Schulentwicklungsplan Berufliche Schule im Wetteraukreis genehmigt
WETTERAUKREIS. - Fusion der Beruflichen Schulen in BĂŒdingen und Nidda, Kompetenzzentren bilden, Ausbildungsberufe stĂ€rker bĂŒndeln: Das sind die Ziele fĂŒr die Beruflichen Schulen im Wetteraukreis, die im Schulentwicklungsplan enthalten sind.
Im Kreistag wurde der Schulentwicklungsplan Berufliche Schulen im Mai 2019 beschlossen, nun ist die Genehmigung von Seiten des Hessischen Kultusministeriums eingegangen.
Landrat und Schuldezernent Jan Weckler freut sich ĂŒber die Genehmigung durch Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz: âMit dem Erlass werden wir mit unseren Zielen und der Strategie fĂŒr die Beruflichen Schulen im Wetteraukreis unterstĂŒtzt und gestĂ€rktâ.
Die Zustimmung zur Fusion der Beruflichen Schulen in Nidda und BĂŒdingen zu einer Schule mit zwei Standorten sei besonders wichtig, zumal es eine Auflage des Landes bei der Genehmigung des Schulentwicklungsplans von 2011 war.
Entsprechend des nun genehmigten Konzepts wird der Standort Nidda kĂŒnftig Haupt- und der Standort BĂŒdingen Nebenstelle der Schule.
âDas ist ein wichtiger Schritt, um dauerhaft den Erhalt aller Berufsschulstandorte im Wetteraukreis zu sichernâ, unterstreicht Landrat Weckler.
Durch die seit Jahren sinkenden SchĂŒlerzahlen im beruflichen Bereich stehen die Beruflichen Schulen vor besonderen Herausforderungen.
Dieser landesweite Trend lĂ€sst sich auch an der Entwicklung der Wetterauer Schulen ablesen, kreisweit sind die SchĂŒlerzahlen seit dem Schuljahr 2015/16 um mehr als 800 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler gesunken.
Auch der Kreistag hatte in seinem Beschluss des Schulentwicklungsplans deutlich gemacht, dass eine möglichst wohnortnahe berufliche Beschulung befĂŒrwortet wird. Bei der Ansiedlung neuer Berufsfelder und bei der Bildung von Kompetenzzentren sollen dabei besonders die Standorte in Nidda und BĂŒdingen in den Blick genommen werden.
Vor dem Hintergrund der kontinuierlich sinkenden SchĂŒlerzahlen stehen auch die BĂŒndelung von Berufen und die Bildung von Kompetenzzentren weiter im Fokus.
Auch im nun eingegangenen Erlass des Ministeriums werden entsprechende Auflagen gemacht: âDie Schulform Berufsschule [ist] an allen Beruflichen Schulen des Wetteraukreises einer erneuten differenzierten Analyse zu unterziehenâ.
In 41 von 64 Ausbildungsberufen liege die SchĂŒlerzahl unter der fĂŒr die Bildung einer Klasse zulĂ€ssigen SchĂŒlermindestzahl von 15.
Dass viele der angebotenen Ausbildungsberufe keine auskömmliche SchĂŒlerzahl haben, liegt auch daran, dass zum Teil Berufe mehrfach im Kreis beschult werden. Selbst wenn alle Berufe nur einmal im Wetteraukreis angeboten wĂŒrden, hĂ€tten immer noch 35 von insgesamt 64 Berufen eine zu geringe SchĂŒlerzahl.
Diese Tendenz hat ihre Ursache vor allem auch durch eine zunehmende Spezialisierung und Ausdifferenzierung der Ausbildungsberufe und dem ungebrochenen Trend in Richtung Abitur und Hochschulen.
Prozess zur BĂŒndelung von Berufen und zur Bildung von Kompetenzzentren
Mit der nun vorliegenden Genehmigung von Seiten des Landes, können die Planungen weitergehen. Landrat Jan Weckler erlÀutert das weitere Vorgehen.
âWir werden zunĂ€chst das GesprĂ€ch mit den Schulleitungen der Beruflichen Schulen sowie dem Staatlichen Schulamt suchen.â Ziel sei es, einen Prozess zu initiieren, um die Potentiale der BĂŒndelung zu identifizieren.
âGanz konkret mĂŒssen wir im Sinne des Genehmigungs-Erlasses des Hessischen Kultusministers klĂ€ren, wo Berufsfelder, die derzeit noch an zwei Standorten im Kreisgebiet beschult werden, zusammengefĂŒhrt werden können.
DarĂŒber hinaus soll ausgelotet werden, an welcher Schule welche Schwerpunkt wie zum Beispiel Metall, Elektro oder Bau ausgebaut werden können.â
Auch die GesprĂ€che mit den Nachbarkreisen sollen fortgesetzt werden, um sich zur möglichen Bildung von SchultrĂ€gerĂŒbergreifenden Klassen bei Berufen mit zu geringer SchĂŒlerzahl abzustimmen.
Landrat Jan Weckler zeigt sich zuversichtlich, dass mit dieser Strategie die fĂŒnf Beschulungsstandorte gesichert werden können. âDie Genehmigung unseres Schulentwicklungsplans ist dafĂŒr ein wichtiger Schritt.
Die Beruflichen Schulen im Wetteraukreis leisten nach wie vor einen wesentlichen Beitrag zur beruflichen Qualifizierung und zur Integration junger Menschen in die Arbeitswelt.â