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Kreisverwaltung in Zeiten von Corona

Tamara Clöß, Mitarbeiterin im Fachdienst Landwirtschaft, stellvertretender Fachdienstleiter Ralf Eichelmann und Susanne Lindenthal (von links nach rechts) aus dem Fachdienst Landwirtschaft.

Landwirtschaftsverwaltung läuft auf Hochtouren

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Auch in Zeiten von Corona gibt es bestimmte Dienstleistungen, die dringend erbracht werden müssen. So etwa müssen die Anträge von 978 Landwirten bearbeitet werden.

Die Wetterau gehört zu den fruchtbarsten Landstrichen, selbst im weltweiten Vergleich.

Doch trotz der wertvollen und ertragreichen Böden brauchen die Landwirte Unterstützungsprämien, um überhaupt errtragreich wirtschaften zu können.

Das liegt einmal an den hohen Standards, die Landwirte erfüllen müssen, andererseits an der Konkurrenz des Weltmarktes, auf dem Wetterauer Bauern mit Landwirten konkurrieren müssen.

Hier wird zum Teil zu deutlich niedrigeren Preisen und geringeren Umweltstandards gearbeitet. „Deshalb gibt es nicht einen Landwirt in der Wetterau, der auf solche Direktzahlungen verzichten kann“, berichtet Ralf Eichelmann, stellvertretender Leiter des Fachdienstes Landwirtschaft der Kreisverwaltung.

Die 978 Antragstellerinnen und Antragsteller erhalten so Direktzahlungen in einem Volumen von rund 15,2 Millionen Euro pro Jahr. Dafür sind umfangreiche Anträge für die Basisprämien und für sogenannte Greeningprämien zu stellen.

Greeningprämien haben die frühere Stilllegungsprämie abgelöst, aber auch Auflagen für die Mindestvielfalt in der Fruchtfolge, das heißt, mindestens drei verschiedene Kulturen müssen abwechselnd gesät und gepflanzt werden, was wiederum eine natürliche Hilfe gegen Schädlinge ist.

In einem weiteren Programm gibt es sogenannte Umverteilungsprämien für kleinere Betriebe mit weniger als 46 Hektar.

Schließlich gibt es Junglandwirteprämien für junge Menschen, die sich auch heute noch auf den Beruf des Landwirtes einlassen.

Mit den sogenannten Ausgleichszahlungen für benachteiligte Gebiete werden Landwirte gefördert, die unter erschwerten Bedingungen ihre Landwirtschaft betreiben müssen. Das sind im Wetteraukreis immerhin 234 Antragsteller, für die insgesamt rund 400.000 Euro ausgezahlt werden konnten.

Einen großen Anteil in der Arbeit nimmt das hessische Programm für Agrar-, Umwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (kurz HALM) ein. Hier wurden mehr als 500 Anträge in einem Volumen von rund 1,8 Millionen Euro bewilligt.

Die Aufgabe des Fachdienstes Landwirtschaft ist die verwaltungsseitige Abwicklung. „Wir prüfen die Richtigkeit der Anträge und erstellen die aufwändigen Bescheide.

In der Vergangenheit lief das in der Regel in der persönlichen Beratung. Die meisten der Landwirte kamen zu uns ins Büro und haben sich beim Ausfüllen der komplexen Antragsformulare helfen lassen.

Das läuft jetzt alles per Telefon, und es funktioniert ziemlich gut“, berichtet Ralf Eichelmann. Ein Drittel der Anträge, die zwischen März und Mai eingereicht werden müssen, ist schon da. Das entspricht ungefähr dem Schnitt der Vorjahre.