Polizeiliche PrÀsenz gegen Rassismus und Extremismus
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Im MĂ€rz fanden in der Zeit vom 14. bis 27. die Wochen gegen Rassismus statt. In vielen kleinen und gröĂeren Aktionen wurde immer wieder auf das Thema von Alltagsrassismus bis hin zu Extremismus die gesamte Bandbreite dargestellt.
âDieses Thema ist allerdings nicht mit diesen Wochen beendet. Rassismus begleitet uns in unserem tĂ€glichen Leben leider immer wieder. Deshalb gilt es so viel wie möglich ĂŒber die Thematik aufzuklĂ€ren und sichtbar zu machen, da aus Rassismus auch Extremismus wĂ€chstâ, so Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch.
Sie tauschte sich aus diesem Grund mit dem Extremismus-Experten des PolizeiprÀsidiums Mittelhessen, Lennart Biskup und der Leiterin der Polizeidirektion Wetterau Antje van der Heide zu diesem allgegenwÀrtigen Thema aus.
âEs ist wichtig, in einen stĂ€ndigen Austausch und gute Netzwerkarbeit zu betreiben um Extremismus aufzuspĂŒrenâ, so Lennart Biskup. Die Sicherheitsbehörden seien hier auf jede Art der Mithilfe aus der Zivilgesellschaft mit angewiesen.
Biskup sagt, es sei wichtig, die verschiedenen Facetten der Ideologien im extremistischen Denken zu kennen, um sie dann auch effektiv erkennen und bekĂ€mpfen zu können. FĂŒr ihn wĂŒrde sich jeder auch noch so kleine Hinweis am Ende in das ganze GroĂe zusammenfĂŒgen.
âDeshalb ist es mir wichtig, mit verschiedenen Akteuren vor Ort, auch in der Wetterau, regelmĂ€Ăig im Austausch zu stehen. Nur so können wir frĂŒhzeitig z.B. die Radikalisierung von Jugendlichen erkennen und vor Ort z.B. mit Workshops oder auch Streetworkern Situationen entschĂ€rfenâ, so der Extremismus-Experte weiter.
Diesen Ansatz der PrĂ€vention geht auch die Leiterin der Polizeidirektion Wetterau, Antje van der Heide. âWir haben uns dazu entschieden, um insbesondere der Alltagsdiskriminierung vorzugreifen, sogenannte âSchutzfrauen und SchutzmĂ€nner vor Ortâ einzusetzenâ, fĂŒhrt van der Heide an.
Diese Polizeibeamtinnen und Beamten sollen eine polizeiliche PrĂ€senz in der Ăffentlichkeit durch regelmĂ€Ăige StreifgĂ€nge gewĂ€hrleisten und damit der Bevölkerung ein subjektives SicherheitsgefĂŒhl geben beziehungsweise dieses erhöhen.
âIn BĂŒrgersprechstunden werden diese Schutzfrauen und MĂ€nner vor Ort den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern ein regelmĂ€Ăiges Angebot bieten, gehört zu werdenâ, so Antje van der Heide.
âIch begrĂŒĂe diese BemĂŒhungen der Polizei vollumfĂ€nglichâ, so Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch. âPrĂ€vention ist die beste Möglichkeit um Brennpunkte frĂŒhzeitig zu verhindern.
Ich freue mich zurzeit sehr ĂŒber die groĂe Welle der Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung fĂŒr die FlĂŒchtlinge aus der Ukraine. Hier gilt auch tĂ€glich allen ehrenamtlich Engagierten mein Dank.
Nichtsdestotrotz dĂŒrfen wir jedoch nicht vergessen, dass viele unterschiedliche Menschen, unterschiedlicher Herkunft, in unser Land flĂŒchten mĂŒssen, da sie vor Krieg, Gewalt, politischer oder religiöser Verfolgung ihre Heimat verlassen mĂŒssen, allerdings nicht aus der Ukraine stammen.
Dies gilt fĂŒr viele verschiedene NationalitĂ€ten egal welcher Hautfarbe oder Glaubens. Dies fĂŒhrt zu Spannungen in den Kommunen. Deshalb ist es mir so wichtig, mit den Polizeibehörden in einem stĂ€ndigen Austausch zu sein, um frĂŒhzeitig Eskalationen zu vermeidenâ, so Stephanie Becker-Bösch abschlieĂend.