Kulturpreis des Wetteraukreises 2021 geht an Harald Steinke
WETTERAUKREIS / Stockheim: - Der Musiker und Betreiber der Kulturhalle in Glauburg-Stockheim, Harald Steinke, wird mit dem mit 2.500 Euro dotierten Wetterauer Kulturpreis des Jahres 2021 geehrt.
„Der Kreisausschuss ist dem Vorschlag der Jury für den Kulturpreis des Wetteraukreises gefolgt und würdigt damit die Verdienste, die Harald Steinke für die Kultur im Wetteraukreis erworben hat“, teilte Landrat Jan Weckler in einer Presseerklärung mit.
Harald Steinke, Jahrgang 1958, ist von Beruf Schornsteinfeger mit Meistertitel. In der Region bekannt geworden ist er aber vor allem durch seine Projekte, die er in und am Bahnhof in Glauburg-Stockheim realisiert.
Die Idee, das alte Bahnhofsgebäude wieder mit Leben zu erfüllen, hatte Harald Steinke schon lange. „Die Kreativität wie er seine Ideen umsetzt, suchen aber ihresgleichen“, stellt Landrat Weckler fest. Der Modellbahnhof in Stockheim ist deutschlandweit ein einmaliges Projekt.
Hier kann man die Nachbildung der ehemaligen Bahnstecke von Stockheim nach Ober-Seemen erleben. Mit zwei Wohnmobilstellplätzen direkt am Bahnhof unterstützt Steinke in privater Initiative die touristische Entwicklung des Wetteraukreises.
„Besonders hervorzuheben aber ist die Kulturhalle, mit der Harald Steinke ein bedeutendes Kulturangebot für Stockheim und den ganzen Wetteraukreis auf die Beine gestellt hat. Kabarett, Musik oder Lesungen, das kulturelle Angebot ist breit und ist einmalig in der Region“, so Landrat Jan Weckler.
Kultur in der Pandemie
Die Corona-Pandemie hat verschiedene Berufsgruppen unterschiedlich getroffen. Für Künstlerinnen und Künstler, die auf Publikum angewiesen sind, war es lange Zeit unmöglich, aufzutreten und Geld zu verdienen.
Von den staatlichen Hilfsmaßnahmen konnten nicht alle profitieren. „Deshalb war es umso wichtiger, dass Veranstalter wie Harald Steinke während der Pandemie Künstlerinnen und Künstlern, zumindest in kleinerem Rahmen, ein Podium boten.
Virtuelle Auftritte in der HSK-Show
Ein solches Podium bot Harald Steinke in seiner HSK-Show. Durch Werbung unterstützt, ermöglichte er einmal in der Woche Künstlerinnen und Künstlern einen virtuellen Auftritt, bei dem die Zuschauerinnen und Zuschauer die Gelegenheit hatten, per Überweisung für die auftretenden Künstlerinnen und Künstler zu spenden. Regionale Unternehmen haben durch Werbespots das Format unterstützt.
Die HSK-Show wurde in den sozialen Medien ĂĽbertragen, was vielen Menschen die Gelegenheit gab, regionale Kultur zu erleben. Mittlerweile gibt es mehr als 20 Ausgaben der HSK-Show, die man alle noch im Internet sehen kann.
„Das alles ist das Werk von Harald Steinke und seinen Mitstreitern. Er hat die Kulturhalle Stockheim fest verankert im kulturellen Leben der Wetterau und in der Pandemie zu einem wichtigen Leuchtturm der Kultur gemacht. Dieses Wirken wird mit dem Kulturpreis des Wetteraukreises ausgezeichnet“, freut sich Landrat Jan Weckler.
Die Verleihung des Wetterauer Kulturpreises findet am 9. September in der Kulturhalle Stockheim statt.
Wetterauer Kulturpreis mit Unterbrechung seit 1988
Der Wetterauer Kulturpreis wird in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen. 1988 ging er an den Schauspieler Hans Schwab vom Fresche Keller Ortenberg. 1989 ging der Kulturpreis an Adelheid Hoffmann von der gleichnamigen Galerie in Friedberg-BruchenbrĂĽcken.
Danach war der Preis fĂĽr mehrere Jahre ausgesetzt. 1999 wurde die alte Tradition wiederbelebt.
Trägerinnen und Träger des Wetterauer Kulturpreises seit 1999:
- 1999 – Bildhauer Gerhard Burk, Bad Nauheim
- 2000 – theater mimikri, Büdingen
- 2001 – Schriftsteller Andreas Maier, Friedberg
- 2002 – Jazz-Pianist Dirk Raufeisen, Büdingen
- 2003 – Bildhauer Bernhard Vogler, Büdingen
- 2004 – Maler Jox Reuss, Bad Nauheim
- 2005 – Theater-Ensemble Alte Feuerwache; Bad Nauheim
- 2006 – Fotograf Winfried Eberhardt, Bad Vilbel
- 2007 – Schriftsteller Otto A. Böhmer, Wöllstadt
- 2008 – Historiker Prof. Alexander Demandt, Altenstadt
- 2009 – Wetterauer Musikband „Fräulein Wunder“, Ortenberg
- 2010 - Varieté-Projekt Voilà der Freien Waldorfschule Bad Nauheim
- 2011 – Friedberger Kantor Ulrich Seeger
- 2012 – Intendant der Bad Vilbeler Festspiele Claus-Günther Kunzmann
- 2013 – Ehepaar Petra und Uwe Müller vom Freundeskreis Burg und Stadt Münzenberg
- 2014 – Musiker Martin Schnur, Friedberg
- 2015 – Schriftsteller und Kabarettist Dietrich Faber, Butzbach
- 2016 – Maler und Bildhauer Axel Gallun, Büdingen
- 2017 - Theater Altes Hallenbad Friedberg
- 2018 – Historikerin Dr. Vera Rupp, Ober Mörlen
- 2019 – Flötistin Sabine Dreier, Altenstadt
- 2020 – Bildhauerin Ulrike Obenauer, Ortenberg