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Hotspots der BiodiversitĂ€t: Artenreiche Feldwege und Raine fĂŒr den Wetteraukreis

BlĂŒhende Feldraine und Wege können wahre Inseln der Vielfalt sein. Foto: Naturschutzfonds Wetterau e.V.

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Unter dem Motto „BlĂŒhende BĂ€nder – fĂŒr mehr BiodiversitĂ€t in der Kulturlandschaft“ konnten sich kĂŒrzlich sowohl StĂ€dte und Gemeinden als auch Landwirt/innen und JĂ€ger/innen ĂŒber die Möglichkeiten zur Anlage und Pflege von artenreichen Feldwegen und Rainen im Wetteraukreis informieren.

BlĂŒtenreiche Feldwege und Raine leisten einen wichtigen Beitrag fĂŒr mehr Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft. Als Lebensraum und RĂŒckzugsort bieten sie Platz fĂŒr bis zu 1000 Pflanzen- und Tierarten.

Ihre Rolle fĂŒr den Biotopverbund, besonders in den landwirtschaftlich geprĂ€gten Regionen, ist nicht zu unterschĂ€tzen. Heimische und mittlerweile oft gefĂ€hrdete Arten wie Rebhuhn, Grauammer, Feldhamster & Co. sind auf diese LebensrĂ€ume angewiesen.

Die Wetterau mit ihren fruchtbaren Böden ist eine dieser stark ackerbaulich geprĂ€gten Regionen. Nicht umsonst gilt sie auch als Kornkammer Hessens, denn hier werden wichtige Lebensmittel fĂŒr Deutschland und die Region hergestellt.

FĂŒr unsere heimischen Arten kann das leider mit einem Verlust an Futter-, Rast- und Brutmöglichkeiten einhergehen. Dabei können Landwirtschaft und Naturschutz auch hier Hand in Hand zusammenarbeiten.

Bereits jetzt setzen sich Landwirt/innen ein und fĂŒhren Artenschutzmaßnahmen auf ihren Äckern durch, seien es Feldvogelfenster, Rebhuhnschutz oder Maßnahmen fĂŒr den Feldhamster.

Damit diese noch mehr Wirkung zeigen können, ist eine Vernetzung zwischen den FlĂ€chen notwendig. HierfĂŒr bieten sich besonders die Strukturen an, welche sowieso in vielfĂ€ltiger Weise in unserer Kulturlandschaft vorkommen.

Naturschutz auf FlĂ€chen, welche „eh da“ sind

Mit dem FeldFlurProjekt „BlĂŒhende BĂ€nder“ wird genau das angestrebt. Auf den bereits vorhandenen Feldwegen und Rainen können durch eine richtige Anlage und Pflege wahre Hotspots der BiodiversitĂ€t entstehen.

Damit diese wieder vermehrt Einzug im Wetteraukreis erhalten, veranstaltete der Naturschutzfonds Wetterau e.V. im Februar zwei Infoveranstaltungen zu den „BlĂŒhenden BĂ€ndern“.

Über die Anlage und Pflege, die wichtigsten ökologischen Funktionen, Fördermöglichkeiten im Rahmen des FeldFlurProjektes, Chancen und Möglichkeiten und die ersten Schritte war alles Wichtige dabei, um dieses Jahr direkt loslegen zu können.

FĂŒr die Anlage der Wege und Raine wird Regio-Saatgut verwendet. Insekten und besonders Wildbienen sind auf die heimischen Wildblumen angewiesen. Nach der Anlage erfolgt die Pflege nach den individuellen Gegebenheiten.

Der Naturschutzfonds steht hierfĂŒr ganzjĂ€hrig beratend zur Seite. Im Rahmen der Förderung des FeldFlurProjektes durch das Hessische Ministerium fĂŒr Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz kann zudem auch das Regio-Saatgut fĂŒr die Wege und Raine gestellt werden.

„Das Besondere am FeldFlurProjekt ist, dass die Maßnahmen fĂŒr den Naturschutz auf FlĂ€chen stattfinden, welche ohnehin da sind, nĂ€mlich Feldwege und Raine“, berichtet Landrat Jan Weckler, Vorsitzender vom Naturschutzfonds Wetterau e.V. Die Resonanz nach den Veranstaltungen fĂ€llt positiv aus.

Bereits jetzt fragen Mitarbeiter/innen der StĂ€dte und Gemeinden und Landwirt/innen an, um gemeinsam „BlĂŒhende BĂ€nder“ im Wetteraukreis anzulegen. „So können wir gespannt sein, wo wir bald neue blĂŒhende Feldwege und Raine entdecken“, sagt Landrat Jan Weckler.

Das FeldFlurProjekt wird im Rahmen des Projektes „Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau e.V.“ umgesetzt.

Es wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von LandschaftspflegeverbÀnden gefördert. Bewilligungsstelle ist das RegierungsprÀsidium Darmstadt. Die Förderung trÀgt insbesondere zur Umsetzung der Ziele der Hessischen BiodiversitÀtsstrategie bei.