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November bringt „dickeres Bau-Portemonnaie“ – Wegezeit-Geld kommt

Im Wetteraukreis sind Bauarbeiter gefragt: zu guten Löhnen. Foto: Pressedienst IG Bau Gießen-Friedberg

Berlin ‚ampelt‘ neue BauauftrĂ€ge: Bauarbeiter im Wetteraukreis gesucht + + + Lohn-Plus lockt

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Der Bau bleibt krisenfest - und wird zusĂ€tzliche Manpower brauchen: „Die Zahl der Bauarbeiter im Wetteraukreis wird steigen. Denn mit den heute rund 3.080 BaubeschĂ€ftigten ist das, was die Ampel-Koalition vorhat, nicht zu schaffen.

FĂŒr den Neubau von Wohnungen und vor allem auch fĂŒr das klima- und seniorengerechte Sanieren wird jede Hand, die zupackt, gebraucht - und sie wird gut bezahlt“, sagt Karl-Otto Waas von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

Der Vorsitzende der IG BAU Gelnhausen-Friedberg spricht von einer ВeschĂ€ftigungsoffensive, die auf den Bau im Wetteraukreis zukomme. „Es wird höchste Zeit, deutlich zu machen, dass die Branche eine gute Jobperspektive bietet: Es lohnt sich, auf dem Bau zu arbeiten“, so Waas.

Dazu passe das Lohn-Plus, das die Gewerkschaft jetzt erreicht habe: insgesamt 6,2 Prozent. „Das ist wichtig, um die Arbeit attraktiver zu machen. Die erste Lohnerhöhung muss schon Anfang Dezember, wenn der November-Lohn kommt, auf dem Konto sein.

Dazu kommen noch drei Einmalzahlungen von insgesamt 1.350 Euro. Auch das Azubi-Portemonnaie wird dicker. Und zusĂ€tzlich gibt es jetzt zum ersten Mal eine generelle EntschĂ€digung fĂŒr die oft langen Fahrten zu den Baustellen: Das Wegezeit-Geld kommt. Der Start ist geschafft. Ab 2023 wird es dann in voller Höhe gezahlt“, so Waas.

FĂŒr jeden Weg zur Baustelle bekommen Bauarbeiter kĂŒnftig - je nach Fahrstrecke - zwischen sechs und acht Euro pro Tag zusĂ€tzlich, so die Gewerkschaft.

„Das macht aufs Jahr gerechnet rund 1.500 Euro netto mehr im Portemonnaie. Denn im Schnitt ist ein Bauarbeiter immerhin 64 Kilometer am Tag unterwegs, um morgens zur Baustelle zu kommen“, erklĂ€rt der Vorsitzende der IG BAU Gelnhausen-Friedberg.

FĂŒr den Fall, dass die Distanzen zwischen Bauunternehmen und Baustelle zu groß sind, um sie tĂ€glich zu fahren, haben IG BAU und Bau-Arbeitgeber je nach Entfernung eine Wegezeit-EntschĂ€digung zwischen 18 und 78 Euro pro Woche vereinbart.

Damit sei der IG BAU ein „Durchbruch bei den Tarifverhandlungen“gelungen. Die Gewerkschaft spricht von einem „Zukunftspaket Bau“ mit dem die Berufe der Branche und damit auch eine Ausbildung auf dem Bau attraktiver geworden seien.

Vorausgegangen war eine ungewöhnlich harte Tarifauseinandersetzung: „Es waren extrem langwierige und zĂ€he Verhandlungen. Mehr als einmal drohten sie zu platzen. Ein bundesweiter Baustreik lag in der Luft. Knackpunkt war dabei die Wegezeit-EntschĂ€digung.

Dass die jetzt steht, ist ein tarifpolitischer Meilenstein fĂŒr die Branche“, sagt Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. Er ist an der Gewerkschaftsspitze fĂŒr das Bauhauptgewerbe verantwortlich.

Vor der Baubranche im Wetteraukreis liegt jetzt eine Mammutaufgabe, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Karl-Otto Waas. „Neu bauen, umbauen, sanieren – HĂ€user, Straßen, BrĂŒcken: Die neue Bundesregierung ‚ampelt‘ neue BauauftrĂ€ge. Es wird deshalb bei vollen AuftragsbĂŒchern bleiben.“

Dabei biete der Tarifabschluss dem Bau Perspektive: Die Lohnsteigerung erfolge in drei Stufen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages gehe bis Ende MĂ€rz 2024.

Über Details zum Bau-Tarifabschluss – insbesondere auch zum Wegezeit-Geld – informiert die IG BAU in der Region unter: 069 - 2 42 93 50, und im Internet: www.igbau.de/Bauhauptgewerbe.de