Jugendarbeit mit „Mörlau“ dank der 1. Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft
WETTERAUKREIS / OBER-MÖRLEN. - „Wie wichtig Jugendarbeit in der heutigen Zeit ist, ist sicherlich jedem klar. Besonders Vereine tragen außerhalb der Schule viel Verantwortung bei der Entwicklung von Jugendlichen“, erläutert Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch.
Zu den Vereinen mit ausgeprägter Jugendarbeit gehört die Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft „Mörlau“ e.V., der etwa 100 Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren angehören.
Sowohl ein Jugendelferrat wurde ins Leben gerufen, um die gleichen Bedingungen für alle zu schaffen, als auch zwei Jungengruppen, die gegen jegliche Klischees sprechen, die es gibt, denn auch ihnen geht es einfach nur um den Spaß an der Sache.
Aus Gleichberechtigungsgründen tragen alle Kinder und Jugendliche die gleiche Uniform. Auch Orden und Pins erhalten alle gleich. So wird keine Ungleichheit erzeugt und der Nachwuchs kann gleichzeitig seine Zugehörigkeit und Wertschätzung für den Verein ausdrücken.
„Das ist gelebte Vielfalt im Vereinsleben. Die 1.Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft zeigt, dass es nicht auf das Geschlecht ankommt, um gut tanzen zu können. Es ist egal, ob man klein oder groß ist, Büttenreden halten kann jeder.
Das zeigt das Bunte im Vereinsleben“, zeigt sich Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch begeistert. „Die Jugendarbeit unserer Vereine ist eine wichtige Basis für den sozialen Zusammenhalt.
Ich bin stolz darauf, dass wir in Ober-Mörlen so viele aktive Vereine haben, die sich so stark in der Jugendarbeit engagieren“, ergänzt Bürgermeisterin Kristina Paulenz.
Auch während Corona gab die Karnevalsgesellschaft den Kindern und Jugendlichen Halt und Gemeinschaftsgefühl. So wurde das Tanztraining wurde via WhatsApp in Form von Videos fortgeführt und allen Beteiligten eine Konstante im ungewissen Alltag oder auch einfach nur ein bisschen Normalität geboten.
Außerdem wurde während des zweiten Lockdowns im Winter ein digitaler Adventskalender mit Vorträgen und Rezeptideen über die WhatsApp-Gruppe an die Kinder geschickt.
So wurde die Corona-Zeit gut überstanden. Nur für einen kurzen Zeitraum mussten die Aktivitäten komplett ausgesetzt werden. „Für uns war es wichtig, den Kontakt zu unseren Kindern und Jugendlichen zu halten, aber auch mit Spaß die Zeit der Einöde zu verkürzen“, erläutert Bianka Werner, stellvertretende Vorsitzende des Vereins.
Am diesjährigen Vatertag war es dann auch endlich wieder so weit: Es wurde wieder getanzt! Aber auch allen anderen spaßigen Beschäftigungen kann nun wieder nachgegangen werden.
So gibt es beispielsweise Schnitzeljagden durch Ober-Mörlen, die die Gemeinschaft stärken und einfach Freude bereiten. Auch die Gesangsgruppe der Karnevalsgesellschaft ist wieder dabei und vertont alte und hessische Lieder für Groß und Klein.
Vorträge und Mini-Playback-Shows dürfen nie fehlen und sorgen bereits bei den Kleinsten für die größten Freuden.
Nicht alles ist nur Spaß und Freude, sondern auch Arbeit. Besonders die Büttenreden, die von den Trainerinnen und Trainern geschrieben werden, damit sie den Kindern „auf den Leib zugeschnitten sind“, so Bianka Werner, bieten vielfältige Lernmöglichkeiten für die Kinder.
So lernen sie zum einen, gut und klar zu sprechen, ohne allzu nervös zu sein, trainieren und erweitern aber auch ihren Sprachgebrauch.
„Alles in allem ist die 1. Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft also ein Verein von großer Bedeutung für die Kinder in und um Ober-Mörlen, aber auch für unsere Gesellschaft, da sie den Kindern spielerisch und freudig wichtige Werte wie Gleichberechtigung und Gerechtigkeit beibringen, ohne es für die Kinder wie einen langweiligen Vortrag wirken zu lassen,“ schließt Sozialdezernentin Becker-Bösch.