Endlich Arbeit!
Maßnahme „Horizonte“ für Frauen mit Migrationshintergrund erfolgreichODENWALDKREIS / ERBACH / MICHELSTADT. - Frauen ohne Schulabschluss und/oder mit nur geringen Deutschkenntnissen eine berufliche Perspektive zu geben und ihnen den Einstieg ins Berufsleben zu ebnen, ist Ziel der Maßnahme „Horizonte“.
Diese wird seit Ende 2021 beim Bildungsträger F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH am Standort Michelstadt angeboten. Auftraggeber ist das Kommunale Job-Center des Odenwaldkreises.
Mit individueller Unterstützung und vielen praktischen Angeboten werden in der Maßnahme vorrangig Frauen mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg begleitet, die dabei immer wieder kleine Erfolge feiern.
Die Voraussetzungen der Teilnehmenden der Maßnahme „Horizonte“ für eine schnelle und vor allem langfristige Arbeitsaufnahme sind oftmals schwierig.
Meist fehlen Ausbildungsabschlüsse oder Qualifikationen, Deutschkenntnisse sind nicht ausreichend vorhanden oder es gibt keine passenden Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder. Diesen Hindernissen nimmt man sich in der Maßnahme deshalb gezielt an.
Gemeinsam mit den erfahrenen Coaches der F+U befassen sich die Frauen in Workshops und Diskussionsrunden mit der Arbeitswelt in Deutschland im Allgemeinen, aber auch mit den sehr individuellen persönlichen Problemen.
Es wird analysiert, welche Kenntnisse oder Ausbildungen vorhanden sind, welche besonderen Fähigkeiten die Teilnehmerinnen mitbringen und welche Schritte eingeleitet werden müssen, um dem Arbeitsmarkt zukünftig zur Verfügung stehen zu können.
Dazu gehört auch, nach Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder der Frauen zu suchen oder die Mobilität der Teilnehmerinnen auszubauen.
Größte Hürde für eine Arbeitsaufnahme ist allerdings oft das Thema Sprache. Deshalb legt man in der Maßnahme auch großen Wert auf die Vermittlung von Deutschkenntnissen. Teilnehmerinnen, die Anspruch auf Deutschkurse haben, können entsprechende Kurse besuchen und Zertifikate erwerben, mit denen eine Arbeitsplatzsuche einfacher wird.
Für die Frauen besonders wichtig ist es zudem, mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen, sich auszuprobieren und sich zu präsentieren. Bei Betriebsbesuchen und im Rahmen von Praktika wird genau dies umgesetzt.
So erhielten die Teilnehmerinnen beispielsweise beim Besuch der Koziol Glücksfabrik und der Betriebsgesellschaft Schloss Erbach gGmbH erste Einblicke in die Arbeitswelt.
Bei einer Fotorallye durch Michelstadt wurde nach potenziellen Arbeitgebern gesucht und im Anschluss auf deren Homepages Stellenangebote recherchiert und intensiv besprochen.
Diese Arbeit diente als Basis zur Erstellung individueller Bewerbungsunterlagen, mit denen sich die Frauen zukünftig bestens vorbereitet bei regionalen Unternehmen bewerben können.
Im ersten Schritt bewerben sich die Teilnehmerinnen damit meist für Praktika oder Schnuppertage, um praktische Erfahrungen zu sammeln und die Firmen von sich zu überzeugen.
Dies gelang so auch einer über 50-jährigen Teilnehmerin von „Horizonte“. Trotz geringer Deutschkenntnisse fand sie schon nach nur zwei Monaten intensiver Unterstützung in der Maßnahme eine Arbeit.
Einer anderen, Mutter zweier Kinder im Grundschulalter, eröffnete sich ebenfalls eine neue Perspektive. Sie bekam eine Anstellung bei ihrem Wunscharbeitgeber in Wohnortnähe, nachdem die Betreuung für ihre Kinder geklärt werden konnte.
Dies sind nur zwei Beispiele erfolgreicher Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt, denen bis zum Maßnahmenende am 14.03.2023 sicher weitere folgen werden.
Die Maßnahme wird gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.
Fragen zur Maßnahme beantworten die Maßnahmenverantwortliche im Kommunalen Job-Center Odenwaldkreis Cornelia Wind, Telefon: 06062 70-1501, E-Mail c.wind(at)odenwaldkreis.de, sowie Maria Tenhaef, F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt, Telefon: 06061/ 9437 13, E-Mail: maria.tenhaef(at)fuu.de