Durchschlagender Erfolg für Kiebitzprojekt
WETTERAUKREIS / REICHELSHEIM. - Mit einem ganz besonderen Schutzprojekt für den gefährdeten Kiebitz hat man im Wetteraukreis einen großen Erfolg erzielt.
Rund 70 der 100 Brutpaare im Wetteraukreis brüten dieses Jahr auf einer kleinen Fläche bei Reichelsheim. Das ist ein Viertel der gesamten Population in Hessen.
Vor 50 Jahren war der Kiebitz auf den Feldern und Wiesen noch häufig zu sehen. Heute ist er weitgehend verschwunden und gilt als stark gefährdet.
Grund dafür ist nicht nur die Veränderung der Landschaft, sondern auch die Zunahme von Beutegreifern, die den Bodenbrüter gefährden.
Im Wetteraukreis ist man mit der Arbeitsgemeinschaft Wiesenvogelschutz, eine Zusammenschluss ehrenamtlicher und hauptamtlicher Naturschützer, einen neuen Weg gegangen, um den charakteristischen schwarzweißen Vogel mit dem auffälligen Haarbüschel zu schützen.
Eingebettet in rund 200 Hektar Auenland wurde bei Reichelsheim eine fünfeinhalb Hektar große Fläche mit einem Knotengitterzaun geschützt.
Zudem sind auf verschiedenen Höhen stromführende Drähte gespannt, die ein Eindringen von Waschbär und Fuchs in das geschützte Gebiet verhindern. „Damit haben wir die allerbesten Erfolge erzielt“, berichtet Ralf Eichelmann, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Wiesenvogelschutz.
Die Zahl der Kiebitze nimmt wieder zu. „Wir haben in diesem Jahr 70 Brutpaare auf einer kleinen Fläche, die optimal mit Wasserflächen ausgestattet wurde und von einer kleinen Rinderherde einer Dauernheimer Landwirtin beweidet werden.
Im letzten Jahr waren es 48 Paare, die rund 100 Junge groß zogen. Mit dieser Schutzmaßnahme haben wir durchschlagenden Erfolg gehabt, nicht nur, dass rund 30% aller hessischen Kiebitzpaare auf der kleinen Fläche brüten. Aus ganz Deutschland kommen Fachleute, um sich über dieses Projekt zu informieren“, sagt Ralf Eichelmann.