NEWS

Mehr Züge und modernes Bahnhofscafé für Wölfersheim

Der Bahnhofsumbau geht voran + + + Verbesserung für Schüler und Pendler

WÖLFERSHEIM. - Zum Fahrplanwechsel im Dezember wird die Bahnstrecke von Wölfersheim in Richtung Friedberg bis Beienheim deutlich aufgewertet. Bund und Länder haben sich über die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs geeinigt. Eine verlässliche Finanzbasis steht somit zur Verfügung. Einer der Profiteure davon ist die Gemeinde Wölfersheim.

„Unser langfristiges Ziel bleibt die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs über Wölfersheim hinaus über Wohnbach/Berstadt bis nach Hungen. Auf dem Weg dahin gibt es allerdings ein wichtiges Zwischenziel: Die Bahnstrecke bis Wölfersheim zu stärken und für die Zukunft zu sichern.

Daran arbeiten wir beispielsweise durch die umfangreichen Investitionen in den Bahnhof Wölfersheim-Södel und dessen Umfeld sowie durch unser verkehrspolitisches Engagement auf vielen Ebenen“, beschreibt Wölfersheims Bürgermeister Rouven Kötter die von der Gemeinde klar ausgesendeten Signale zur Stärkung des Schienenverkehrs.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember trägt dieses Engagement Früchte. Durch die Einführung von Wochenendverkehr auf der Bahnstrecke im Zwei-Stunden-Takt sowie einer Schließung der Lücke im Vormittag zwischen 9 und 12 Uhr unter der Woche, wird die Strecke erheblich aufgewertet.

„Wir sind nicht mehr länger nur der anhängende Stummel an die Strecke nach Nidda, sondern vom Angebot her nun absolut auf Augenhöhe. Für die Zukunftsentwicklung unserer Gemeinde ist diese Infrastruktur von enormer Bedeutung. Das ist ein starkes Zeichen des RMV, dem ich dafür ausdrücklich danke“, so Kötter.

Eine weitere wichtige Änderung bringt der neue Fahrplan für die Schüler mit sich. Der morgendliche Zug nach Wölfersheim zur 1. Stunde wird um 3 Minuten vorverlegt. „Das ist eine erfreuliche Nachricht für Schüler und Lehrer der Singbergschule“, freut sich der im Rathaus zuständige Schulkoordinator Eike See.

„Bisher kamen Schüler, die den Zug nach Wölfersheim genutzt haben, sehr oft wenige Minuten zu spät. Ich hoffe, dass sich dieses Problem damit erledigt hat.“ Drei Minuten klingen nach keiner großen Sache, es war jedoch viel Aufwand nötig, um diese Verschiebung zu erreichen. Fast alle berufsrelevanten Züge ab 5 Uhr zwischen Friedberg, Nidda und Gelnhausen mussten angepasst werden.

Um die Bahnstrecke weiter zu stärken investiert die Gemeinde zudem in den Umbau des Bahnhofes. Auch hier kann man aktuelle Fortschritte vorweisen. Die Planungen gemeinsam mit der Bahn zum Bau eines barrierefreien Bus-Bahn-Steiges laufen auf Hochtouren und auch die Zukunft des Erdgeschosses ist nun geklärt.

Die Traditionsbäckerei Hinnerbäcker, die ihren Sitz in Wölfersheim hat, wird ein modernes, ansprechendes Bahnhofscafé einrichten. Die Öffnungszeiten sollen sich unter der Woche am Zugverkehr orientieren und somit zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung des Zugfahrens führen.

„Die Firma Hinnerbäcker ist der größte handwerkliche Arbeitgeber der Wetterau und fest mit Wölfersheim verbunden. Der Gemeindevorstand hat sich daher einstimmig dafür ausgesprochen, das Bahnhofscafé an ihn zu verpachten.

Die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Wölfersheim und Hinnerbäcker ist hervorragend und erhält mit diesem Projekt einen weiteren Baustein“, erläutert Bürgermeister Kötter, der bei dieser Gelegenheit auch nochmals auf die Tatsache hinwies, dass Hinnerbäcker seit zwei Jahren als Wölfersheimer Premium-Kultursponsor engagiert ist.

Auch Nicht-Café-Kunden dürfen sich über diese Entscheidung freuen, betont Kötter: „Mit der Café-Verpachtung im Erdgeschoss ist es uns künftig möglich, für alle Bahnhofsbesucher eine Toilette anzubieten.“ Die Toilette wird dem Café angehören aber auch für Nicht-Kunden zur Verfügung stehen.

Der Wölfersheimer Rathauschef freut sich über diese Entwicklungen, mahnt jedoch alle Beteiligten, weiter am Ball zu bleiben: „Wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen. Der Umbau des Bahnhofes in Beienheim ist für unsere Strecke enorm wichtig, damit die Zahl der Umstiege auf dem Weg nach Friedberg weiter reduziert werden kann.

Durch das Ankoppeln an Züge aus Nidda könnte es dann zumindest für einige Verbindungen möglich sein, dass Züge von Wölfersheim bis Frankfurt fahren, ohne dass die Fahrgäste umsteigen müssen.

Damit dies noch öfter möglich wird, ist der 4-spurige S6-Ausbau bis Friedberg sehr wichtig. Dies wiederum macht eine Wiederaufnahme des Verkehrs in Richtung Hungen wahrscheinlicher. Die Planungshorizonte im Bahnverkehr sind sehr lange und man braucht gute Nerven und Ausdauer, um etwas zu bewegen.

Wir müssen jedoch permanent am Ball bleiben, damit unsere Gemeinde nicht abgehängt wird. Die aktuellen Neuigkeiten sind sehr gut für Wölfersheim und stärken unsere Entwicklung, aber sie sind kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen.“