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Solide Finanzen im Wölfersheimer Nachtragshaushalt

Studieren den soliden Nachtragsetat der Gemeinde Wölfersheim: Bürgermeister Rouven Kötter (rechts) und Kämmerer Eike See.

WÖLFERSHEIM. - Seit einigen Jahren werden in Wölfersheim so genannte Doppelhaushalte erstellt, also eine Finanzplanung für zwei Jahre. Zuletzt hatte sich die Gemeindevertretung daher zum Ende des Jahres 2016 mit dem Haushaltsplan beschäftigt.

Da sich die geplanten Steuereinnahmen und Kosten jedoch anders entwickelt haben und neue Projekte angepackt wurden, hat der Fachbereichsleiter für Finanzen im Wölfersheimer Rathaus Eike See einen Nachtragshaushalt für 2017 erarbeitet.

Der Gemeindevorstand hat diesen auf den Weg gebracht und nun stand er im Haupt-und Finanzausschuss auf der Tagesordnung. Bürgermeister Rouven Kötter und Finanzleiter Eike See stellten dort die aktualisierten Zahlen vor und beantworteten die Fragen der Parlamentarier.

Die Gemeindevertretung hatte den Punkt in ihrer letzten Sitzung des Jahres am gestrigen Donnerstag auf der Tagesordnung. Der Nachtragshaushalt wurde dort einstimmig beschlossen.

Im Wesentlichen beziehen sich die Änderungen im Nachtrag auf sechs Punkte: Steuereinnahmen, Kinderbetreuung, Personalkosten, Feuerwehr, Jugendarbeit und Grundstücksverkäufe. Der Nachtragshaushalt ist in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen, so wie es auch bei den vorherigen Haushalten der Gemeinde Wölfersheim stets der Fall war.

„Solide Finanzen sind das notwendige Fundament für Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn die Finanzen nicht in Ordnung wären, könnten wir uns vieles nicht leisten, was unsere Gemeinde lebenswert macht.“ erläutert Bürgermeister Rouven Kötter.

„Der solide Doppelhaushalt für die Jahre 2017 und 2018 wird durch den Nachtragshaushalt an aktuelle Gegebenheiten angepasst und ermöglicht wichtige Investitionen.“

„Die Wölfersheimer Haushaltsplanungen sind immer sehr konservativ und zurückhaltend. Das hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und sollte beibehalten werden. Diese fundierte Haushaltsplanung ermöglicht es, kontinuierlich in Ausbau und Erhalt von Infrastruktur zu investierten.“ so Eike See.

Weiter erläuterte er, dass man eine positive Entwicklung im Bereich der Steuereinnahmen zu verzeichnen habe. Durch die wirtschaftlich sehr gute Situation in Deutschland haben sich die Einnahmen aus der Einkommenssteuer um 400.000 Euro, die der Umsatzsteuer um 34.000 Euro und der Gewerbesteuer um 350.000 Euro erhöht.

Darüber hinaus ist ein leichter Anstieg der Grundsteuer B um 20.000 Euro zu verzeichnen. Dank dieser Einnahmen können die Mehrausgaben in Höhe von 57.000 € für die Kreisumlage ausgeglichen werden.

Ebenfalls hat sich die zu zahlende Gewerbesteuerumlage um 80.000 € erhöht, da auch die Einnahmen in diesem Bereich angestiegen sind. Summiert man die Beträge auf, erhält man ein Plus an Einnahmen in Höhe von 700.000 Euro.

Da der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder weiter steigt, hat die Gemeindevertretung beschlossen, die ehemalige Apotheke neben dem Rathaus in einen Kindergarten umzubauen. Die Investitionen in Höhe von 1.4 Millionen Euro fließen ebenfalls in den Nachtragshaushalt ein.

Sie werden durch ein zinsgünstiges Investitionsdarlehen und Zuschüsse des Landes gedeckt, was aufgrund der aktuellen Zinssituation sinnvoller als eine Entnahme aus der Rücklage der Gemeinde ist. Das ist allerdings nicht die einzige laufende Maßnahme.

Ebenfalls in diesem Jahr wurde beschlossen, den ehemaligen Kindergarten Berstadt zu einer Kinderkrippe für Kleinkinder umzubauen. Hierfür wurden 100.000 Euro veranschlagt, die durch Fördermittel und Haushaltsreste gedeckt werden.

Wegen des Anstieges an Betreuungsplätzen in den Kindergärten muss das Budget für Personalkosten erhöht werden, im Gegenzug erhöhen sich die Gebühren- und Zuschusseinnahmen. Fördermittel in Höhe von 400.000,- € wurden auch für eine neue Heizung in der Wetterauhalle beantragt, mit der neben der Halle auch Rathaus, Kindergarten und Service Wohnen beheizt werden.

Seit einigen Monaten ist Wölfersheim Teil der interkommunalen Jugendpflege mit Florstadt, Reichelsheim und Echzell. Bereits wenige Wochen nach dem Beitritt präsentierten die Jugendpfleger ein gemeinsames Ferienspielprogramm, das deutlich mehr Angebote enthielt.

In den nächsten Jahren ist durch eine verbesserte Zusammenarbeit mit den Vereinen und entsprechenden Kenntnissen über Angebote vor Ort eine weitere Verbesserung zu erwarten. Hierfür wurde eine Jugendpflegerin eingestellt, die direkt bei der Gemeinde Wölfersheim beschäftigt ist.

Ebenfalls in diesem Jahr hat die Gemeindevertretung beschlossen die Jugendpflege mit einem eigenen Fahrzeug auszustatten. All dies wird im Nachtragshaushalt nun entsprechend abgebildet.

Um die Anforderungen an die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten und eine optimale Arbeit der Feuerwehren sicherzustellen, werden nach einer Prüfung 300.000 Euro zusätzlich eingeplant. Davon finden sich 50.000 Euro im Ergebnishaushalt, um Elektronikprüfungen vorzunehmen.

Für anfallende bauliche Veränderungen werden 250.000 Euro im Investitionshaushalt zur Verfügung gestellt. „Die externe Prüfung der Feuerwehrgerätehäuser hat ergeben, dass wir an der einen oder anderen Stelle Geld in die Hand nehmen müssen, um alle Standorte erhalten zu können.

Im Januar findet dazu ein Gespräch mit dem Kreisbrandinspektor statt. Danach können wir einen konkreten Maßnahmenplan festlegen, der dank des nun auf den Weg gebrachten Nachtragshaushaltes auch mit entsprechenden Finanzmitteln untermauert ist.“ erklärt Kötter.

Für die Bürgerinnen und Bürger ergeben sich mit dem Nachtragshaushalt keine unmittelbar spürbaren Veränderungen. Die Steuerhebesätze bleiben unverändert und liegen weiterhin unter dem kreisweiten Durchschnitt.