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Gelungener Start der diesjährigen Aktionswochen „Wetterauer Diversity“

Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch (Mitte) begrüßt die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler und Auszubildenden anlässlich der Aktionswochen „Wetterauer Diversity“. Foto: Pressedienst Wetteraukreis

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des bundesweiten Diversity-Tages am 31. Mai hat sich der Wetteraukreis als Unterzeichner der „Charta der Vielfalt“ eine besonders vielseitige Agenda überlegt, um diesen Tag entsprechend zu würdigen und mitzugestalten.

Die Aktionswochen „Wetterauer Diversity“ wurden vergangene Woche in der Jugendfreizeiteinrichtung „Junity“ in Friedberg mit einem inhaltlich dichten und zugleich sehr abwechslungsreichen Programm eingeläutet.

Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch hat es sich nicht nehmen lassen, um sich vor Ort einen eigenen Eindruck zu verschaffen und mit den Teilnehmenden in einen ersten Dialog zu treten.Der Fokus der Aktionswochen, was das Programm betrifft, richtet sich in diesem Jahr ganz besonders auf die jungen Menschen der Region, die mit einem breiten Angebot in

ihrem Alltag aufgesucht werden. Schulen und Jugendzentren konnten sich bereits im Vorfeld für die zahlreich angebotenen Workshops wie „Hip-Hop gegen Rassismus“, vielfaltssensibles Comic-Zeichnen, teilhabeförderndes szenisches Spiel, „Robotics“ und „Empowerment durch DJing“ anmelden.

Insgesamt wurde das Programm kreisweit sehr erfreulich und engagiert angenommen und am ersten Tag waren die Courage-AG des Georg-Büchner-Gymnasiums, Auszubildende des Berufsbildungswerks Südhessen sowie Interessierte des Junitys mit dabei.

Unter dem Motto „Wer sieht mich, wie ich bin?“ und „Wie wollen wir hier in Zukunft zusammen leben?“ trafen junge Menschen im Junity aufeinander.

Den Auftakt des Aktionstages bildete ein Vortrag von Michelle Deutsch (Democracy Lab, Berlin), in dem sie nach und nach mit gezielten Impulsen das junge Publikum zu einem Statement aufforderte.

Hierbei galt es zu beantworten, wie die Verwaltung Kindern und Jugendlichen im Allgemeinen begegnet und ob sich die eigenen Bedürfnisse hierin widerspiegeln.

Die Referentin wies darauf hin, dass ein Dialogproblem zwischen der Verwaltung und den jungen Menschen bestehe, allerdings sei diese Problematik von Seiten des Verwaltungsapparats als bürgernahe und jungendnahe Institution nicht greifbar, was in der Konsequenz zu einer geringen Wahlbeteiligung und fehlenden Mitgestaltung in puncto Demokratie von eben dieser Zielgruppe führe.

Mit diesen einführenden Worten ging es in eine offene Diskussionsrunde, in der die Kinder und Jugendlichen von ihrem Engagement – sei es dem Queer-Treff Friedberg oder „Hip-Hop gegen Rassismus“ oder „Fridays for Future“ oder den Pfadfinderinnen und Pfadfindern – berichten konnten.

Engagement, so das getroffene Fazit, sei wichtig, um im Miteinander Verantwortung zu übernehmen und zu spüren, dass jede und jeder etwas verändern und sich gestaltend einbringen kann.

In der anschließenden interaktiven Pause „Snack & React“ hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, bei Fotografin und Künstlerin Jana Sophie Lauer ihr eigenes Ich und Aspekte, die ihnen in Bezug auf Vielfalt wichtig sind, zum Ausdruck zu bringen.

Auf einer Aktionswand wurden Statements und Zeichnungen gesammelt, auf welche Art und Weise die jungen Menschen Vielfalt sehen, verstehen und vor allen Dingen leben wollen.

Die hieraus resultierenden Bilder werden zu einer Ausstellung gefertigt, die ab dem 13. Juni im Kreishaus zu sehen sein wird und sich im Nachgang auf Wanderschaft durch die Wetterau begibt.

Den Ausklang des thematisch vielschichtigen Aktionswochen-Beginns übernahm das theaterperipherie aus Frankfurt und zeigte Ausschnitte aus dem Stück „Beshir im Blätterland“.

Diese sehr berührende realitätsbezogene Geschichte des jungen Mannes Beshir, der in seinen Begegnungen mit den Behörden immer wieder damit zu kämpfen hat, dass ihm geglaubt wird, wodurch bedingt er immer wieder gezwungen wird, seine schmerzvoll erlittene Fluchtgeschichte zum wiederholten Male kundzutun, war schlussendlich der passende intensive Abschluss eines ereignisreichen Vormittages.

In dem anschließenden Gespräch mit den Schauspielerinnen und Schauspielern wurde sehr deutlich, dass es Mut braucht, um zu zeigen, wer man selbst ist, und dass es darüber hinaus aber Menschen gibt, die einen zu jeder Zeit in unterstützender Form zur Seite stehen.

„Den Dialog zu eröffnen, miteinander zu reden und zu erkennen, dass in der Gemeinschaft die Kraft liegt, die jede und jeder mit den jeweiligen Individuellen Stärken prägen und bereichern kann:

Das war mir für den heutigen Tag ein wichtiges Anliegen, denn gerade die jungen Menschen in der Wetterau sind es, die in besonderem Maße gehört, begleitet und in der Folge zur Teilhabe eingeladen werden müssen. Sie sind die Zukunft dieser Region“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch.