Innovative Vermarktungsstrategien für Wetterauer Produkte stärken
WETTERAUKREIS / BAD NAUHEIM. - Erster Kreisbeigeordneter und Landwirtschaftsdezernent Jan Weckler sieht ein erhebliches Potential für Produkte aus dem Wetteraukreis. Zukünftig möchte er daher die Vermarktung weiter stärken.
Die landwirtschaftliche Tradition des Wetteraukreises möchte der Erste Kreisbeigeordnete und Landwirtschaftsdezernent Jan Weckler erhalten und weiter in den Fokus stellen. Hier können moderne und innovative Vermarktungsstrategien helfen.
„Gerade aus dem Frankfurter Raum ist eine Steigerung der Nachfrage nach regional erzeugten Produkten spürbar. Dabei geht es insbesondere um qualitativ hochwertig erzeugte Lebensmittel, die zum Teil direkt vom Erzeuger vermarktet werden. In diesem Bereich sehe ich noch weiteres Potential im Wetteraukreis“, so Weckler.
Zunächst gelte es, das Bewusstsein für Landwirtschaft und für die Erzeugung von Lebensmitteln zu steigern. Damit dies von Kindesbeinen an gelinge, plant der Landwirtschaftsdezernent das Programm „Bauernhof als Klassenzimmer“, bei dem Schulklassen einen Tag bei einem landwirtschaftlichen Betrieb verbringen und dort bei der Arbeit mithelfen, weiter auszubauen.
Auch im Bereich der Modellregion Ökolandbau Wetterau, dessen Förderung bis ins Jahr 2020 fortgesetzt wird, sei es wichtig, weiter einen Fokus auf die Vermarktung der ökologisch erzeugten Produkte im Wetteraukreis zu legen.
„Viele Landwirte im Wetteraukreis – sowohl konventionell als auch ökologisch arbeitende Landwirte – vermarkten ihre Produkte schon selbst, in Hofläden, in regionalen Supermärkten oder mit einem Stand auf Wochenmärkten.
Hier wird eine intensive Beratung und Unterstützung durch den Fachdienst Landwirtschaft weiter ansetzten“, betont der Landwirtschaftsdezernent. Um einen Überblick über die bestehenden Strukturen zu erhalten, hat Weckler im vergangenen Jahr viele Landwirte besucht, die ihre Produkte direkt vermarkten.
Vermarktungsmöglichkeiten für landwirtschaftlich erzeugte Produkte im Wetteraukreis gebe es auch abseits der Direktvermarktung, ist Weckler überzeugt.
Dies zeige zum Beispiel das noch junge Unternehmen „GreenOx“ mit Sitz in Bad Nauheim. „GreenOx“ ist ein Onlinehandel für regional erzeugtes Fleisch. Die Gründer Arlena Homola und Jannick Scheibner, die Landwirtschaftsdezernent Weckler kürzlich besuchte, arbeiten mit regionalen landwirtschaftlichen Betrieben zusammen, die selbst schlachten.
Wichtig ist dabei, dass die Tiere artgerecht gehalten werden. Außerdem verfügt das Unternehmen über eine eigene Schafzucht. „Viele Betriebe, mit denen wir zusammen arbeiten, arbeiten nach ökologischen Standards, aber nicht alle.
Unser Kriterium ist die artgerechte Tierhaltung, die sich positiv auf die Fleischqualität auswirkt“, erläutern Arlena Homola und Jannick Scheibner. Zerlegt wird das Fleisch im eigenen Schlachthaus in Echzell, anschließend wird es frisch oder als Tiefkühlware an Kunden aus ganz Deutschland versendet.
GreenOx“ bietet Schwein, Lamm, Rind, Geflügel und saisonal auch Wild aus der Region an. „Über den Onlinehandel und eine ökologische Versandbox mit Kühlelementen werden Kunden in ganz Deutschland mit Produkten aus dem Wetteraukreis erreicht und versorgt. Das macht den Wetteraukreis und seine Produkte überregional bekannt“, freut sich der Landwirtschaftsdezernent.
Seine Besuche und Besichtigungen bei verschiedenen Betrieben im gesamten Kreisgebiet, habe dem Landwirtschaftsdezernenten gezeigt, wie vielseitig die Produkte und dazugehörige Vermarktungsstrategien im Wetteraukreis sind. „Um das Potential weiter zu nutzen, möchte ich die vorhandenen Netzwerke wie beispielsweise die ‚Wetterauer Direktvermarkter‘ weiter stärken.