Geschichte des Bergbaus in Wölfersheim bewahren
WÖLFERSHEIM. - Der Bergbau hat die Wetterau geprägt. Überall sind Spuren dieser vergangenen Ära zu entdecken. Besonders eindrucksvoll ist der Blick auf alte Fotos, von denen der Verein zur Pflege der Bergbau- und Kraftwerkstradition weit über 10.000 gesammelt hat.
Da sich im Verein kein neuer Vorstand gefunden hat, übernahm die Gemeinde das Museum und damit auch den Bestand an Bildern und Plänen, die nun digital archiviert werden sollen.
Noch gibt es Zeitzeugen, die genau erklären können, was auf den alten Bildern in den Stollen oder im Tagebau zu sehen ist. „Die Sammlung kann sich sehen lassen. Es wäre schade, wenn wir diese Chance nicht nutzen“, zeigt sich Bürgermeister Rouven Kötter überzeugt, der den Ehrenamtlichen vor wenigen Tagen einen Besuch abstattete, um sich vom Fortschritt des Projektes zu überzeugen.
Während der 25-jährigen Vereinsgeschichte wurden unzählige Bilder zusammen getragen und thematisch geordnet. Besonders das Engagement von Helmut Rieß ist hierbei hervorzuheben. Die Gemeinde Wölfersheim hat sich, als Träger des Energiemuseums, dazu entschlossen, den Bildbestand dauerhaft zu sichern und für die Nachwelt aufzuarbeiten.
Mehr als 10.000 Bilder wurden hierzu kürzlich in hoher Auflösung digitalisiert und sollen jetzt dauerhaft archiviert werden. Der IT-Spezialist Thomas Hirzer aus Wölfersheim hat hierfür eine passende Software entwickelt, es wurden neue Computer und Festplatten gekauft, und es wurde eine Aushilfsstelle für die Datenerfassung geschaffen, die mit Yvonne Günther aus Södel besetzt werden konnte.
Die Bilder werden jetzt nach und nach katalogisiert und mit entsprechenden Texten belegt. Die Texte werden von Zeitzeugen vorgegeben. Somit können Bilder genau beschrieben und auch abgebildete Personen können richtig benannt werden.
„Der Bergbau hat die Landschaft der mittleren Wetterau geprägt und bot über Jahrzehnte vielen Menschen Lohn und Brot. Ich finde es wichtig, dass wir die Erinnerung an diese stolze Zeit und damit auch ein großes Stück unserer lokalen Geschichte bewahren“, zeigt sich Kötter überzeugt und dankte auch den ehemaligen Vereinsmitgliedern für ihr großes Engagement um den Erhalt der Bergbau- und Kraftwerkstradition.
Ein ganz besonderer Dank geht an die sechs ehemaligen Mitglieder, Helmut Rieß, Hugo Rieß, Robert Kissner, Gerhard Künstler, Dieter Heerz und Florian Schneiderbauer, die den Betrieb und stetige Weiterentwicklung des Museums auch nach der Vereinsauflösung aufrechterhalten. Ohne diese Einsatzbereitschaft hätten wir das Museum leider schließen müssen. Ein herzliches Dank dafür und Glück auf“, so Kötter.
Bis alle Bilder digitalisiert sind, werden noch einige Monate vergehen. Im Anschluss sollen Teile davon evtl. auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wer bereits jetzt in die Geschichte des Wetterauer Bergbaus einsteigen möchte, der kann das Wölfersheimer Energiemuseum immer sonntags von 14 bis 17 Uhr besuchen. Führungen für Gruppen können unter der Rufnummer 06036 97 37 62 vereinbart werden.