EPS GmbH: Produkte von Berstadt in die ganze Welt
BERSTADT. - Dieter Belzer ist in Sachen Dokument-archivierung ein alter Hase. Schon seit mehr als 30 Jahren ist er im Geschäft, und auch für Nachwuchs ist gesorgt. Sein Sohn Pascal ist ebenfalls im Unternehmen tätig. Beste Voraussetzungen, um auch in die Zukunft des Betriebes zu investieren.
Vor wenigen Tagen unterzeichnete Belzer gemeinsam mit Bürgermeister Rouven Kötter und der Ersten Beigeordneten Carmen Körschner den Kaufvertrag für ein Grundstück in der Schottener Straße im Baugebiet Holdergärten.
Wenn Dieter und Pascal Belzer von ihren Scannern erzählen, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hergestellt werden die verschiedensten Geräte. So zum Beispiel ein vollautomatischer Buchscanner, der bis zu 750 Seiten in einer Stunde, aber auch Formate bis A0 scannen kann. Mit Hilfe von Hochleistungslüftern saugt das Gerät die Seiten an und blättert sie sorgfältig um.
Eine Glasscheibe drückt die Seiten sanft an, sie werden gescannt, die Scheibe hebt sich wieder und alles wiederholt sich, bis das Buch entsprechend gescannt wurde. „Häufig werden solche Geräte eingesetzt, um den Mitarbeitern das monotone Umblättern zu ersparen. Wir bieten aber auch manuelle Buchscanner“, erzählt Pascal Belzer.
Im Mittelpunkt des Raumes steht einer der großen Flachbettscanner. Mit ihm können Dokumente bis zu einer Größe von DIN A0 gescannt werden. Es geht aber auch noch größer, der größte Scanner kann eine Länge von 2,54 Metern scannen. Wer denkt, mit Scannern dieser Größenordnung hat man nur zu tun, wenn man Landkarten und ähnliches einscannen möchte, der irrt.
Fast jeder könnte indirekt schon mit den Berstädter Scannern in Verbindung gekommen sein. IKEA scannt damit beispielsweise Holzdekore für Möbel. Durch ein spezielles Scanverfahren mit mehreren Lichtern wirkt das Motiv noch plastischer. Neben den Standardgeräten werden auch kundenspezifische Sondergeräte gebaut.
„Wir haben einen Kunden, der zur Qualitätssicherung große und schwere Marmorplatten scannen wollte. Das ist natürlich mit hohen Anforderungen an Material und Technik verbunden. Es ist eine unserer Stärken, dass wir auf solche kundenspezifischen Wünsche problemlos eingehen können.“ berichtet Dieter Belzer.
Und mit diesen speziellen Kundenwünschen wurde auch der Grundstein für die EPS GmbH gelegt. Als er sich noch hauptsächlich mit Mikrofilmen beschäftigte, regte eine Kunde des Gutenberg Institutes an, doch mal einen Buchscanner zu bauen. So passte sich Belzer immer wieder den Anforderungen des Marktes an und entwickelte seine Produkte anhand der Kundenwünsche weiter.
Etwa 95 Prozent der hergestellten Geräte werden ins Ausland verkauft. Zu den Kunden gehörten namhafte Hersteller wie Rolls Royce, und auf dem gesamten Erdball sind die Scanner im Einsatz. Ob Myanmar oder Tibet - hergestellt werden die Geräte derzeit alle in der Berstädter Untergasse. Dabei arbeitet man eng mit lokalen Firmen zusammen.
Gefräste Teile kommen von der Firma Hengst, Beschriftungen von JS-Design, pulverbeschichtet wird bei der Firma Pieé in Reichelsheim, und auch von der Firma Isterling braucht man gelegentlich Teile. In den Räumen wird es allerdings zu eng. Daher entschied man sich zu einer Erweiterung und fand im Baugebiet Holdergärten ein geeignetes Grundstück.
„Es freut uns sehr, dass die Gemeinde uns mit dem Grundstück den notwendigen Raum zur Entwicklung bietet. Es war nicht nur ein passendes Grundstück vorhanden, wir wurden auch kompetent und umsetzungsorientiert betreut. Als Familienunternehmen fühlen wir uns in Wölfersheim gut aufgehoben“, zeigen sich Dieter und Pascal Belzer begeistert.
„Das Familienunternehmen Belzer ist ein innovatives, aber auch bodenständiges Unternehmen. Gerade solche Betriebe sind für unsere heimische Wirtschaftsstruktur sehr wichtig. Wenn wir als Gemeinde attraktiv bleiben wollen, müssen wir unseren bestehenden Unternehmen Entwicklungschancen bieten und auch für Neuansiedlungen offen sein. Arbeitsplätze und somit Lebensperspektiven sind eine Grundvoraussetzung um unsere Gemeinde auch für kommende Generationen als attraktiven Wohnort und Lebensmittelpunkt zu erhalten“, schließt Bürgermeister Rouven Kötter ab.