Weihnachtsmarkt auf gutem Weg bis zum 4. Adventsonntag
GesprĂ€ch mit Marktbeschickern bestĂ€tigt vorbildliches Sicherheits- und HygienekonzeptMICHELSTADT. - Zwei Wochen nach der Eröffnung des Weihnachtsmarkts ist genau der richtige Zeitpunkt fĂŒr eine Zwischenbilanz.
Noch bevor das dritte Marktwochenende bevorstand, haben am Freitag Vertreter der Stadt das GesprĂ€ch mit den Marktbeschickern gesucht, um sich ĂŒber den bisherigen Verlauf auszutauschen.
Allen Beteiligten war klar: Unter Pandemiebedingungen ist eine Veranstaltung in dieser GröĂe eine besondere Herausforderung. Umso erfreulicher: Im GroĂen und Ganzen ist bisher alles sehr gut gelaufen â und so wird es den MichelstĂ€dter Weihnachtsmarkt nach EinschĂ€tzung von BĂŒrgermeister Dr. Tobias Robischon auch am vierten Advent noch geben.
Mit dieser optimistischen Beurteilung der Lage stand das neue Stadtoberhaupt im GesprĂ€ch mit den Marktbeschickern nicht allein da. Das Interesse am Austausch mit den Verantwortlichen der Stadt war groĂ â und ebenso deutlich fiel die Zustimmung in der Gesamtbetrachtung aus.
Vom ersten Adventsonntag an besteht Maskenpflicht auf dem weitlĂ€ufigen MarktgelĂ€nde, das sich ĂŒber groĂe Teile der Altstadt erstreckt. Zutritt erhĂ€lt an jedem der fĂŒnf EingĂ€nge, wer mindestens einen Nachweis der 3 G-Regeln mit sich fĂŒhrt und zum Zeichen dessen mit einem ArmbĂ€ndchen ausgestattet wird.
Als vorbildlich, klar definiert und fĂŒr jedermann verstĂ€ndlich bezeichneten etliche Marktbeschicker das ausgearbeitete Konzept. âMan merkt den Leuten an, dass sie sich an die Regeln haltenâ, lobte ein Aussteller.
Gerne nahmen Dr. Tobias Robischon und Kulturamtsleiter Heinz Seitz die Anregung mit, die Marktbesucher ĂŒber die gĂ€ngigen MedienkanĂ€le sowie bei den Eingangskontrollen deutlich darauf hinzuweisen, dass, ob am GlĂŒhweinstand, der Wurstbude oder beim Erwerb einer hölzernen Weihnachtskrippe - also an allen VerkaufsstĂ€nden - das MitfĂŒhren des ArmbĂ€ndchens unaufgefordert vorzuzeigen ist.
Der farblich tÀglich wechselnde Nachweis ist ein wichtiger Baustein des Sicherheits- und Hygienekonzepts; ein anderer wirkt prÀventiv.
Mit der Einrichtung einer Taskforce, unter Zuhilfenahme eines Sicherheitsdiensts, behalten die Verantwortlichen das Marktgeschehen jederzeit im Blick und greifen steuernd ein, wenn es zu GedrÀngesituationen kommt.
In solchen Momenten wird an den ZugĂ€ngen ein weiterer Zustrom von Menschen gestoppt beziehungsweise begrenzt, erlĂ€uterte Heinz Seitz. âWenn das Miteinander weiter so gut funktioniert, können wir den Weihnachtsmarkt geduldig bis zum letzten Ăffnungstag am 19. Dezember fortsetzenâ, sprach der Marktverantwortliche allen Schaustellern, den lokalen Anbietern und EinsatzkrĂ€ften ein groĂes Lob aus.
Wie zu erwarten war, ist das Besucherinteresse deutlich hinter den WeihnachtsmĂ€rkten der Jahre vor der Pandemie zurĂŒckgeblieben. Andererseits werden Menschenansammlungen vermieden, indem die Holzbuden auf 84 reduziert wurden und diese auf gröĂeren AbstĂ€nden zueinanderstehen.
Dr. Tobias Robischon zeigte VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass im Vorfeld und auch wĂ€hrend der ersten Markttage kritische Stimmen laut wurden, die Zweifel an der DurchfĂŒhrung unter Pandemiebedingungen Ă€uĂerten.
âEs hat sich schnell gezeigt und auch herumgesprochen, dass doch vieles anders ist. Besonders die Einheimischen haben Bilder im Kopf von groĂen Menschenansammlungen, wie man sie besonders von den Wochenenden gewohnt war.
TatsĂ€chlich reichen auch an den stĂ€rker besuchten Tagen die Besucherzahlen bei weitem nicht an diese Erinnerungen heranâ, erlĂ€uterte das Stadtoberhaupt. âDie Angst vor explodierenden Zahlen war unbegrĂŒndet und flachte gleichwohl ab.â
âEs lĂ€uft etwas und was lĂ€uft, ist gutâ, fasste ein Marktbeschicker seine Zustimmung zu dem Sicherheits- und Hygienekonzept mit wenigen Worten zusammen.
Damit sprach er vielen seiner Kollegen aus dem Herzen, wohlwissend dass die Branche bekanntlich besonders stark und anhaltend von den Auswirkungen der Pandemie zu leiden hatte und weiterhin betroffen ist.
Michelstadt habe es exemplarisch vorgemacht, wie ein vertretbarer Marktbetrieb aussehen und ablaufen kann, ohne dass die kontrollierte Umsetzung und Ăberwachung sich negativ auf die AufenthaltsqualitĂ€t und Zufriedenheit von GĂ€sten und Anbietern auswirken. Weitere Stimmen: âDas Konsumverhalten ist groĂ.
Die Leute haben Geld in den Taschen und wollen auch kaufen. Wie Kollegen bestĂ€tigen, sind sie besonders mit den UmsĂ€tzen an den Wochenenden zufrieden.â
Oder: âDas Wetter hat bisher auch mitgespielt und die Stimmung in der Altstadt ist so gelöst und angenehm, dass man den Leuten die Freude ansieht, so etwas Schönes geboten zu bekommen.â
Kritische Stimmen mischten sich in die Betrachtung der ParkgebĂŒhren, die auf dem zentralen Altstadtparkplatz erhoben werden und mit 6,00 ⏠deutlich ĂŒber dem Satz liegen, der in frĂŒheren Jahren erhoben wurde. Auf den ersten Blick mag dies so stimmen, entgegnete Dr. Tobias Robischon.
Man hĂ€tte ebenso gut die GebĂŒhren beibehalten und Eintrittsgeld erheben können, um die Besucher wenigstens teilweise an den zusĂ€tzlichen Kosten fĂŒr das Sicherheits- und Hygienekonzept zu beteiligen.
Der Aufwand hierfĂŒr wĂ€re unvergleichbar höher ausgefallen und hĂ€tte die Besucher ein weiteres Mal zur Kasse gebeten. Den Marktbeschickern gab er den Rat mit auf den Weg, kritischen ĂuĂerungen von GĂ€sten in diesem Sinne zu begegnen.
Wer das ParkgelĂ€nde nutzt, leistet einen kleinen Obolus fĂŒr die DurchfĂŒhrung des Weihnachtsmarkts insgesamt, fĂŒr dessen Gelingen die Stadt einiges tiefer in die Tasche greift. In diesen Zeiten mehr denn je gefragt sei zusammenzuhalten und SolidaritĂ€t zu leben.