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Ortsinnenentwicklung systematisch voranbringen

Von links nach rechts: Christian Sperling (Leiter Fachbereich Regionalentwicklung und Umwelt), Martin Langlitz (Fachdienst Kreisentwicklung) und Volker Matthesius (Leiter Fachstelle Strukturförderung). Foto: Pressedienst Wetteraukreis

Kompetenznetzwerk will Kommunen im Wetteraukreis unterstützen

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Der Wetteraukreis wächst: bis zum Jahr 2040 wird ein Zuwachs von weiteren 7.000 Einwohnerinnen und Einwohnern prognostiziert. Doch wie schafft man genug Wohnraum für mehr Menschen?

Das Thema Flächensparen wird in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle einnehmen. Das Kompetenznetzwerk Innenentwicklung des Wetteraukreis hat in seiner jüngsten Sitzung aktuelle Entwicklungen und mögliche Handlungsansätze diskutiert.

Nach wie vor ist der Druck auf die kommunalen Gremien, neue Bauplätze zu schaffen, ungebrochen hoch. Der Wetteraukreis ist attraktiv – und dieser erfreuliche Trend birgt gleichzeitig große Herausforderungen.

Die Wahrung des ländlichen Charakters durch ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Flächenmanagement mit dem Fokus auf der Entwicklung innerörtlicher Potenziale.

Innenentwicklung beansprucht personelle Ressourcen

Qualitätsvolle Innenentwicklung ist ein komplexes Aufgabenfeld. Sie beinhaltet einen hohen Aufwand an Organisation und Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und Planungsbüros.

Um die Kommunen zukünftig bei der Bewältigung dieser Aufgaben zu unterstützen, hat sich das Kompetenznetzwerk Innenentwicklung des Wetteraukreises, bestehend aus Kreisverwaltung, Wirtschaftsförderung und weiteren regionalen sowie lokalen Akteuren, digital zusammengefunden, um mögliche Ansätze zu diskutieren.

Kompetenznetzwerk bringt Akteure zusammen

Rainer Keller vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gab Einblicke in die aktuelle Entwicklung eines hessenweiten digitalen Potenzialflächenkatasters, welches in absehbarer Zeit allen Kommunen kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

„Damit bekommen die Kommunen im Wetteraukreis ein Werkzeug an die Hand, mit dem zukünftig eine strategische Dorf- und Stadtentwicklung erleichtert wird. Das Netzwerk wird die Entwicklung weiter beobachten und die Kommunen zu gegebener Zeit über den Start und die Möglichkeiten zur Nutzung des Tools informieren“, so Christian Sperling, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung und Umwelt des Wetteraukreises.

Dorte Mayer-Marquart vom Regionalmanagement Darmstadt-Dieburg berichtete über die Arbeit des kommunalen Netzwerks Innenentwicklung im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Von besonderem Wert waren dort Einblicke in das Thema der Eigentümeransprache: hier wurde eine Checkliste erarbeitet, die den Kommunen eine standardisierte Erstkommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht. „Bei der Kommunikation ist Fingerspitzengefühl und Sachkenntnis gefragt. Eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft ist bereits viel Wert, allerdings können bis zur Bereitschaft zur Umnutzung leerstehender Gebäude manchmal Jahre vergehen“, berichtet Martin Langlitz, Mitarbeiter des Fachdienstes Kreisentwicklung im Wetteraukreis. Sinnvoll sei eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den planungsrechtlichen Entwicklungsmöglichkeiten.

„Kernaufgabe des Netzwerks ist es, das komplexe Thema Innenentwicklung zu strukturieren und das Aufgabenfeld abzubilden, um anschließend mit den Kommunen ins Gespräch zu kommen. Wir wollen den Transfer von Theorie in die Praxis voranbringen und unterstützen“, fasst Kreisbeigeordneter Matthias Walther als zuständiger Dezernent für Regionalentwicklung zusammen.

Informationsveranstaltung in 2022

Für Mitte des Jahres 2022 ist eine breite Kommunikation mit den Kommunen des Wetteraukreises angedacht. Das Netzwerk wird dazu einladen. Für den Termin ist eine umfassende Information wie auch ein Dialog mit Workshop-Charakter geplant.

Das Kompetenznetzwerk Innenentwicklung kam in seiner jüngsten Sitzung digital zusammen.