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Netzbetreiber sehen Wetteraukreis als ungeeignet für die Routenführung an

Landrat Joachim Arnold rät zu Gelassenheit bei der Diskussion um neue Suedlink Routen. Foto: Pressedienst Wetteraukreis

Landrat Joachim Arnold zu alternativen SuedLink-Routen: Warten Bewertung durch Bundesnetzagentur ab

WETTERAUKREIS. - Um den durch Offshore-Windkraftanlagen erzeugten Strom von der Nordsee in die industriellen Zentren in Süddeutschland zu bringen, ist der Bau zweier Gleichstromverbindungen geplant.

Das als SuedLink-Projekt bekannte Vorhaben ist als Kabeltrasse zwischen den Kommunen Wilster in Schleswig-Holstein und Grafenrheinfeld in Bayern sowie zwischen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Großgartach in Baden-Württemberg geplant. Auf welcher genauen Route dieses Erdkabel verlegt werden soll, wird aktuell diskutiert.

Die Netzbetreiber TenneT und TransnetBW haben Trassen geplant, die den Wetteraukreis nicht tangieren. Das Land Thüringen hat allerdings eigene Vorschläge eingebracht, die eine Alternative zum Verlauf über Thüringen beinhalten.

Eine dieser Alternativen würde auch den Wetteraukreis tangieren. Sie könnte durch den nordöstlichen Teil des Wetteraukreises führen und durch die Gemarkungen von Nidda, Gedern, Hirzenhain und Kefenrod queren.

„Die Vorschläge aus Thüringen befinden sich größtenteils außerhalb des strukturierten Untersuchungsraums unseres Antrages, dessen Herleitung wir für valide und regelkonform halten“, heißt es in einer Stellungnahme der beiden Netzbetreiber.

Dennoch habe die Bundesnetzagentur sowohl TenneT als auch TransnetBW beauftragt, die Vorschläge aus Thüringen einer vertiefenden Prüfung zu unterziehen. Auf der Basis dieser Ergebnisse will dann die Behörde entscheiden, ob die Thüringer Vorschläge in einem weiteren Verfahren formal untersucht werden sollen.

Die Bundesnetzagentur hat jetzt die Netzbetreiber aufgefordert, die Eignungen der Alternativrouten auf der Basis der gleichen Daten zu beurteilen, die für die Herleitung der bisherigen Korridorvorschläge genutzt wurden.

„Diese Daten liegen aber für Ihre Region, also den Wetteraukreis, nicht vor, da wir sie als vergleichsweise ungeeignete Bereiche für die Erdkabelkorridore identifiziert haben und daher für die Entwicklung von Korridorvorschlägen nicht berücksichtigt haben“, zitiert Landrat Arnold aus dem Schreiben der Netzbetreiber. „Ich gehe daher davon aus, dass der Wetteraukreis letztendlich nicht betroffen sein wird und rate deshalb zu Gelassenheit“, so abschließend Landrat Arnold.

Die von den Netzbetreibern favorisierten Routen und die vom Freistaat Thüringen eingebrachten Alternativen sind im Internet einsehbar: http://www.thueringen.de/mam/th9/tmblv/lgs_apolda/arbeitskarte_-_suedlink_eigenerkorridor_rwk_2017_4_ges_3.pdf