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Informationsveranstaltung zum Radverkehrskonzept

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Informationsveranstaltung zum Radverkehrskonzept sammeln sich vor der Odenwaldhalle in Michelstadt zum Start der abschließenden Radtour. Foto: Markus Linkenheil, Kreisverwaltung

Rund 100 Interessierte folgten der Einladung zu Gespräch und Radtour

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum geplanten Radverkehrskonzept unter Einbeziehung interessierter Bürgerinnen und Bürger lud die Kreisverwaltung gemeinsam mit dem Planungsbüro R+T Verkehrsplanung vergangenen Samstag, 1. Juli, in die Odenwaldhalle in Michelstadt.

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch aus der Politik, folgten der Einladung, beteiligten sich an Diskussionen und brachten weitere Ideen zum Konzept ein.

Dominik Könighaus, Büroleiter des mit der Erstellung des Radverkehrskonzepts beauftragten Büros R+T Verkehrsplanung, stellte neben Ergebnissen aus der Online-Bürger- beziehungsweise Bürgerinnenbeteiligung des vergangenen Sommers auch den aktuellen Sachstand zum Radverkehrskonzept des Odenwaldkreises vor.

„Die Zielsetzung des Konzepts ist die Entwicklung eines kreisweiten Netzes zur Bündelung des überörtlichen Radverkehrs für die Alltagsnutzung, an das alle Städte und Gemeinden des Odenwaldkreises angeschlossen werden sollen.

In Zuge dessen wurden die bestehende Radinfrastruktur mit Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung überprüft und neue verbindende Achsen definiert“, führte Könighaus aus und stellte die nächsten Schritte vor.

Im Konzept werden sowohl größere und somit auch hochpreisige Maßnahmen enthalten sein, wie etwa straßenbegleitende Radwege entlang stark befahrener Straßen.

Aber auch kleinere und damit kostengünstigere Maßnahmen, wie die Markierung von Radstreifen oder auch das Entfernen von Hindernissen, sind Bestandteile des Konzepts.

Landrat Frank Matiaske äußerte sich zum „Henne-Ei-Problem“ der Förderungsmöglichkeiten durch Bund und Land: „Damit eine Förderfähigkeit von Maßnahmen möglich ist, muss in der Regel bereits vorab eine hohe Frequenz durch Radfahrende nachgewiesen werden.

Gerade entlang von vielbefahrenen Bundes- und Landesstraßen ohne Radweg findet diese aber verständlicherweise nicht statt.“ Matiaske fordert deshalb praktikable Fördervoraussetzungen.

Hierzu stellt das Planungsbüro mit einer so genannten RQ9-Markierung einen möglichen Lösungsansatz vor: Außerhalb geschlossener Ortschaften werden hierbei beidseitig gestrichelte Linien auf der Straße angebracht, die den Fahrbahnquerschnitt optisch verringern.

Diese Linien werden in der Praxis nur dann überfahren, wenn der Platz zum Passieren anderer Verkehrsteilnehmenden benötigt wird. Kombiniert mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung, sorgt die Markierung für mehr Sicherheit beim Miteinander von Fahrrädern und Kraftfahrzeugen.

Im Anschluss an den Vortrag fand ein reger Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Darüber hinaus wurde der Planungsstand anhand mehrerer Plakate vorgestellt und erläutert.

In einem Dialog konnten Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitere Vorschläge einbringen, die in einem nächsten Schritt vom Planungsbüro gesichtet und überprüft werden. Falls sich diese als geeignet erweisen, werden die Inhalte in das Konzept aufgenommen.

Zum Abschluss wurde noch eine gemeinsame Radtour angeboten, die von der Odenwaldhalle nach Rehbach, Langenbrombach und Zell wieder zurückführte.

Während mehrerer Zwischenstopps gab das Planungsbüro einen Überblick über konkrete Maßnahmenvorschläge und vermittelte einen anschaulichen Eindruck darüber, welche Komponenten im Radverkehrskonzept enthalten sein werden.

Klimaschutzmanager Markus Linkenheil zeigte sich erfreut über die große Resonanz auf die Veranstaltung: „Bereits bei der Onlinebeteiligung hatten erfreulich viele Bürgerinnen und Bürger mitgemacht. Und die Beteiligung heute verdeutlicht das Interesse und den Bedarf.“

Das Konzept wird in den nächsten Wochen finalisiert und voraussichtlich im Oktober dieses Jahres im Kreistag verabschiedet.