SOS-Dose – Eine Dose, die Leben retten kann
Verteilaktion während der Selbsthilfe-MEILE am 2. Juli, 10 bis 15 Uhr in Bad NauheimWETTERAUKREIS / BAD NAUHEIM. - Der Pflegestützpunkt des Wetteraukreises sowie der Arbeitskreis Demenz verteilen am Samstag, 2. Juli, SOS-Dosen.
Ziel ist, dass irgendwann in jedem Kühlschrank in der Region eine Rettungsdose zu finden ist. Die Verteilung erfolgt kostenlos. Freuen würden sich die Veranstalter allerdings über eine kleine Spende, um für die nächste Aktion wieder neue SOS-Dosen anschaffen zu können.
Das Projekt „Message in a Bottle“ wird in Irland und Großbritannien von über 75 Lions-Organisationen unterstützt und dort bisher von etwa fünf Millionen Menschen genutzt.
Im Rahmen eines Kooperations- und Pilotprojektes "RETTUNG aus der Dose" zwischen dem Lions Club Hanau Schloss Philippsruhe und dem Seniorenbüro der Stadt Hanau erfolgte dort erstmalig die Adaptierung für den deutschsprachigen Raum.
Auch im Wetteraukreis ist die SOS-Dose bereits seit langer Zeit angekommen. Eine Zahl, die sich sehen lassen kann, wie die Veranstalter finden, dennoch nicht genug. Damit im Notfall wichtige Informationen schnell zur Hand sind, gibt es diese Dose in der Kühlschranktür.
In ihr wird ein Blatt mit den wichtigsten Informationen hinterlegt. Im Notfall stehen diese Daten dann den Einsatzkräften der Rettungsdienste zur Verfügung.
Die SOS-Dose wird in der Innentür des Kühlschranks gut sichtbar aufbewahrt. Nicht, weil sie kühl gelagert werden muss, sondern weil jeder Haushalt einen Kühlschrank besitzt und somit die Rettungssanitäter und Notärzte sofort alle wichtigen Informationen erhalten, die sie vor Ort für die Erstversorgung brauchen. Es muss nicht erst „irgendwo“ gesucht werden, wenn jede Sekunde zählt.
Durch einen Aufkleber an der Innenseite der Wohnungs- oder Hauseingangstür und einen zweiten an der Außenseite der Kühlschranktür wissen die Einsatzkräfte sofort, dass eine SOS-Dose vorhanden ist.
Auf dem Datenblatt stehen Name, Vorname, Geburtsdatum und Adresse, der Name der Krankenversicherung und die Versicherungsnummer. Weitere Felder geben Auskunft über den Hausarzt und ein gewünschtes Krankenhaus, falls erforderlich.
Man kann dort auch eintragen, ob eine Betreuung besteht oder ein Pflegedienst in Anspruch genommen wird, ob Allergien oder Überempfindlichkeiten bestehen. Auch ein Foto in Passbildgröße kann an der dafür vorgesehenen Stelle eingeklebt werden.
Im nächsten Feld sind Angaben zur regelmäßigen Medikamenteneinnahme zu machen und an welchem Ort diese aufbewahrt werden. Sind Patientenverfügung und Impfpass vorhanden, wird deren Aufbewahrungsort ebenfalls auf dem Datenblatt eingetragen.
Auf der letzten Seite können Personen vermerkt werden, die im Notfall zu informieren sind. Sogar Haustiere werden nicht vergessen: Das Datenblatt sieht nämlich auch hierfür ein Feld vor, wer im Notfall für das Tier sorgen kann.
Falls ein Hausnotruf oder ähnliches vorhanden ist, sollte dieser in jedem Fall weiter genutzt werden. Eine SOS-Dose kann ein Hausnotruf-System nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.
Auch in den Urlaub kann die Dose mitgenommen werden, so sind im Falle eines Falles alle wichtigen Informationen für die Ersthelfer auf einen Blick sichtbar.
Die Verteilaktion bei der Selbsthilfe-MEILE richtet sich nicht nur an ältere, alleinstehende und erkrankte Menschen. Auch für junge Familien mit Kindern kann diese Dose sehr nützlich sein.
Stephanie Becker-Bösch, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin des Wetteraukreises, lädt ein: „Nutzen Sie das Angebot und besuchen Sie die Selbsthilfe-MEILE am Samstag, 2. Juli, in Bad Nauheim.
Dort erwarten Sie etwa 50 Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise, ehrenamtliche sowie soziale Einrichtungen und Beratungsstellen des Wetteraukreises. Sie alle stellen ihre Arbeit an diesem Tag vor.
Gleichzeitig erhalten interessierte Menschen die Möglichkeit, sich über die Selbsthilfe-Landschaft des Wetteraukreises zu informieren, sich mit ehrenamtlich tätigen Menschen auszutauschen, soziale Angebote kennenzulernen und mit professionellen Versorgern ins Gespräch zu kommen.“
Neben den Gesprächsangeboten an diesem Tag werden auch alte Handys gesammelt, die an den NABU weitergeleitet werden. Für jedes eingegangene Althandy erhält dieser einen finanziellen Zuschuss, der in weitere Umweltprojekte fließt.
Viele weitere Besonderheiten sind geplant: Alte, nicht mehr gebrauchte Brillen und Perücken, die ihr Dasein in Schränken fristen, werden angenommen, aufbereitet und an bedürftige Menschen weitergeleitet. Eine Notfallmappe wird an diesem Tag verteilt.
Clown-Walk-Acts lockern die Veranstaltung auf und der angebotene Demenzparcours macht bestimmt neugierig darauf, diesen mal auszuprobieren. Auch das Hörmobil ist dieses Jahr wieder mit dabei. Optik/Akustik Boelke führt kostenlose Hörtests durch.
Veranstalter der Selbsthilfe-MEILE ist die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises, Telefon: 06031/83-2345, E-Mail: Selbsthilfe(at)Wetteraukreis.de, Website: www.Selbsthilfe.wetterau.de