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Kötter und Veith: Bahnhof Wölfersheim bald barrierefrei und attraktiv

Barrierefrei und zukunftstauglich: Bundestagsabgeordneter Oswin Veith (CDU) überzeugt sich bei Bürgermeister Rouven Kötter (SPD, rechts) von den Planungen für den Bahnhof Wölfersheim-Södel.

Erneuerung und Umstrukturierung sind auch Dank 672.000 Euro aus Berlin möglich

WÖLFERSHEIM. - Nach aufwändigen und langwierigen Planungen soll noch in diesem Jahr mit einer Baumaßnahme begonnen werden, auf die viele Wölfersheimer lange gewartet haben. Der Bahnhof Wölfersheim-Södel, wie er offiziell heißt, soll von Grund auf erneuert und umstrukturiert werden. Das Bahnhofsgebäude selbst wird mit Leben und geschäftlichem Treiben gefüllt.

Dies ermöglicht den Nutzern von Bus und Bahn nicht nur kleine Einkäufe, sondern auch die Nutzung einer Toilette zu den üblichen Geschäftszeiten. Außerdem wird man künftig hinter dem Bahnhof auf einem modernen, barrierefreien Bahnsteig vor Regen geschützt auf Bus und Bahn warten können.

Vor dem Bahnhof soll das Umfeld umgestaltet werden und unter anderem eine Skate-Anlage installiert werden. In ihrer kommenden Sitzung wird die Gemeindevertretung über die nun finalen Planungen für das Bahnhofsgebäude, der erste von einigen Projektabschnitten, entscheiden. Der Wetterauer Bundestagsabgeordnete Oswin Veith war nun in Wölfersheim, um sich die Planungen von Bürgermeister Rouven Kötter vorstellen zu lassen.

Den Wunsch, den Bahnhof Wölfersheim-Södel zu modernisieren, hat man in Wölfersheim bereits seit einigen Jahren. Immerhin rund 1.000 Schüler, Pendler und Reisende nutzen den Bahnhof täglich, und es ist ein politisches Ziel der Gemeinde, die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs noch attraktiver zu gestalten.

Im Jahr 2011 konnte die Gemeinde das fast 5.000 Quadratmeter große Areal inklusive Bahnhofsgebäude nach langen und schwierigen Verhandlungen erwerben. Damit war der Grundstein für die weiteren Schritte gelegt. Kurz darauf konnte die Kiosk-Ruine abgerissen und somit ein Sicherheitsrisiko beseitigt werden.

Wichtigster Änderungsvorschlag der vorliegenden Planungen ist ein gemeinsamer Halte- und Umsteigebereich für Bus und Bahn. Der zukünftige „Fahrgaststeig“ wird eine Breite von 3,5 Metern haben. An ihm sollen dann künftig nicht nur die Züge, sondern auch Busse halten.

Hierfür wird eine Busspur zwischen Bahnsteig und Bahnhofsgebäude gebaut. Die Busse sollen dann später von der Bundesstraße über diese Spur in den Heyenheimer Weg und von dort in den Bergbaukreisel fahren.

Die Fahrgäste können die entstandene „Warteinsel“ durch Absenkungen, Bodenmarkierungen und Fußgängerüberwege barrierefrei erreichen und finden dort auch Unterstände vor, die vor Regen schützen sollen.

Für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofes erhält die Gemeinde stattliche 672.000 Euro Fördermittel des Bundes aus Berlin. Die frohe Botschaft überbrachte der Bundestagsabgeordnete Oswin Veith persönlich und überzeugte sich vom Sinn der Planungen.

Für die ganzheitlichen Planungen der Gemeinde fand er lobende Worte. „Auch In Wölfersheim wird Erhalt und Ausbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur für die Entwicklung einer Gemeinde klug angegangen. Das Verkehrskonzept und auch die übrigen Projektschritte greifen nahtlos ineinander und überzeugen mich. Die Fahrgäste können sich auf den neuen Bahnhof samt Umfeld freuen. Ich freue mich, dass ich mithelfen konnte, dass wir seitens des Bundes diese Maßnahme in meinem Wahlkreis unterstützen können", so Oswin Veith.

Die Bauarbeiten am Bahnsteig sollen im Sommer 2017 durchgeführt werden. Noch in diesem Jahr beginnen jedoch die Arbeiten am Gebäude selbst. Hier soll ein Bistro oder Café entstehen, ergänzt durch den Verkauf von Backwaren und Zeitschriften.

Der ehemalige Frachtbereich wird zum Gastraum ausgebaut, und daran angrenzen soll eine Terrasse, die auch künftig die alte Verladerampe andeuten soll. Für dieses Vorhaben erhält die Gemeinde im Rahmen der Städtebauförderung entsprechende Fördermittel.

„Das gastronomische Angebot macht den Bahnhof insgesamt für seine Nutzer attraktiver. In einem späteren Schritt sollen Gespräche mit VGO und RMV geführt werden, um auch entsprechende Informations- und Serviceangebote im Bahnhof zu schaffen. Unser Ziel ist eine vollständige Aufwertung des Bahnhofes. Die Nutzung von Bus und Bahn soll in unserer Gemeinde so attraktiv wie möglich gestaltet werden, um möglichst viele zum Umsteigen zu bewegen", berichtet Kötter.

Neben der Umgestaltung und Aufwertung der Parkplatzflächen sowohl für Tages- als auch für Kurzzeitparker hat man auch an Radfahrer gedacht. Eine großzügige Abstellanlage soll Bürger bewegen, mit dem Rad an den Bahnhof zu kommen. Für diesen Bereich der Planung erhält die Gemeinde Fördermittel von Hessen-Mobil.

Bei der geplanten Skateanlage im Süden des Geländes handelt es sich um einen lange gehegten Wunsch vieler Wölfersheimer Jugendlicher. Der Platz vereint die Ansprüche an soziale Kontrolle, Sicherheit und Lärmschutz und stellt somit einen guten Standort für die Skateranlage dar. Auch für diesen Abschnitt wird die Gemeinde im Rahmen der Städtebauförderung Fördermittel erhalten.

Unterm Strich geht die Gemeinde von einer Investitionssumme von mehr als 2 Millionen Euro für das Gesamtprojekt aus. Durch die aufwändigen Abstimmungen geht man davon aus, die Arbeiten im Sommer 2019 komplett abgeschlossen zu haben.

Oswin Veith zeigte sich beeindruckt von den ambitionierten Planungen. „Dass eine Gemeinde ein derart komplexes Projekt in die Hand nimmt und dazu noch einen solchen Gestaltungswillen zeigt, sieht man nicht alle Tage. Es freut mich, dass auch seitens des Bundes nun alle Weichen in die richtige Richtung gestellt wurden“, so der Bundestagsabgeordneter.

„Die Planungen für dieses Projekt waren sehr intensiv, und ich freue mich, dass bald mit den ersten Bauarbeiten begonnen wird. Der Wölfersheimer Bahnhof inklusive seiner angrenzenden Flächen wird gemeinsam mit dem Kreisel und dem neu gestalteten >Platz der Freundschaft< gegenüber der Bundesstraße für einen freundlichen, attraktiven und sicheren Eingang in unsere Gemeinde sorgen.

Wir werden aus einem Schandfleck ein mit Leben gefülltes, attraktives Aushängeschild machen. Möglich wird dies auch dank der Unterstützung der Städtebauförderung und der Fördermittel in Höhe von 672.000 Euro des Bundes. Ausdrücklich geht mein Dank dabei auch an MdB Oswin Veith für seine Unterstützung“, so Bürgermeister Rouven Kötter.

Das letzte Wort hierfür hat jedoch wie stets die Gemeindevertretung, die in ihrer kommenden Sitzung am 7. September um 20 Uhr in der Wetterauhalle über die Detailplanungen des Bahnhofsgebäudes und die damit verbundenen Ausgaben entscheiden wird. Auch die weiteren Schritte der Planungen stehen jeweils unter dem Genehmigungsvorbehalt durch das Wölfersheimer Gemeindeparlament.