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Erster Platz für Energiekonzept des Kreises in Theodor-Litt-Schule

Neues Heizungssystem, neue Fassade: Über die energetische Modernisierung der Theodor-Litt-Schule in Michelstadt freuen sich (von links) Mareike Hartig (Schulleitung), Dieter Erzgräber (Bimo), Schulhausmeister Daniel Bouillon, Frank Slawik (Bimo), Schuldezernent Oliver Grobeis, Stefanie Horchler (ENTEGA) und Rainer Zelta (Bimo). Einige von ihnen halten die neuen, smarten Thermostate in der Hand, mit deren Hilfe sich viel Heizenergie einsparen lässt. Das Bild entstand Mitte Oktober bei einem Vor-Ort-Termin im Zusammenhang mit dem Wettbewerb. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Für sein modernes Energiekonzept in der Michelstädter Theodor-Litt-Schule ist der Odenwaldkreis am Mittwoch, 18. November, mit dem Hessischen Staatspreis für innovative Energielösungen 2020 geehrt worden und hat in der Kategorie „Wärme“ den ersten Platz erzielt.

„Darüber freue ich mich sehr, denn es zeigt, dass unsere Anstrengungen in Sachen Klimaschutz an Schulen über den Odenwaldkreis hinaus Beachtung finden. Ich verstehe den Preis als Signal dafür, in diesem Engagement nicht nachzulassen“, hob der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Oliver Grobeis hervor.

Mit der Auszeichnung würdigt das Hessische Wirtschaftsministerium vor allem den Einbau von rund 150 intelligenten Thermostaten. Sie können etwa die Anwesenheit von Personen, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit messen und so den Wärmebedarf um 20 bis 30 Prozent reduzieren.

Zeitgleich wurden die Fassade und das Dach des gesamten Schulgebäudes mit wärmedämmenden Materialien saniert und neue Fensterelemente eingebaut.

Dank dieser baulichen Maßnahmen lässt sich insgesamt eine Energieeinsparung von mehr als 40 Prozent erzielen.

Für die Ausführung der Arbeiten zuständig war das Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis (Bimo). Grobeis dankte Betriebsleiter Rainer Zelta, Projektleiter Dieter Erzgräber, Frank Slawik, der bei Bimo für Energieeffizienz und Gebäudeautomation zuständig ist, sowie dem Schulhausmeister Daniel Bouillon für ihren Einsatz.

„Ich danke aber auch der Schulleitung, dem Lehrerkollegium und den Schülerinnen und Schülern, die das Großprojekt mitgetragen haben“, so Grobeis.

Wirtschaftsstaatssekretär Jens Deutschendorf hatte die Entscheidung der Jury auf dem digital stattfindenden Zukunftsforum Energie & Klima bekannt gegeben. Grobeis kündigte an, mit Hilfe des Preisgelds in Höhe von 7.500 Euro weitere Gebäude des Kreises mit smarten Thermostaten auszustatten und so deren Wärmebilanz zu verbessern. „Das zeigt, dass Klimaschutz für uns kein Lippenbekenntnis ist.“

Der Preisverleihung zugeschaltet war auch Slawik, der vor allem für den Einbau der Thermostate zuständig war. „Ich bin sehr froh, dass wir die Schule mit diesem System ausstatten konnten.

Wir erwarten uns für die Zeit nach der Corona-Krise eine deutliche Energieeinsparung und einen massiven Rückgang der CO²-Emissionen“, so Slawik. Kurzfristig lasse sich dieser Effekt noch nicht erzielen, weil die Klassenräume derzeit länger gelüftet werden müssten, was einen höheren Energiebedarf bedeute.

„Die Bekämpfung der Pandemie hat Priorität. Sobald wir sie überstanden haben, wird die Schule auch nachweislich zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen Energieeinsparung.“

Der Einbau der smarten Thermostate fußt auf einer gemeinsamen Idee von Bimo und des örtlichen Energieversorgers ENTEGA und wurde zusammen mit dem Hersteller, der Firma Vilisto, vorgenommen.

Die Geräte werden quasi gemietet, was den Odenwaldkreis jährlich 1.500 Euro kostet. Besonders innovativ an ihnen ist ein Algorithmus, der sich an die Gewohnheiten der Nutzer anpasst.

So „lernen“ die Thermostate zum Beispiel, wann ein Raum belegt ist und heizen ihn oder hören damit auf, wenn keine Belegung stattfindet.

Die Fassaden- und Dachsanierung kostete insgesamt rund 2,9 Millionen Euro. Daran waren sämtlich Firmen aus der Region beteiligt, denen Bimo-Betriebsleiter Zelta für „die qualitativ hochwertige Arbeit und die zuverlässige Kooperation“ dankte.

Die Sanierung wurde zum großen Teil durch Bundes- und Landesmittel (insgesamt mehr als 1,9 Millionen Euro) gefördert.