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Sozialdezernentin Becker-Bösch: Keine Zahlenspielereien mit Flüchtlingen

Kreisbeigeordnete Stefanie Becker-Bösch kritisiert das Regierungspräsidium Darmstadt wegen dessen Flüchtlingszuweisungspraktiken.

WETTERAUKREIS. - Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch ist über die neuen Zuweisungszahlen des Regierungspräsidiums Darmstadt für den Wetterkreis verwundert. Das Regierungspräsidium Darmstadt hat dem Wetteraukreis mitgeteilt, dass eine hohe Zahl an Zuweisungen von Flüchtlingen für das erste Quartal 2017 zu erwarten sei.

Mit gleichem Schreiben wird aber der Grund für diese hohe Zahl genannt: Falschberechnungen aus dem vergangenen Jahr. „Und genau hier liegt das Kernproblem für alle aufnehmenden Gebietskörperschaften“, erklärt Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch.

„Denn Planungen für die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen können nur aufgrund von Prognosen vorgenommen werden und nicht aufgrund von Abrechnungen für die Vergangenheit.“

Zu Beginn eines jeden Quartals müsse sich die Kreisverwaltung auf neue Zuweisungszahlen einstellen und dann sofort für eine entsprechende Unterbringung sorgen. Dieser Herausforderung müssten sich auch die Kommunen im Wetteraukreis stellen, die sich um die dauerhafte Unterbringung der Menschen kümmern.

„Es kann nicht sein, dass Rechenmodelle am berühmten ‚grünen Tisch‘ ungeprüft und nicht abgestimmt an die Landkreise und Kommunen weitergereicht werden“, kritisiert Becker-Bösch. „Ich habe die Regierungspräsidentin in Darmstadt deshalb aufgefordert, sich mit der Zuweisungsthematik auseinanderzusetzen.“

Und noch einen weiteren Kritikpunkt gebe es: einerseits weisen die Regierungspräsidien Menschen den Landkreisen zu, andererseits stehen die Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen mit ihrer funktionierenden Infrastruktur zu zwei Drittel leer. Auch das könne nicht sein, so Becker Bösch.