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Streichquartett, aber auch Schlagzeug und Saxophon

Ni Fan und Lukas Böhme bilden das Schlagzeugduo „DoubleBeats“, das im Januar 2018 in der Erbacher Kammerkonzertreihe auftritt. Foto: © DoubleBeats

Im Steilflug setzte sich das „vision string quartet“ an die Spitze der deutschen Klassikszene. Am Sonntag, 18. März 2018, ist das Streichquartettensemble in Erbach zu erleben. Foto: © Tim Klöcker

Die kleine Jugendstilfigur „Gitarrenspielerin“ der Wiener Künstlerin Else Fürst begrüßt im Foyer der Erbacher Werner-Borchers-Halle die Besucher der städtischen Kammermusikreihe und ist deren „Leitmotiv“. Foto: © Johannes Kessel

Die Erbacher Kammerkonzert-Saison 2017/2018 im Ãœberblick

ERBACH. - Die kleine Gitarrenspielerin aus Elfenbein und Bronze von 1911 wird auch in der neuen Saison die Konzertbesucher im Foyer der Werner-Borchers-Halle begrüßen. Sie ist so etwas wie das visuelle Leitmotiv der „Konzerte in der Elfenbeinstadt Erbach“, wie die städtischen Kammermusikveranstaltungen nach dem Auszug des Deutschen Elfenbeinmuseums aus dem Gebäude jetzt heißen.

Die elegante Jugendstilfigur entdeckt man denn auch im Konzertsaal selbst, wo ihr Bild die Wand hinter dem Auftrittspodium schmückt, und ebenso ziert sie die Titelseite des alljährlichen Prospekts mit dem Saisonüberblick. Dessen Ausgabe 2017/2018 hält für die sechs Sonntagnachmittagskonzerte zwischen Oktober und März (Beginn immer 17 Uhr) folgendes Programm bereit:

Das Auftaktkonzert am 15. Oktober bestreitet das Clara Haskil Trio, benannt nach einer der großen Pianistinnen des 20. Jahrhunderts. Das klassisch-romantische Programm von Nina Reddig (Violine), Hannah Weber (Violoncello) und Lauma Skride (Klavier) besteht aus Triowerken von Joseph Haydn (Es-Dur Hob. XV:10), Felix Mendelssohn Bartholdy (d-moll op. 49) und Robert Schumann (d-moll op. 63), das letztere eines der Höhepunkte dieser Kammermusikgattung.

Friederike Luise Arnholdt und Sanel Redžić bieten am 5. November ein Konzert unter vorwiegend spanischem Vorzeichen, wozu passenderweise – auch im Hinblick auf das erwähnte Wahrzeichen der Erbacher Konzertreihe - die Gitarre (Redžić) zum Einsatz kommt. Zu ihr gesellt sich als markant-sonorer Instrumentenpartner das Cello (Arnholdt).

Es gibt Originalkompositionen und Bearbeitungen von Manuel Falla, Francisco Tárrega, Joaquin Malats, aber auch von Schubert und Tschaikowsky. 2016 wurde das Duo in die 60. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler des Deutschen Musikrats aufgenommen, und im Rahmen dieses Förderprojekts stellt es sich auch in Erbach vor.

Weiter geht es am 10. Dezember mit der ebenfalls ungewöhnlichen Klangkombination Altsaxophon und Klavier. „Eine Entdeckungsreise in drei Jahrhunderten“ heißt das eigens für Erbach zusammengestellte Programm von Frank Lunte (Saxophon) und Kolja Lessing (Klavier), das Werke von Haydn, Debussy, Erwin Schulhoff, Ursula Mamlok u.a. enthält.

Nach mehreren Solisten im Genre Schlagzeug ist der Auftritt eines Duos am 14. Januar eine Premiere in Erbach: „DoubleBeats“ nennen sich die beiden jungen Perkussionisten Ni Fan und Lukas Böhme. Ihr Zusammenspiel ruft derzeit immer stärkere Begeisterung bei Kritik und Publikum im In- und Ausland hervor. Das Programm für Erbach ist zur Zeit noch in Erarbeitung


Das traditionelle Gastkonzert des Hessischen Rundfunks am 18. Februar ist besetzt mit einem Ensemble, das aus vier Solisten des hr-Sinfonieorchesters besteht: der Geigerin Mariane Vignand, der Bratschistin Stefanie Pfaffenzeller, dem Cellisten Ulrich Horn sowie der Pianistin Nami Eijiri.

Sie spielen Haydns temperamentvolles „Zigeunertrio“ G-Dur, Beethovens Duo für Viola und Cello „mit obligaten Augengläsern“ und das große Klavierquartett g-Moll op. 25 von Johannes Brahms.

Zum Saisonabschluss am 18. März die Kammermusikformation schlechthin, das Streichquartett. In den Darbietungen des „vision string quartets“ erfährt es allerdings eine bemerkenswerte Auffrischung: Die vier jungen Musiker aus Berlin, die 2012 zusammenfanden, stellen die klassische Konzertwelt auf den Kopf mit ihrer einzigartigen Wandlungsfähigkeit, die zwischen klassischem Streichquartett sowie Eigenkompositionen und Arrangements aus dem Jazz-, Pop- und Rockbereich changiert.

Das Erbacher Programm ist eher „klassisch“ ausgerichtet mit Haydns g-Dur-Quartett op. 77 Nr. 1, dem 8. Quartett c-moll op. 110 von Schostakowitsch und dem Streichquartett g-moll op. 10 von Claude Debussy.

Die sechs Konzerte können im Abonnement (120 Euro für Erwachsene, 60 Euro für Schüler) mit Preisvorteil gegenüber dem Freiverkauf gebucht werden. Die Einzelkarte kostet 24 Euro, ermäßigt 12 Euro.

Der Saisonprospekt liegt aus im Erbacher Rathaus, bei der Touristik-Information im Alten Rathaus am Erbacher Marktplatz, im Schlossladen der Gräflichen Sammlungen Schloss Erbach sowie in den Filialen der Sparkasse Odenwaldkreis.

Auf Wunsch wird er auch gern zugeschickt. Im Internet ist er einsehbar unter www.erbach.de. Abonnementbuchungen werden bis Donnerstag, 12. Oktober, vom Konzertbüro im Erbacher Rathaus, Neckarstr. 3, entgegen genommen (Ulrich Godenschweger, Telefon: 06062-64 20, E-Mail: ulrich-godenschweger(at)erbach.de).