NEWS

Ortskerne revitalisieren, Ackerflächen erhalten

Im Austausch: Kreisbeigeordneter Matthias Walther, Bernd-Uwe Domes (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH), Sina Happel (Projektmanagerin Dorf-Akademie), Martina Winsberg-Koch (RP Darmstadt), Dorte Meyer-Marquart (Landkreis Darmstadt-Dieburg), David Wald (Landkreis Schweinfurt) und Martin Langlitz (Fachdienst Kreisentwicklung des Wetteraukreises, von links). Foto: Pressedienst Wetteraukreis

„Kompetenznetzwerk Innenentwicklung“ kommuniziert erste Ergebnisse

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Leerstände in den Ortsmitten und hoher Flächenverbrauch am Ortsrand – vor dieser Herausforderung stehen viele Städte und Gemeinden.

Der Wetteraukreis möchte seine Kommunen dabei unterstützen, wertvolle landwirtschaftliche Flächen zu erhalten und gleichzeitig für lebendige Ortsmitten zu sorgen.

Daran arbeitet seit einigen Monaten das neue „Kompetenznetzwerk Innenentwicklung“, das nun bei einer Veranstaltung in Friedberg erste Erkenntnisse und Ergebnisse vorgestellt hat.

Innenentwicklung bleibt ein Dauerthema im Wetteraukreis. Denn egal wohin man schaut: Der Kreis ist attraktiv und die Nachfrage an Wohnraum ungebrochen hoch.

Einhergehend mit dieser erfreulichen Nachricht müssen sich die Wetterauer Kommunen aber auch zunehmend der Frage widmen, wie sie dieser Nachfrage gerecht werden können, ohne den so wertvollen Boden in der Region zu sehr zu beanspruchen.

Genau dort möchte das „Kompetenznetzwerk Innenentwicklung“ des Wetteraukreises ansetzen: Es bietet den Kommunen zukünftig Unterstützung für alle Facetten des komplexen Themas Innenentwicklung an.

Eine Vielzahl an kommunalen Vertreterinnen und Vertretern konnte sich kürzlich in Friedberg über die Arbeit des Kompetenznetzwerks und aktuelle Entwicklungen zum Thema informieren.

„Die gute Beteiligung an der Veranstaltung zeigt: Innenentwicklung ist im gesamten Wetteraukreis ein großes Thema.

Die Schwerpunkte können sich lokal unterscheiden – aber alle Kommunen beschäftigen sich intensiv mit der Fragestellung, wie innerörtliche Potentiale effizient genutzt werden können. Dabei wollen wir nach besten Kräften unterstützen“, erklärt Matthias Walther, Kreisbeigeordneter des Wetteraukreises.

Potentiale digital erfassen

Um den Herausforderungen dieses Themenkomplexes gerecht zu werden, hat das Kompetenznetzwerk zunächst drei elementare Bausteine der Innenentwicklung identifiziert und bei der Veranstaltung erläutert:

digitale Potentialflächenerfassung, gezielte Eigentümeransprache sowie die effiziente Nutzung der Werkzeuge der Innenentwicklung nach Baugesetzbuch. Auch Möglichkeiten einer städtebaulichen Erstberatung für die Kommunen wurden ausführlich erläutert.

Die Referentinnen und Referenten des Tages hatten dabei zum Teil eine weite Anreise. Martina Winsberg-Koch vom Regierungspräsidium aus Darmstadt, Dorte Meyer-Marquart aus Darmstadt-Dieburg und David Wald aus dem fränkischen Landkreis Schweinfurt gaben interessante Einblicke in ihre Arbeit und machten dabei vor allem deutlich: der Blick über die Kreis- und auch die Landesgrenze lohnt sich.

„Wir im Wetteraukreis können durch den Austausch mit anderen Landkreisen von den Erfahrungen vor Ort profitieren. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden, denn es gibt bereits viele wertvolle Ansätze im Bereich der Innenentwicklung.

Unsere Aufgabe ist es nun zu prüfen, ob diese Ansätze auf den Wetteraukreis übertragen werden können – und den Weg dorthin transparent und gemeinsam mit unseren Kommunen zu gehen“, betont Kreisbeigeordneter Walther.

In stetigen Dialog gehen

Koordiniert wird das „Kompetenznetzwerk Innenentwicklung“ vom Fachdienst Kreisentwicklung des Wetteraukreises in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH (WiFö).

WiFö-Geschäftsführer Bernd-Uwe Domes sowie Projektmanagerin Sina Happel gaben einen Einblick in die Arbeit der Dorfakademie Wetterau/Oberhessen und skizzierten konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für eine geförderte städtebauliche Erstberatung der Kommunen.

„Neben der Information und Kommunikation von Beispielen ist es vor allem unser Ziel, den gemeinsamen Dialog zu verstetigen. Nur so können wir das Thema bedarfsgerecht weiterentwickeln“, fasst Kreisbeigeordneter Walther zusammen.

In den kommenden Wochen wird das Netzwerk seine nächsten Schritte erarbeiten, um das Thema Innenentwicklung im Wetteraukreis flächendeckend und systematisch voranzubringen.