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„Mit wenig Geld viele touristische Ziele erreicht“

VERABSCHIEDET wurde Hanne Holuscha im Beisein von Bürgermeister Uwe Veith Bad König, Landrat Frank Matiaske Odenwaldkreis, Bürgermeister Markus Röth Grasellenbach, Katharina Kreutz IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, Landrat Jens Marco Scherf Landkreis Miltenberg und Armin Treusch DEHOGA Odenwaldkreis (von links nach rechts). Foto: Odenwald Tourismus GmbH

Hannelore Holuscha aus der Geschäftsführung des Touristik-Service Odenwald-Bergstraße e.V. verabschiedet + + + Kornelia Horn übernimmt

ODENWALD. - Sie belebte und erlebte den Tourismus im Odenwald in all seinen Facetten. 33 Jahre warb sie an vorderster Front um Gäste und den Ausbau der touristischen Angebote im Odenwald.

Seit 22 Jahren war sie Geschäftsführerin des Touristik-Service Odenwald-Bergstraße e.V. (TSOB) jetzt geht sie in den Ruhestand: Hannelore Holuscha freut sich, jetzt mehr Zeit für ihre Familie und insbesondere für ihre Enkel zu haben.

Am gestrigen Mittwoch, 5. September, wurde die stets kommunikative Tourismus-Fachfrau von Landrat Frank Matiaske, dem Vorsitzenden des TSOB, und Kornelia Horn, der Geschäftsführerin der Odenwald Tourismus GmbH (OTG) im Rahmen einer Mitgliederversammlung verabschiedet. Künftig wird Kornelia Horn auch die Geschäfte des TSOB führen.

„Hanne“, wie sie von den meisten ihrer Kolleginnen und Kollegen genannt wird, weiß viel zu erzählen aus mehr als drei Jahrzehnten ihrer Tätigkeit für und um den Tourismus im Odenwald.

Von ihrem ursprünglichen Job für die Denkmalpflege im Bauamt der Odenwälder Kreisverwaltung wechselte Hanne Holuscha 1985 zum Touristik-Service Odenwald-Bergstraße e.V. in die Geschäftsstelle nach Michelstadt.

„Learning by doing“ war angesagt, und weil sie als „Mädchen für alles“ dem damaligen Geschäftsführer Gundolf Völler in allen Geschäftsfeldern zuarbeitete und die Vermarktung aller Angebote organisierte, war sie rasch mit der Materie Tourismus vertraut. Hinzu kam ständige Weiterbildung wie z. B. durch Seminarbesuche bei der Hessenagentur. Nach dem Ausscheiden des Geschäftsführers übernahm sie 1996 dessen Position.

Bei allen Höhen und Tiefen, die Hanne Holuscha in den gut drei Jahrzehnten im Odenwald-Tourismus durchlebte, war eine Konstante ihr ständiger Wegbegleiter: Geldmangel.

„Wir haben mit wenig Geld viele Projekte angepackt und viele touristische Ziele erreicht, auch wenn wir häufig improvisieren mussten“, sagt die jetzt aus der Marketingorganisation für den hessischen und bayerischen Odenwald Scheidende.

Nach der Gründung der Odenwald Tourismus GmbH im Jahr 2008 arbeitete der von Hanne Holuscha geführte TSOB mit der OTG, deren Gesellschafter damals die Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) war, zusammen.

Zwei Jahre später übernahm die GmbH das gesamte Personal des TSOB, der seinerseits Mitgesellschafter der Tourismus GmbH wurde. Der Odenwaldkreis finanzierte die OTG in der Folge über die Mitgliedschaft im TSOB hinaus mit einer dreistelligen jährlichen Summe, die allerdings im vergangenen Jahr um fast die Hälfte gekürzt und im laufenden Geschäftsjahr komplett eingestellt wurde.

Personaleinsparungen waren die Folge und so nahm Hanne Holuscha das Angebot an zum 01. April dieses Jahres in den Vorruhestand zu wechseln, bei weiterer Teilzeitbeschäftigung in der OTG-Geschäftsstelle Amorbach.

Dort arbeitet sie an 15 Wochenstunden in der Tourist-Info und bringt ihren reichen Erfahrungsschatz in der Kundenbetreuung ein. Diese Tätigkeit trug ihr auch das Kompliment „Gesicht des Odenwaldes“ von einer Kollegin aus dem Vogelsberg ein.

„Die neue Aufgabe lässt mir ausreichend Freiräume, mich intensiv mit meinen Enkeln zu beschäftigen“, sagt Hanne Holuscha und freut sich „mit deutlich weniger Stress noch die guten Begegnungen mit Menschen, die mir immer wichtig waren, fortführen“ zu können.

„Tourismus ist Wirtschaftsförderung und muss als solche betrachtet werden“, legt Hanne Holuscha den am Touristik-Service Odenwald-Bergstraße beteiligten Kommunen zum Abschied ans Herz.

Vor dem Hintergrund der seit zwei Monaten übernommenen kompletten Gesellschafteranteile und dem angekündigten Wiedereintritt des Landkreises Bergstraße in den TSOB und damit einer deutlichen finanziellen Belebung sieht die scheidende Geschäftsführerin sowohl den Verein TSOB als auch die OTG für die Zukunft gut gerüstet.