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Öko-Landwirt aus der Wetterau vermarktet seine Produkte selbst

Landwirtschaftsdezernent Jan Weckler (links) und Landwirt Sebastian Mager bei den Hühnern des Biobauernhofes.

Erster Kreisbeigeordneter Jan Weckler besucht Hof Mager in Klein-Karben

WETTERAUKREIS. - Der Biobauernhof Mager ist ein vielseitiger ökologischer Landwirtschaftsbetrieb im Wetteraukreis. Bereits seit 1994 produziert der Hof nach den EU-Vorgaben zum Ökolandbau sowie den Anforderungen des Bioland-Anbauverbands.

Seit 2001 gibt es vor Ort eine Direktvermarktung, die mit der Zeit immer weiter ausgebaut wurde. Bei einem Besuch informierte sich Erster Kreisbeigeordneter über die Arbeit von Sebastian Mager und seiner Familie.

„Die Wetterau ist Modellregion Ökolandbau. Die von uns und unseren Partnern angestoßenen Projekte haben die Landesregierung überzeugt, so dass das wir auch weiterhin Modellregion sein werden. Für mich als Landwirtschaftsdezernent ist es wichtig, sowohl etablierte Bio-Höfe als auch die „Newcomer“ zu besuchen, um auch den Ökolandbau in der Region zu unterstützen“, erläutert Erster Kreisbeigeordneter und Landwirtschaftsdezernent Jan Weckler.

Direktvermarktung von der Pike auf gelernt

Sebastian Mager ist seit Kindesbeinen auf dem elterlichen Hof eingebunden und hat schon früh die Direktvermarktung initiiert. Angefangen hat es mit fünf Hühnern, die er damals von seinem Taschengeld erwarb. Mit dem Verkauf der Eier besserte er sich sein Taschengeld auf.

Heute gibt es auf dem Hof 850 Hühner; Sebastian Mager ist voll in den Betrieb eingestiegen, zusammen mit seiner Frau Ria führt er außerdem den Direktvermarkter-Laden auf dem Hof. Neben selbst angebautem Gemüse und Fleisch aus eigener Schlachtung bietet er dort auch Brot an, dass sein Bruder jeden Morgen frisch für die Kunden backt.

Neben Hühnern werden auf dem Hof auch Schweine und Gänse gehalten. Auf den rund 70 Hektar Land werden daneben Luzerne, Winterweizen, Kartoffeln, weitere Getreidesorten und Gemüse angebaut.

Unterstützung erhält der Hof von einem polnischen Angestellten, der lange Jahre zunächst als Saisonarbeiter ausgeholfen hat, seit der EU-Osterweiterung und der damit verbundenen Arbeitnehmerfreizügigkeit regelmäßig auf dem Hof arbeitet. Seit einiger Zeit bildet Sebastian Mager auch einen Azubi aus.

Der 32-jährige ist ein anerkannter Flüchtling aus Eritrea, der hochmotiviert am Hof mithilft. „Damals sind Engagierte aus der Flüchtlingshilfe auf mich zugekommen, ob ich einem ihrer Schützlinge nicht ein Praktikum anbieten kann.

Das habe ich zunächst aus einem Freundschaftsdienst herausgemacht. Er hat sich gut eingebracht, so dass ihm eine Ausbildung angeboten habe – auch um ihn zu halten. Er macht seinen Job gut, in der Berufsschule braucht er allerdings meine Unterstützung“, berichtet Sebastian Mager.

Den allgemeinen Fachkräftemangel verspürt der Landwirt auch in seinem beruflichen Umfeld. Lange hat er nach einem Metzger gesucht, der seine geschlachteten Schweine nach Biostandard und den familieneigenen Rezepturen verarbeitet. Nach längerer Suche ist er kürzlich fündig geworden.

„Sebastian Mager und seine Familie führen in meinen Augen einen Biobetrieb, der Betrieben, die auf ökologische Landwirtschaft umstellen wollen, ein Vorbild sein kann“, zeigte sich der Landwirtschaftsdezernent nach dem Rundgang über den Hof beeindruckt.