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Ein Jahr DEXT-Stelle: „Erstaunlich viele Beratungsanfragen“

Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, Fachdienstleiterin Julia Schreiter und Lena Reichstetter aus der DEXT- Stelle. Foto: Pressedienst Wetteraukreis

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Im vergangenen Jahr wurde die „Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention“ (kurz: DEXT) im Wetteraukreis errichtet.

Die Stelle dient als Ansprechpartner auf lokaler Ebene zu allen Phänomenbereichen des Extremismus und dient als Anlaufstelle für Beratung von Bürgerinnen und Bürger. Im Vordergrund der Arbeit stehen deutlich die Vorbeugung von Radikalisierung und die Vermeidung extremistischer Tendenzen.

Für 2022 und 2023 wurde die Förderung der DEXT-Stelle insgesamt in Höhe von 100.000 Euro im Rahmen des Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und Extremismus“ gebilligt.

Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch schaut gemeinsam mit Lena Reichstetter und Fachdienstleiterin Julia Schreiter auf das erste Jahr der DEXT Stelle im Wetteraukreis zurück.

„Im vergangenen Jahr gab es erstaunlich viele Beratungsanfragen“, erklärt Lena Reichstetter, die die DEXT-Stelle seit vergangenem Jahr leitet. „Das erste Jahr diente erstmal der Sozialraum- und Bedarfsanalyse.

Aus dieser Analyse ging klar hervor, dass im Wetteraukreis die Mehrheit der Akteure Rechtsextremismus als zentrales Problem identifizieren und sich entsprechend in diesem Bereich verstärkt Bildungsangebote wünschen.“

Aus diesem Wunsch heraus ist eine Reihe an umfangreichen Fortbildungsangeboten für Verwaltungsmitarbeiter/innen des Wetteraukreises, sozialpädagogische Fachkräfte und für die Zivilbevölkerung entstanden.

Neben Fachtagen zum Thema Anti-Diskriminierung werden Veranstaltungsreihen an Schulen, Lehrkräftefortbildungen und Diskussionsabende mit der Volkshochschule stattfinden.

„Die DEXT-Stelle arbeitet natürlich auch ganz eng mit der WIR-Koordination, dem Integrationsbeauftragten und den Partnerschaften für Demokratie im Wetteraukreis zusammen. Auch hier sind über das Jahr gemeinsame Veranstaltungen und Aktionswochen geplant.“

„Für den Erhalt unserer Demokratie und den Einsatz gegen extremistische Tendenzen ist es mein Anliegen, präventive Bildungs- und Aufklärungsarbeit frühzeitig anzusetzen.

Dazu ist es notwendig, den Bedarf vor Ort zu kennen“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch. „Dabei zeigt die hohe Nachfrage an Beratung, dass demokratiefeindliche Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft zunehmen.

Das sehen wir auch bei uns im Wetteraukreis. Bestimmte Organisationen und Gruppierungen machen sich Corona und die Diskussionen rund um das Thema Impfung zu nutzen, um eine breite Öffentlichkeit mit ihrem demokratiefeindlichen Gedankengut und ihren Verschwörungstheorien zu erreichen. Hier braucht es aus Politik und Zivilgesellschaft ein klares Statement dagegen.“

Wer Beratungsbedarf hat, kann die festen Sprechstunden der DEXT-Stelle wahrnehmen. Die Sprechstunden finden statt montags von 10 bis 12Uhr und von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Anmeldung per Mail unter DEXT-Fachstelle(at)wetteraukreis.de.