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Kita Am Stadthaus mit Familienzentrum öffnete fĂŒr Groß und Klein die TĂŒren

Zum Abschluss der offiziellen Eröffnung hat das Team der Kita Am Stadthaus gemeinsam mit den Kindern ein Lied vorgetragen.

Die neue Kita am Stadthaus in Michelstadt. Fotos: Pressedienst Michelstadt

MICHELSTADT. - Die Kinder der MichelstĂ€dter Kita Am Stadthaus mit Familienzentrum haben die neue Einrichtung bereits im August 2023 bezogen – jetzt wurde die offizielle Einweihung mit geladenen GĂ€sten und allen Interessierten bei einem Tag der offenen TĂŒr nachgeholt.

Die Resonanz war riesig: Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, um die neuen RÀumlichkeiten und das pÀdagogische Konzept kennenzulernen.

Stadtverordnetenvorsteher Andreas Klar machte in seiner BegrĂŒĂŸung bei den Feierlichkeiten deutlich, dass ein beratungsintensiver Neubau in dieser GrĂ¶ĂŸenordnung fĂŒr eine Stadt wie Michelstadt nicht alltĂ€glich sei und unterstrich:

„Das haben wir gemeinsam gut hinbekommen. Das Stadtparlament stand immer hinter diesem großartigen Projekt. Und trotz unzĂ€hliger, notwendiger Entscheidungen und Einzelmaßnahmen haben wir das Ziel nicht aus den Augen verloren. Deshalb danke ich allen Beteiligten fĂŒr das langjĂ€hrige Engagement.“

Der MichelstĂ€dter BĂŒrgermeister Dr. Tobias Robischon betonte: „QualitĂ€t war stets das Ziel. Aus dem allseitigen BemĂŒhen, bestmögliche Rahmenbedingungen fĂŒr die Entwicklung unserer Kinder zu schaffen, ist ein Haus mit außerordentlichen QualitĂ€ten entstanden.“

Unter der Moderation von StĂ©phanie Lang, Leiterin der Abteilung KindertagesstĂ€tten, stellten im Anschluss bei der offiziellen Einweihungsfeier Architekt Arne RĂŒdenauer und Bauamtsleiterin Alexandra Erle das GebĂ€ude vor, Heidi Birkenstock aus dem Leitungsteam erinnerte in Reimform an Erlebtes und Dorothee Jacobs stellte das von ihr entwickelte pĂ€dagogische Konzept vor.

Elternbeirat Oliver HĂŒlsermann berichtete ĂŒber die ersten Monate in der neuen Einrichtung aus Sicht von Eltern und Kindern. Das Kita-Team und die Kinder unterstĂŒtzen mit LiedbeitrĂ€gen.

Ein Platzproblem gab es trotz des Besucheransturms nicht: Das großzĂŒgige GebĂ€ude umfasst insgesamt eine FlĂ€che von mehr als 1.800 Quadratmeter, hinzu kommen 1.700 Quadratmeter AußengelĂ€nde.

FĂŒr die Betreuung der insgesamt 124 Kinder – vier Kindergarten- und zwei Krippengruppen – stehen ĂŒber 1.000 Quadratmeter in der modernen Einrichtung zur VerfĂŒgung.

Hinzu kommen das Familienzentrum mit 100 Quadratmetern, Personal- und TechnikrÀume mit 270 Quadratmetern sowie RÀumlichkeiten des Stadtarchivs mit 90 Quadratmetern FlÀche.

FĂŒr GrundstĂŒck und GebĂ€ude hat die Stadt rund 8,4 Mio. Euro in die Hand genommen, wovon rund 5,4 Mio. Euro durch Finanzhilfen des Bundes und Landes gefördert wurden. Das Ergebnis der Investitionen kann sich sehen lassen, der Weg dorthin war allerdings recht lang.

Die erste Idee, fĂŒr den Kindergarten „Bienenschwarm“ eine Ersatzeinrichtung zu schaffen, entstand bereits 2015. Das GebĂ€ude war sanierungsbedĂŒrftig und die immer mehr nachgefragte Kleinkinderbetreuung war mangels entsprechender RĂ€umlichkeiten nicht möglich.

So wurde mit einer ausgiebigen Standortsuche begonnen – 2016 fiel die Wahl auf das großzĂŒgige, stadtnahe GrundstĂŒck in der Rudolf-Marburg-Straße 36. 2017 wurde in den Gremien der Beschluss zu Raumkonzept und Planung fĂŒr das Familienzentrum gefasst.

Nach einem Architektenwettbewerb 2018, den Fischer RĂŒdenauer Architekten (FRA) aus Stuttgart fĂŒr sich entschied, ging es 2019 in die Feinplanung. Das Jahr 2020 stand im Zeichen von Baugenehmigung, Finanzierungsplanung und Ausschreibungen, bevor im Mai 2021 alles bereit fĂŒr den Spatenstich war.

Von 2021 bis zum ersten Halbjahr 2023 wurde gebaut. Da eigentlich schon im September 2022 alles fĂŒr den Einzug der ersten Krippengruppe fertig sein sollte und sich der Bau aufgrund von verlĂ€ngerten Lieferzeiten deutlich verzögerte, zogen 24 der schon fĂŒr 2022/2023 an dem neuen Standort angemeldeten Ein- bis DreijĂ€hrigen im Stadthaus ein.

Die SitzungssÀle wurde kurzerhand zum Kinderspielraum und ein eingezÀuntes Areal im Stadtpark bot sich als Spielwiese an. Im August 2023 konnten die Kinder dann in die neuen RÀume in die Kita Am Stadthaus ziehen.

Im Oktober war dann auch das Familienzentrum bereit fĂŒr den Einzug. Das Familienzentrum ist eine neu eingerichtete Anlaufstelle fĂŒr Kinder, Eltern und Familien.

Es arbeitet im Verbund mit allen Kitas und schafft Angebote einer leicht zugĂ€nglichen UnterstĂŒtzung und Förderung, die auf die BedĂŒrfnisse der Familien vor Ort ausgerichtet sind. Die VerknĂŒpfung von Kita und Familienzentrum sichert kurze Wege und vor allem Begegnungen.

Im HerzstĂŒck des Familienzentrums, dem Gemeinschaftsraum mit TeekĂŒche, finden beispielsweise ElterncafĂ©s mit wechselnden Themen und viele weitere Bildungsangebote statt.

DarĂŒber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit den WohlfahrtsverbĂ€nden Michelstadts, die die RĂ€umlichkeiten ebenfalls fĂŒr wechselnde Bildungs- und Beratungsangebote nutzen.

Der in Holzbauweise errichtete Neubau erstreckt sich ĂŒber zwei Ebenen und ist mit einer großen, freundlichen Fensterfront einladend gestaltet. Zentraler Punkt ist das Foyer, der sogenannte „Marktplatz“, als ein Platz der Begegnung.

Er lĂ€dt zum Verweilen und Beobachten ein, und wenn die KlĂ€nge des Klaviers ertönen, kommen dort alle zusammen, um zu lauschen oder zu singen. In der eigenen Kita-KĂŒche wird von Koch Chris Keylock tĂ€glich fĂŒr gesunde und ausgeglichene Mahlzeiten wĂ€hrend der Betreuungszeiten gesorgt, die im Speiseraum gemeinsam eingenommen werden.

Die Barrierefreiheit wird mit einem Aufzug und entsprechenden sanitĂ€ren Einrichtungen sichergestellt. Besonderheiten des Baus sind ein umlaufender Fluchtbalkon und das begrĂŒnte Flachdach, das – je nach Verbrauchszahlen – noch mit einer Photovoltaik-Anlage bestĂŒckt werden kann.

Die RĂ€umlichkeiten der Krippe und des Kindergartens wurden anhand der BedĂŒrfnisse der Kinder und auf Grundlage des pĂ€dagogischen Konzeptes „Kita als weltoffenes Dorf“ gestaltet.

Das komplexe, aber ĂŒberschaubare „Dorfleben“ bietet den Kindern einen Anker in kleiner wie großer Gemeinschaft und sorgt fĂŒr die Anbindung an einen Ort, an dem alle willkommen sind und sich wohlfĂŒhlen können.

Entsprechend sind die RĂ€umlichkeiten nach Dorfelementen benannt und so gibt es beispielsweise in der Kunstwerkstatt das „Atelier“, das „Rathaus“ in den BĂŒrorĂ€umen, das „Theater“ in der Rollenspielwerkstatt und vieles mehr.

Auch das Leben außerhalb des „Dorfes“ ist fester Bestandteil des pĂ€dagogischen Konzeptes, beispielsweise wird die Bindung zur Natur durch tĂ€gliche Besuche im nahen Stadtwald erlebbar gemacht und das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus gestellt.

Nach den ersten neun Monaten in der neuen Einrichtung zog das Leitungsteam am Tag der offenen TĂŒr ein erstes Fazit. „Wir merken, dass sich die Kinder unserem ‚Dorf‘ zugehörig fĂŒhlen, weil sie dort einen festen Platz haben.

Sie tragen durch viele Möglichkeiten der Mitbestimmung zum Gelingen des Alltags und zu einer LebensqualitĂ€t nach ihrem Geschmack bei und fĂŒhlen sich sehr wohl dabei.“ Auch die Eltern spenden viel Lob fĂŒr die Einrichtung und das pĂ€dagogische Konzept.

Von den pĂ€dagogischen FachkrĂ€ften erhĂ€lt das Team ebenfalls durchweg positive RĂŒckmeldungen zur neuen ArbeitsstĂ€tte, der modernen Ausstattung und den damit verbundenen vielfĂ€ltigen Möglichkeiten, frĂŒhkindliche Bildungsangebote zu schaffen, und nicht zuletzt zur Arbeit im Team.

Mit dem Start des Familienzentrums ist die Stabsstelle Integration ebenfalls zufrieden: „Unsere Angebote werden von den Familien sehr gut angenommen und wir sind dabei, weitere Veranstaltungen zu entwickeln“, berichtet die Leiterin der Stabsstelle Tatjana Schmied.

„Das GesundheitscafĂ© fĂŒhren wir mit der UnterstĂŒtzung von Christina Valentin, Hebamme und Gesundheitsfachkraft in den „FrĂŒhen Hilfen“, durch. Auch mit der Gesundheitsmanagerin vom Odenwaldkreis Anika Schilder sind mehrere Veranstaltungen im Bereich der Gesundheitsförderung geplant.“

Ziel ist es, eine generationsĂŒbergreifende PrĂ€ventionsarbeit mit den Kooperationspartnern zu leisten. Nach Corona Pandemie stehen viele Themen, wie z.B. Einsamkeit und Impfungen, aber auch ErnĂ€hrung im Fokus.

In einem zunehmend digitalisierten Umfeld sind auch medienpĂ€dagogische Angebote sehr gefragt. Geplant als WhatsApp-Kurs fĂŒr Junggebliebene, hat sich der Kurs immer mehr als UnterstĂŒtzungsangebot fĂŒr den mediengeprĂ€gten Alltag entwickelt.

Es tauchen Fragen zum App-Store, Sicherheit beim E-Mail-Schriftverkehr, Umgang mit Selbstbedienungskassen im Supermarkt, usw. auf, berichtet Bildungskoordinatorin fĂŒr das Familienzentrum Katharina Imiela: Es ist sehr wichtig,

Menschen in dieser schnellen Entwicklung zu begleiten und auch hier fĂŒr offene Fragen Ansprechpartner zu sein. Der WhatsApp-Kurs ist der Start in eine Angebotspalette zum Thema Medien im (Familien-)Alltag.“

BĂŒrgermeister Dr. Tobias Robischon freut sich ĂŒber „dieses Haus, das voller Zukunft ist, denn es wird die Kindheit vieler MichelstĂ€dter Kinder prĂ€gen. Möge es allen stets als glĂŒcklicher Ort in Erinnerung bleiben.“