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„BEST OF“ im Burggymnasium Friedberg: Ausstellung im Friedberger Kreishaus

Schulleiter Ingo Baumgarten, Kunstpädagoge Alexander Zipper, Helga Eiffler-Tillmann, Landrat Jan Weckler und Kunstpädagoge Olaf Czieslik (von links nach rechts).

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Arbeiten, an denen mehr als 100 Schülerinnen und Schüler aus Kunst-Leistungs- und Grundkursen des Burggymnasiums Friedberg beteiligt waren, sind derzeit im Friedberger Kreishaus zu sehen. Landrat Jan Weckler hatte am Donnerstag, 7. Juni, die Ausstellung eröffnet.

Das Kreishaus ist ein offenes Haus, das keine leeren Wände zeigt, sondern Kunst und Kultur in seine Flure holt.

Ausstellungen von regionalen Künstlerinnen und Künstlern, Fotoausstellungen, Ausstellungen zu politischen Themen oder Präsentationen von Jugendkunstschulen; allenthalben werden Besucherinnen und Besucher mit Kunst konfrontiert.

„Wir wollen mit diesen Ausstellungen nicht nur unterhalten, sondern zum Nachdenken anregen und eine Auseinandersetzung mit den Kunstwerken und dem, was sie zeigen in Gang bringen“, sagte Landrat Jan Weckler.

Schulleiter Ingo Baumgarten betonte den hohen Stellenwert, den das Fach Kunst am Burggymnasium innehat. „Die Ausstellung zeigt wie kreativ die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte die vorgegebenen Lehrpläne ausfüllen.

Kunstpädagogin Helga Eiffler-Tillmann hat die Ausstellung im Friedberger Kreishaus angeregt. Die beliebte Lehrerin geht zum Ende des Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand und nutzte die Gelegenheit, die besten Arbeiten der Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 aus Grund- und Leistungskursen zu präsentieren. Hinzu kamen einige ältere Arbeiten, darunter ein Frühwerk des renommierten Friedberger Künstlers Raphael Rack.

Die Einführung in die Ausstellung nutzte Helga Eiffler-Tillmann zu einem Parforceritt durch die Kunstgeschichte. Lange Zeit waren es nur Menschen, die in der Kunst gezeigt wurden. Im 16. Jahrhundert kamen Landschaften dazu und im 17. Jahrhundert kam in Holland das Genre des Stilllebens dazu, mit dem das zu Wohlstand gekommene Bürgertums seinen Reichtum zeigen wollte.

Als die Kunst arbeitslos wurde

Eine Zäsur in der Kunstgeschichte war die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert. „Die Kunst wurde arbeitslos“, brachte es Eiffler-Tillmann auf den Punkt. Die Darstellung von Menschen, Landschaften oder Stillleben war nun wesentlich billiger und einfacher, und noch dazu genauer zu bekommen.
Die Kunst suchte sich neue Möglichkeiten. Zwei herausragende Vertreter des 19. Jahrhunderts nannte Eiffler-Tillmann, dabei Paul Cezanne, in dessen impressionistische Malerei Licht und Temperatur wichtiger wurden als die Darstellung selbst. Mit Vincent van Gogh kam Emotionalität in die Malerei, seine Striche entstanden wie die Wortfolgen eines Gedichtes. Van Goghs Bilder sind ein Spiegelbild seiner Seele.

Über den Kubismus wurde die Malerei weiter fragmentiert, viele Bilder in der Friedberger Ausstellung sind in dieser Technik gemalt. Der Surrealismus, bei dem die inneren Wünsche weit ab von der realen Wirklichkeit Thema wurden, war der nächste Schritt in der Kunstgeschichte.

Dass Kunstpädagogin Helga Eiffler-Tillmann besonders an dieser Art der Kunst interessiert ist, zeigen viele der Schülerarbeiten.

„Kunst ist, was die Seele zum Klingen bringt“, sagte einst Wassili Kandinsky, der als Wegbereiter der abstrakten Kunst gilt. Noch bis Ende August können Besucherinnen und Besucher des Friedberger Kreishauses beim Besuch der Ausstellung ihre Seele zum Klingen bringen lassen.

Die Ausstellung im Friedberger Kreishaus, am Europaplatz, Gebäude B, im Erdgeschoss, ist während der Öffnungszeiten des Kreishauses, montags bis mittwochs, von 7:30 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr und freitags bis 12:30 Uhr zu sehen.

Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung durch Frederic Freiherr von Mauchenheim gen. von Bechtolsheim, Abiturient des Burggymnasiums, an der Klarinette und Stefan Spielberger, Musikpädagoge, an Piano, Gitarre und Violine.