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Wetterauer Streuobstwiesen werden unter die Lupe genommen

Der Biotoptyp Streuobst, wie hier die schön gepflegte Streuobstwiese unterhalb des Glaubergs, steht wegen der fehlenden Nutzung heute auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen in Deutschland.

WETTERAUKREIS. - Immer mehr wertvolle Biotope gehen verloren, auch in der Wetterau. Eines der artenreichsten Biotope, das im Laufe der Kulturlandschaftsentwicklung durch den Menschen entstanden ist, steht heute als „stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht“ auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands.

Mangelnde Pflege, überalterte Bestände, verloren gegangenes Wissen sowie die geringe Wirtschaftlichkeit sind die Hauptgründe für den Rückgang der Streuobstwiesen.

„Dabei sind sie ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Sie sind Rückzugs- und Reproduktionsraum für Nützlinge, ihr Blütenangebot ernährt Insekten, sie sind Rückzugsraum für Vögel und Säuger der Agrarlandschaft. Streuobstwiesen dienen dem Erosionsschutz in Hanglagen.

Sie verschönern das Landschaftsbild, haben eine hohen Erlebnis- und Erholungswert und sind wichtig für die Erzeugung regionaler Produkte.

Schließlich sind Streuobstwiesen gerade in der Wetterau Teil unserer Identität“, unterstreicht Landrat Jan Weckler, der auch Vorsitzender des Naturschutzfonds Wetterau ist, die Bedeutung der Streuobstwiesen.

Um den Erhalt der Streuobstwiesen geht es in der Bachelorarbeit einer Studentin aus dem Wetteraukreis. Sie studiert an der Hochschule Geisenheim University Landschaftsarchitektur mit dem Schwerpunkt Naturschutz.

Ihre Arbeit schreibt sie in Kooperation mit dem Naturschutzfonds Wetterau e.V., bei dem sie zuvor ihr fünfmonatiges Praktikum absolvierte. Für ihre Abschlussarbeit, die den Titel: „Gefährdung, Schutz und Entwicklung von Streuobstwiesen in der Wetterau“ trägt, hat sie drei unterschiedliche Fragebögen entwickelt.

Die Fragebögen sind neben den Bewirtschaftern von Streuobstwiesen auch an Kommunen und Vermarkter gerichtet. Mit Hilfe dieser Bögen soll herausgefunden werden, welche aktuellen Probleme und Schwierigkeiten es im Bereich der Streuobstwiesen gibt. Darauf aufbauend soll im Zuge dieser Arbeit ein Handlungskonzept erarbeitet werden, um die Streuobstwiesen in Zukunft zu sichern und weiterzuentwickeln.

„Sie sind selbst Bewirtschafter, Vermarkter oder Vertreter einer Gemeinde? Dann beteiligen Sie sich doch an der Umfrage und machen so einen ersten wichtigen Schritt zur Erhaltung der wertvollen Streuobstwiesen“, wirbt Vorsitzender Jan Weckler für die Beteiligung an der Umfrage.

Die ausgefüllten Fragebögen können beim Naturschutzfonds Wetterau e.V. sowie der Stadt Ortenberg noch bis Ende September abgegeben werden.

Download der Fragebögen unter: https://naturschutzfonds.wetterau.de/downloads/

Ausgefüllte Fragebögen können bis zum 30.09.2019 abgegeben oder versendet werden an:

Naturschutzfonds Wetterau e.V.
z.H. Franka Hensen
Homburger Straße 17
61169 Friedberg
franka.hensen(at)wetteraukreis.de

oder

Stadtverwaltung Ortenberg
z.H. Bärbel Kraft
Lauterbacher Straße 2
63683 Ortenberg