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Wölfersheim soll sicherer werden

Die Gemeinde Wölfersheim beteiligt sich am Präventionsprogramm KOMPASS des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport. Neben Vertretern der beiden Schulen, des Elternbeirates, des Schulfördervereins und der Kirchengemeinden waren Staatssekretär Stefan Sauer, Polizeipräsident Bernd Paul, Kriminaldirektorin Antje van der Heide als Leiterin der Polizeidirektion Wetterau, Ersten Polizeihauptkommissar Christof Stark als Leiter der Polizeistation Friedberg, die Kriminalhauptkommissar Jörg Schormann und Polizeihauptkommissarin Sonja Böhm als KOMPASS-Berater des mittelhessischen Polizeipräsidiums und die Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Kultur, Jugend und Soziales Magda Gerlach zur Übergabe des Begrüßungsschildes gekommen. Foto: Sebastian Göbel

WÖLFERSHEIM. - In Wölfersheim kommt es zu verhältnismäßig wenigen Straftaten, doch fühlen sich die Bürgerinnen und Bürger auch sicher? Dieser Frage will die Gemeinde nun im Rahmen des KOMPASS-Programms des Hessischen Innenministeriums auf den Grund gehen.

Gemeinsam mit der Polizei und verschiedenen anderen Akteuren sollen gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um das Sicherheitsempfinden zu verbessern. Vor einigen Tagen wurde das Begrüßungsschild übergeben, und Wölfersheim ist damit offizieller Teil des Programms.

Das Thema Vandalismus beschäftigte die Gemeinde in den letzten Jahren. Regelmäßig zerstörten unbekannte Täter mit Vorsatz Gemeindeeigentum.

Ob am Wölfersheimer See, rund um die Singberghalle oder am Bahnhof, immer wieder kam es zu Schäden an öffentlichen Einrichtungen. Es wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, die leider nur bedingt Wirkung zeigten.

Bürgermeister Eike See schlug den Parlamentariern daher eine Beteiligung am Präventionsprogramm KOMPASS vor. Gemeindevorstand und Gemeindevertretung folgten dem Vorschlag einstimmig.

„Die Stadt Hungen hat ebenfalls Probleme mit Vandalismus und sich dem Programm daher angeschlossen. Im Rahmen des Programms kann nachhaltig für Besserung gesorgt werden, indem Gemeinde, Politik, Vereine, Kirchen, Bürger etc. gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Das Programm wird von vielen Schultern getragen, daher war es mir wichtig, dass sich nicht nur der Gemeindevorstand, sondern auch die Gemeindevertretung damit auseinandersetzen. Es freut mich sehr, dass alle Fraktionen geschlossen hinter dem Vorhaben stehen“, berichtet Bürgermeister See.

KOMPASS ist bundesweit ein einzigartiges Programm des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport. Das Angebot richtet sich an alle hessischen Kommunen, kommunale Kriminalprävention zu forcieren und ihr individuelles Portfolio an Präventionsmaßnahmen zu erweitern.

Die Polizei Hessen bietet hierzu an, gemeinsam mit den Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern, die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse, also auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung, zu erheben, zu analysieren und gemeinsam ein passgenaues Lösungsangebot zu entwickeln.

Subjektive Bedenken werden in Bevölkerungsbefragungen - zum Teil repräsentativ - sowie in gewissem Umfang begleitet durch die Justus-Liebig-Universität, Lehrstuhl Kriminologie - erhoben und durch Vor-Ort-Befragungen ergänzt.

Nach Auswertung, bestenfalls partieller Erhellung des Dunkelfeldes und enger Zusammenarbeit von Kommune, Polizei sowie der jeweiligen Bürgerschaft, werden passgenaue Maßnahmen entwickelt, um nach Umsetzung von mindestens drei neuen Präventionskonzepten einen Antrag auf Verleihung des KOMPASS-Siegels zu stellen.

Solche passgenauen Präventionsmaßnahmen können zum Beispiel die Umgestaltung von Örtlichkeiten im Sinne der städtebaulichen Kriminalprävention oder Präventionsprogramme für verschiedene Personenzielgruppen sein.

Daher ist es umso wichtiger, dass ein breiter Personenkreis beteiligt wird. Im Rahmen der offiziellen Übergabe des Begrüßungsschildes konnte Bürgermeister Eike See daher bereits Vertreter verschiedener Organisationen begrüßen.

Vertreter der beiden Schulen, des Elternbeirates, des Schulfördervereins und der Kirchengemeinden waren zur Übergabe gekommen.

Darüber hinaus konnte er Staatssekretär Stefan Sauer, Polizeipräsident Bernd Paul, Kriminaldirektorin Antje van der Heide als Leiterin der Polizeidirektion Wetterau, Ersten Polizeihauptkommissar Christof Stark als Leiter der Polizeistation Friedberg, die Kriminalhauptkommissar Jörg Schormann und Polizeihauptkommissarin Sonja Böhm als KOMPASS-Berater des mittelhessischen Polizeipräsidiums und die Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Kultur, Jugend und Soziales Magda Gerlach begrüßen.

See stellte die Chancen heraus, die das Programm für die Gemeinde bietet. Staatssekretär Stefan Sauer ging auf Hintergründe zum KOMPASS-Programm ein. Mit Wölfersheim wurden 109 Städte und Gemeinden in Hessen in das Programm aufgenommen.

Was aus einem Pilotprojekt entstand, habe sich zu einem Gewinn für Kommunen, Bürger und Polizei entwickelt. Polizeipräsident Bernd Paul ging in seinem Grußwort auf die tatsächlichen Straftaten in Wölfersheim ein, die in Fallzahlen pro 100.000 Einwohner gerechnet werden.

Der Wetteraukreis liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt und Wölfersheim deutlich unter dem Durchschnitt des Kreises. Damit sei man in der Gemeinde sehr sicher. KOMPASS soll dazu beitragen, dass die Menschen sich auch sicher fühlen.

Zum Abschluss übergab Staatssekretär Sauer das Willkommensschild an Bürgermeister See. Die eigentliche Arbeit im Programm beginnt damit erst.

Direkt im Anschluss wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Gemeinde und der Polizei gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Problemfelder zu eruieren. In einer ersten Sicherheitskonferenz soll dann vorrangig die Bevölkerung zu Wort kommen.

Zu dem Treffen sollen Abgeordnete der unterschiedlichsten Gruppen, etwa von den beiden Wölfersheimer Schulen, der Kirchen, der Jugendpflege und verschiedener Vereine eingeladen werden. Interessierte Vereine können sich für die Teilnahme bei der Gemeinde per Mail an thorsten.hoehne(at)woelfersheim.de anmelden.

Außerdem wird es eine Bevölkerungsbefragung geben, deren Ziel es ist, die dringendsten Probleme herauszufinden. Ob dies ein Unsicherheitsgefühl in der Dunkelheit ist, der Ärger über rasende Autos oder die Angst vor unbekannten Gruppierungen.

In der Arbeitsgruppe werden anschließend passgenaue Maßnahmen erarbeitet. Sie werden dann in einer zweiten Sicherheitskonferenz den Bürgerinnen und Bürgern präsentiert. Danach kann der Antrag auf die Siegelverleihung gestellt werden.

Dazu müssen beispielsweise mindestens drei neue Maßnahmen oder Projekte umgesetzt worden sein. Das könnte etwa die Beleuchtung einer bislang dunklen Ecke in der Gemeinde sein.

„Das KOMPASS-Siegel ist nur eine symbolische Auszeichnung. Viel wichtiger ist, was wir im Rahmen des Programms erreichen können: Die Sicherheit, das Sicherheitsgefühl und damit auch die Lebensqualität in unserer Gemeinde zu verbessern“, unterstreicht Bürgermeister See abschließend.