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Zusätzliche Betreuungsplätze für Kleinkinder in Berstadt

BERSTADT. - Im Jahr 2012 wurde der Neubau des Kindergartens Wasserburg in Berstadt fertiggestellt. Mit der Einweihung wurde auch die Anzahl der Betreuungsplätze erhöht, und es entstanden zusätzliche Betreuungsplätze für Kleinkinder. Doch der Bedarf steigt weiter.

Um der Nachfrage Rechnung zu tragen, reaktiviert die Gemeinde den ehemaligen Kindergarten in der Wassergasse. Da der Name Wasserburg bereits vergeben ist, soll die Kinderkrippe den Namen "Storchennest" tragen.

Der Alltag in den Familien hat sich in den vergangenen Jahren enorm verändert. Allein erziehende Elternteile sowie Eltern, die beide berufstätig sind, stellen einen immer größer werdenden Bestandteil der Gesellschaft dar. Diese Lebenswirklichkeit führt zu einem steigenden Bedarf an flexibler, umfassender Betreuung.

In Wölfersheim hat man es sich zum Ziel gesetzt, die örtlichen familienbegleitenden Strukturen in einem permanenten, kontinuierlichen Prozess den Lebenswirklichkeiten anzupassen und auszubauen. Hierzu wurde im vergangenen Jahr eine Elternbefragung durchgeführt. In Folge dessen wurde das Modulsystem der Gemeinde angepasst.

Ergebnis ist eine Verbesserung der Buchbarkeit von Modulen, die den Eltern noch mehr Flexibilität, bei gleichbleibenden Gebühren bietet. Parallel erfolgt ein quantitativer Ausbau der Kinderbetreuung. Dies bedeutet im Klartext, dass neue Plätze durch Baumaßnahmen geschaffen werden sollen.

„Um dem Bedarf auch morgen gerecht werden zu können, müssen wir heute handeln und weitere Betreuungsplätze einrichten“, zeigt sich Rathauschef Kötter entschlossen. Die rasante Anmeldeentwicklung lässt sich nur schwer begründen.

So vermutet man, dass der Rechtsanspruch auf Betreuung, der 2013 im Bundestag beschlossen wurde, erst jetzt richtig durchschlägt. Außerdem hat die Gemeinde im Sommer letzten Jahres die Kinderstube am Weißen Turm übernommen und damit auch dessen gut gefüllte Warteliste. Auch die Entwicklung von Geburtenzahlen lässt sich nur schwer vorhersagen, sorgt aber direkt nach einem Jahr für Nachfrage.

Die größte Säule des Wölfersheimer Konzeptes zur Kinderbetreuung ist die Betreuung durch die Gemeinde. Um zusätzliche Plätze zu schaffen wird aktuell die Villa Kunterbunt neu gebaut und die ehemalige Apotheke zum Kindergarten umgebaut.

Weniger kostenintensiv als diese beiden Maßnahmen ist die Reaktivierung des ehemaligen Berstädter Kindergartens Wasserburg. Nach einer Sanierung des Daches konnte das Gebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden, die nun anderweitig untergebracht wurden. Bevor wieder Kinder betreut werden, müssen allerdings noch einige Arbeiten erledigt werden.

So sind beispielsweise die Anforderungen an die Elektrik öffentlicher Gebäude andere als die eines Wohnhauses. Große Teile der Arbeiten werden von den Mitarbeitern des Bauhofes realisiert. Bürgermeister Rouven Kötter und die im Rathaus für Kinderbetreuung zuständige Fachbereichsleiterin Nicole Lehmann nutzten dieser Tage die Möglichkeit, sich vom Fortschritt der Arbeiten zu überzeugen.

Die Bauhofmitarbeiter Karsten Göllner und Ernst Wöll waren gerade dabei, die Elektroleitungen aus den alten Kabelschächten zu ziehen, um sie über das Dachgeschoss neu zu verlegen. Die Arbeiten sollen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden. Insgesamt sollen danach zwei Gruppen mit Kleinkindern betreut werden. Durch die Nutzung von Fördermitteln und die vergleichsweise geringen Kosten kann der Umbau aus dem laufenden Haushalt der Gemeinde gezahlt werden.

„Eine gut ausgebaute Kinderbetreuung, die den Bedürfnissen der Eltern gerecht wird, ist für die Zukunft unserer Gemeinde von enormer Bedeutung. Wenn wir für Familien als Wohnort attraktiv bleiben wollen, dann ist ein zeitgemäßes Angebot an Betreuungsplätzen eine wichtige Voraussetzung dafür.

Ich danke allen Mitarbeitern im Rathaus, die sich immer wieder für das Thema stark machen, und den Mitarbeitern des Bauhofes, ohne die wir diese Maßnahme nur mit einem deutlich höheren Kostenaufwand realisieren könnten. Nur, wenn wir unsere Angebote immer wieder hinterfragen, können wir sie an die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen anpassen“, so Bürgermeister Kötter abschließend.