlich bis hin zur fröhlich mitreiĂend gab es viel beachtete und bejubelte Konzerte. Nach âFeeling Good 2019â trat erst einmal eine zweijĂ€hrige Corona-Zwangspause ein.
âWir haben unter Corona ziemlich gelitten und auch Mitglieder verlorenâ, rĂ€umt Vereinschef RĂ€uber ein und bestĂ€tigt, dass es nicht leicht war, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten.
âIch bin stolz darauf, dass es uns dennoch gelungen ist, den Chor auch durch diese schwierigen Zeiten zu leitenâ, sagt RĂ€uber und lobt damit auch die Arbeit seiner Vorstandskolleginnen und -kollegen.
Die Entscheidung beim Liedernachmittag anlĂ€sslich des 50. Geburtstag des Wetteraukreises mitzumachen bedurfte keiner Diskussion. âWir fĂŒhlen uns dem Kreis eng verbunden, viele Veranstaltungen machen wir weit ĂŒber Rodheim hinaus und singen gerne auch mit anderen Chören zusammen.â
Wir haben mit Sebastian RĂ€uber am Rande des SĂ€ngerfestes Anfang Juli gesprochen:
Eintracht Rodheim kann auf eine sehr lange Tradition zurĂŒckblicken. 180 Jahre Chormusik in Rodheim, das ist schon etwas Besonderes. Welche Bedeutung hat der Verein fĂŒr die Kultur in Rodheim?
Aus meiner Sicht eine sehr groĂe. Vor allem im Zusammenwirken mit den vielen anderen Vereinen hier in Rodheim, mit denen wir viele gemeinsame Sachen organisieren â zum Beispiel auch dieses StraĂenfest. Wir sehen uns als ein Baustein der Kulturarbeit hier im Dorf.
Vor der Pandemie haben wir jÀhrlich zwei bis drei Konzerte gegeben und an vielen Veranstaltungen im ganzen Wetteraukreis teilgenommen.
Wie schaffen Sie es in so einem kleinen Ort so viele Menschen fĂŒrs Singen zu begeistern?
Das ist eine groĂe Herausforderung. Man muss prĂ€sent sein, gerade mit solchen Veranstaltungen wie heute dem StraĂenfest. Man muss in den Medien prĂ€sent sein, bei den Menschen prĂ€sent sein und die Leute mitnehmen, auch durch direkte Ansprache.
Die Leute mĂŒssen wissen, dass es SpaĂ macht, bei uns mitzumachen. Je besser das Image eines Vereines in einem kleinen Dorf ist, desto besser lĂ€uft es auch!
Die Pandemie war und ist ja gerade fĂŒr Gesangvereine ein zentrales ThemaâŠ
Oh ja, wir hatten eine lange Phase der Pandemie und eine damit verbundene Stagnation des Chor- und Vereinslebens, die aber auch alle anderen Rodheimer Vereine in Mitleidenschaft gezogen hat.
Trotzdem haben wir ĂŒber diese Zeit versucht uns mit Onlineproben oder Proben in der groĂen luftigen Mutz-Halle ĂŒber Wasser zu halten.
Wie geht es weiter?
Wir wollen uns mit ganzer Kraft einbringen, damit wir mit den Angeboten der Eintracht das Zusammenleben in Rosbach und in Rodheim kulturell bereichern und die Menschen damit zusammenfĂŒhren können.
WĂŒrden Sie eine Prognose wagen: Wohin wird sich die Chormusik in Rodheim entwickeln?
Das hĂ€ngt vor allem davon ab, wie sehr sich die tragenden Persönlichkeiten im Verein engagieren. Ich kann aber sagen, solange ich dabei bin, werde ich dafĂŒr sorgen, dass es gut weitergeht.