NEWS

Kaiserstraße: „Nun lasst uns endlich Taten sehen“

Die Delegationsleiter Friedrich Wilhelm Durchdewald (UWG), Helge Müller (FDP) und Bernd Wagner (CDU) sowie Bürgermeister Dirk Antkowiak (von links nach rechts) machen sich gemeinsam stark für einen Gestaltungswettbewerbs zur Neugestaltung der Friedberger Kaiserstraße. Foto: UWG Friedberg

Friedberger Delegationen von CDU, UWG und FDP in der Arbeitsgruppe „Kaiserstraße“ stellen gemeinsamen Antrag zur Auslobung eines „Gestaltungswettbewerbs zur Neugestaltung der Kaiserstraße“

FRIEDBERG. - „Der Worte sind genug gewechselt…“ konnte man nicht nur in Goethes „Faust“ lesen, sondern hörte man die vergangenen Jahre aus der Friedberger Bevölkerung immer wieder hinsichtlich des Stillstands in der Friedberger Kaiserstraße.

Auch in den städtischen Gremien gab es ähnliche Einschätzungen. Zum Ende 2021 ergriffen die Fraktionen von CDU, UWG und FDP mit einer mehrfach tagenden Arbeitsgruppe die Initiative, um konkrete Schritte zu diskutieren und einzuleiten.

„…nun lasst uns endlich Taten sehen…“ war für die jeweiligen Delegationsleiter Bernd Wagner (CDU), Friedrich Wilhelm Durchdewald (UWG) und Helge Müller (FDP) das einvernehmliche Ziel, das nun in einen gemeinsamen Antrag zur Auslobung eines „Gestaltungswettbewerbs zur Neugestaltung der Kaiserstraße“ mündete.

Alle drei Fraktionen hatten sich in den letzten Monaten sehr intensiv mit dem Thema Kaiserstraße befasst. Insbesondere die Ergebnisse vieler Gespräche mit Personen aus Bürgerschaft und Geschäftswelt sowie aus dem ISEK-Verfahren fanden ihren Niederschlag in den fraktionsinternen Diskussionen.

Die UWG hatte im November 2020 bereits ihre „Vision 2020“ dazu veröffentlicht. Wie Bernd Wagner mitteilte, seien die Einschätzungen zu einer möglichen Umgestaltung „sehr nahe beieinander“ gewesen.

Beim Abgleich der Wünsche und Zielsetzungen der beteiligten Fraktionen habe es keine wesentlichen Unterschiede gegeben.

Auch in Spannungsfeldern, wie Bäume und historische Fassaden oder Individualverkehr und nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer, seien durchaus pragmatische Lösungsansätze vorgetragen worden, so Friedrich Wilhelm Durchdewald.

Letztlich, ergänzt Helge Müller, habe sich die Arbeitsgruppe entschieden, vor einer Entscheidung über die endgültige Planung, den „kritischen Blick von außen“ zu initiieren. Dazu habe die Gruppe die Auslobung eines Gestaltungswettbewerbs als Mittel der Wahl vorgeschlagen.

Der zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 17. Februar eingereichte, gemeinsame Antrag, beinhaltet im Wesentlichen „Rahmenbedingungen“ sowie einige konkrete Vorgaben.

Zu letzteren zählt zum Beispiel die Vorgabe, eine Aufteilung der möglichen Bauabschnitte „unter Beteiligung des örtlichen Gewerbes“ vorzuschlagen. Diese Einbindung sah die Gruppe als sehr wesentlich an.

Schließlich werden alle Gewerbetreibenden von einer solch umfangreichen Umbaumaßnahme betroffen sein. Zudem hatte sich die Zusammenarbeit bereits bei der oberflächlichen Sanierung der Kaiserstraße nach Eröffnung der B3 sehr bewährt, so Wagner, Durchdewald und Müller abschließend.

Die Rahmenbedingungen und konkreten Vorgaben wurden letztlich in den drei Fraktionen abgestimmt und gebilligt.

Der von Olaf Beisel (CDU) Achim Güssgen-Ackva (FDP) und Friedrich Wilhelm Durchdewald (UWG) unterschriebene Antrag an den Friedberger Stadtverordnetenvorsteher hat folgenden Wortlaut:

> Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Hollender,

bitte nehmen sie folgenden gemeinsamen Antrag der Fraktionen von CDU, FDP und UWG auf die Tagesordnung der nächsten Stadtverordnetenversammlung. Gestaltungswettbewerb Neugestaltung Kaiserstraße

Beschluss: Der Magistrat wird beauftragt, die Auslobung eines Wettbewerbes zur Umgestaltung der Kaiserstraße durchzuführen. Über den Stand ist fortlaufend im Ausschuss für Stadtentwicklung zu berichten.

Rahmenbedingungen:

- Stärkung von Nachhaltigkeitsfaktoren in Bezug auf Aufenthaltsqualität, Begegnungsraum, Umweltschutz, Städteklima, Gewerbe und Wohnen.

- Konzeption des Verkehrsraums für alle Verkehrsträger unter Berücksichtigung von Parkraum und der Integration von E-Mobilität.

- Innovatives ÖPNV-Konzept zur Stärkung der Erreichbarkeit der Kaiserstraße.

- Integration von temporären, modularen Veranstaltungsflächen.

- Erhalt und Stärkung der optischen Wirkung der historischen Bausubstanz sowie des Alleencharakters der Kaiserstraße.

Konkrete Vorgaben, die in der Gestaltungsplanung zu berücksichtigen sind:

- Erhalt von zwei Fahrspuren für motorisierten Individualverkehr mit beidseitigem Radweg

- Unattraktive Gestaltung für den Durchgangsverkehr

- Aufteilung in Bauabschnitte unter Beteiligung des örtlichen Gewerbes („Friedberg hat´s“, „Gewerbeverein Region Friedberg“, „Verein Stadtmarketing“)

- Schaffung von alternativem Parkraum in direkter Nähe zur Kaiserstraße <