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Die Heilkräfte unserer Kräuter sind in Vergessenheit geraten

Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch zusammen mit Dr. Lutz Ehnert, Vorsitzender des Kneipp-Vereins Bad Nauheim, im Heilpflanzengarten in Bad Nauheim.

WETTERAUKREIS / BAD NAUHEIM. - „Gegen jedes Leid ist ein Kraut gewachsen“ – genau diesen Ansatz lebte Sebastian Kneipp und machte die Heilkräuter zu einem wichtigen Bestandteil seines ganzheitlichen Gesundheits- und Lebenskonzept.

Ob Magenbeschwerden, Rückenschmerzen oder Erkältung, mit vielen Heilkräutern sind einfache Beschwerden zu lindern. Ein Wissen jedoch, das laut Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch im Laufe der Zeit verloren geht.

Gemeinsam mit Dr. Lutz Ehnert, Erster Vorsitzender des Kneipp-Vereins Bad Nauheim/Friedberg/Bad Salzhausen und Landesvorsitzender vom Kneippbund Hessen besuchte die Gesundheitsdezernentin den Heilpflanzengarten in Bad Nauheim.

Kamille wirkt als Tee entzündungshemmend, krampflösend und magenberuhigend. Bei Husten und Erkältung hilft Eibisch in Form von Tee.

Jahrzehntelang studierte Pfarrer Sebastian Kneipp auch durch Selbstversuche über 40 Pflanzen auf ihre Heilwirkungen. Egal ob in Form von Tees, Säften, Bade- und Wickelzusätzen, Salben, Tinkturen oder Dragees – auf die Heilwirkung von Pflanzen und Kräutern hielt Kneipp sehr viel, sodass in seinen Augen viele Heilkräuter nicht in einer Hausapotheke fehlen dürften.

„Das Besondere an der Pflanzen-Heilkunde nach Kneipp ist, dass die von ihm empfohlenen Kräuter und Pflanzen heimisch wachsen, unproblematisch in der Nutzung sind und kostengünstig verfügbar sind“, erklärt Dr. Lutz Ehnert.

Am Gradierwerk in Bad Nauheim befindet sich der Gesundheitsgarten, in dem auch der Kräutergarten angebaut ist.

„Mit unserem Garten wollen wir unseren Besuchern die heimischen Heilpflanzen wieder näher bringen und insbesondere aufzeigen, wie sie in Küche und für die Hausapotheke verwendet werden können.“

So gibt es im Heilpflanzengarten zu jedem Kraut und jeder Pflanze eine Beschilderung, die Anregungen zur Vorsorge und Selbsttherapie bei Befindlichkeitsstörungen und leichten Erkrankungen geben.

„Wir haben hier im Gesundheitsgarten auch typische Salzpflanzen, die normalerweise nur in nördlichen Küstenregionen wachsen. Aufgrund der salzhaltigen Böden im Raum Bad Nauheim wachsen die Kräuter und Pflanzen aber auch hier.“

„Der Garten ist wirklich beeindruckend. Hier kann man einiges über die Kräuter Sebastian Kneipps lernen und die bunte Vielfalt unterschiedlichster Pflanzen kennenlernen“, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch zeigt sich sichtlich begeistert.

„Der Garten zeigt deutlich, dass man viele Beschwerden selbst behandeln kann, ohne ständig Medikamente zu sich nehmen zu müssen. Das Wissen über die Heilkräfte der Kräuter und Pflanzen ist uns im Laufe der Jahre jedoch verloren gegangen.

Viele haben die Mittel zur Linderung im Garten ohne es wirklich zu wissen. Momentan merkt man jedoch, dass viele aufgrund der Pandemie wieder den Weg zurück in die Natur finden. Das Interesse am Thema Gesundheit ist gestiegen und somit auch am Thema Heilkräuter.“