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Mord, Todschlag und Vanilleeis

Krimiautor Daniel Holbe (links) und der Wölfersheimer Bürgermeister Eike See vor ihrem Treffpunkt der ersten Begegnung, einer Wölfersheimer Eisdiele. Foto: Sebastian Göbel

WÖLFERSHEIM. - Es war an einem dunklen und bewölkten Nachmittag, wie man ihn sich sonst nicht für einen Besuch in einer Eisdiele aussuchen würden.

Drei Männer saßen an einem der Tische und tranken Kaffee. Als Passant musste man sich fragen, was die drei, die dort hinter den großen Glasscheiben saßen, im Schilde führten.

Die Antwort darauf sollte man nur kurze Zeit später in der Zeitung lesen können:  Sie trafen sich nicht das erste Mal und so findet ihre Geschichte von grausamen Morden und Vanilleeis ihre Fortsetzung.

Wie das Blut auf der bleichen Haut einer Leiche fliest die Himbeersoße über das Vanilleeis. Bei den drei Männern handelt es sich um den Wölfersheimer Bürgermeister Eike See, den Krimiautoren Daniel Holbe und den Kulturbeauftragten der Gemeinde Sebastian Göbel.

Und die Vorgeschichte dazu ist schnell erzählt: Als Bürgermeister Eike See 2019 mit seiner Familie an einem Sonntag in einer Eisdiele saß, hätte er nie damit gerechnet, ausgerechnet Daniel Holbe zu treffen.

Der gebürtige Wetterauer lebt mit seiner Familie im Vogelsberg und schreibt neben den Frankfurt-Krimis, in denen er die Kommissarin Julia Durant des verstorbenen Krimiautoren Andreas Franz weiterleben lässt, auch eine eigene Krimireihe, die im ländlichen Hessen spielt.

Tatsächlich kam Holbe an besagtem Sonntag gerade von einer Lesung in Münzenberg. Bürgermeister See erinnert sich begeistert: „Als Fan der Fortsetzung der Julia Durant-Romane und Holbes eigenen Romanen habe ich mich gefreut und Daniel Holbe direkt angesprochen, ob wir nicht mal eine Lesung in Wölfersheim machen wollen.“

Nach einer kurzen Whatsapp-Nachricht an den Kulturbeauftragen Sebastian Göbel konnte bereits am folgenden Tag ein Termin vereinbart werden.

Es sollte sogar die Buchpremiere von Holbes neuestem Krimi „Totengericht“ sein. Dank der Corona-Pandemie Holbes vorerst letzte Premiere und im März 2020 auch eine seiner letzten Veranstaltungen.

Zwei Jahre später trafen sich Holbe, See und Göbel erneut zum Eisessen in Wölfersheim. Zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits die Idee für eine Kleinkunstwoche und kurze Zeit später konnte ein Termin für eine Lesung im Dorfgemeinschaftshaus Melbach vereinbart werden.

In der kommenden Woche, am Donnerstag, 17. November, wird Daniel Holbe im Rahmen der Wölfersheimer Kleinkunstwoche zu Gast sein und Highlights aus den beiden aktuellen Bänden seiner Buchreihen „Todesruf“ und „Strahlentod“ lesen.

Auch musikalisch darf man sich auf etwas Besonderes freuen. Für die musikalische Umrahmung der Lesung Sorgt Frank Albersmann, der seine ganz eigene Singer-Songwriter-Mixtur aus Blues, Rock und Chanson spielt.

Mit schnoddrig seemannsromantischen Texten auf Deutsch und der dazu passenden mal radikal rauen, mal einlullenden sanften Stimme entführt der Wahl-Offenbacher sein Publikum in die Magie betrunkener Nächte und erzählt moderne Märchen voller Herbstschmerz und verträumter Melancholie.

Tickets für die Veranstaltung sind im Bürgerbüro der Gemeinde, im Ticketshop Friedberg und online unter www.woelfersheim.de erhältlich.

Programmübersicht:

Freitag, 11. November: Dietrich Faber - Bröhmann – die Zugabe!

Samstag, 12. November: Rena Schwarz – Prinzessin ist auch kein Traumjob

Dienstag, 15. November: Puckis Lesefresskorb - Lesung mit Karl Ernst Pulkert

Mittwoch, 16. November: Stephan Bauer - Vor der Ehe wollt‘ ich ewig leben

Donnerstag, 17. November: Lesung Daniel Holbe

Freitag, 18. November: Humor als Lebenselixier - Lesung Herbert Meyer und Gerd Wächter